Die Kölner Haie haben in Straubing ihren Abwärtstrend gestoppt. Rückkehrer Mark Olver spielte dabei eine Rolle.
Kölner Haie„Mark ist eingewickelt in Schmirgelpapier“
Hinter den Kölner Haien liegen zwar erst 11 von 52 Hauptrunden-Spieltagen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), das 4:3 am Sonntag in Straubing mutet aber trotz dieses frühen Zeitpunkts der Saison 2023/24 wie ein Meilenstein an. Und das nicht nur, weil die Kölner nach drei Niederlagen in Serie ihren rasanten Abwärtstrend stoppen konnten, sie haben sich im Eisstadion am Pulverturm auch bewiesen, dass es unterschiedliche Wege für sie gibt, ein Spiel zu gewinnen.
„Wir hatten inklusive der Vorbereitung zu Beginn der Saison elf, zwölf Spiele lang relativ wenig Gegenwind. Es hat, besonders in der Offensive, so ziemlich alles funktioniert und in solchen Phasen ist es schwer, Dinge anzusprechen, die momentan keine Relevanz haben. In der Saison kommt man allerdings schnell in die Realität der Liga und da brauchst du auch Wege zu punkten, wenn der Plan A nicht funktioniert“, erklärte Haie-Coach Uwe Krupp und meinte damit vor allem, dass Konstanz auf der Arbeitsebene eines Spiels durch nichts zu ersetzen ist.
Maxi Kammerer setzt seine persönliche Erfolgsserie fort
Zu den unterschiedlichen Wegen zum Erfolg gehört Krupps Meinung nach immer unablässige Arbeit, auf deren Basis sich das Talent einer Mannschaft entfalten kann. Nach den Niederlagen gegen Berlin, Bremerhaven und am Freitag in Frankfurt fanden die Kölner bei den bis Sonntag in dieser Saison zu Hause ungeschlagenen Straubingern zurück zu den einfachen und sehr wirkungsvollen Mitteln. „Wir haben uns im ersten Drittel schwergetan und konnten mit dem 1:1 glücklich sein. Danach haben wir mehr gegen den Körper gespielt und sind dadurch ins Spiel reingekommen“, beschrieb Maximilian Kammerer die modifizierte Haltung der Haie. Der Stürmer selbst krönte die Leistungssteigerung seines Teams mit dem 4:3-Siegtreffer (52.) und punktete damit saisonübergreifend in 14 Partien hintereinander.
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Vor Kammerers fünftem Saisontor hatten Jason Bast mit einem Doppelpack (12./35.) und Nick Bailen (27.) die Straubinger 1:0- und 3:1-Führungen wettgemacht. Der KEC war damit bereits zum fünften Mal in der noch jungen Saison mit 0:1 in Rückstand geraten und musste einmal mehr seine Comeback-Qualitäten in Anspruch nehmen. „Es war ein schwieriges Spiel bei einem sehr starken Gegner. Ich denke, wir haben am Ende gewonnen, weil wir ab dem zweiten Drittel in allen Bereichen des Spiels entschlossener zu Werke gegangen sind. Im letzten Drittel mussten wir das Resultat über die Zeit bringen und auch dabei geht es um gewonnene Zweikämpfe und die Bereitschaft sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen“, sagte Uwe Krupp.
Mark Olver trug bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison einen großen Anteil an dieser Entschlossenheit. Der 35-jährige US-Amerikaner war zuvor aus privaten Gründen in seiner Heimat gebunden. „Mark ist eine Kampfsau und eingewickelt in Schmirgelpapier“, lobte Krupp den Routinier. Durch Olvers Rückkehr konnte der KEC-Coach wieder seine Routinier-Sturmreihe mit David McIntyre (36) und Jason Bast (34) aufbieten. Das Trio hatte bereits in der vergangenen Saison hervorragend harmoniert.
Wie wichtig der glatte Dreier bei den heimstarken Straubing Tigers war, zeigt ein Blick auf das DEL-Ranking nach elf Spieltagen. Anstatt auf Platz neun festzukleben, verbesserten sich die Haie auf Rang sieben und bleiben vor dem nächsten schweren Auswärtsspiel am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) beim Tabellendritten Wolfsburg Grizzlys mit 18 Punkten auf Tuchfühlung zu den Spitzenteams.
Gregor MacLeod steigt wieder ins Training ein
Womöglich ist am Freitag auch Gregor MacLeod wieder mit von der Partie. Der Kanadier soll nach fünf Spielen Pause aufgrund einer Fußverletzung am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Die Abwesenheit des Mittelstürmers ist für Uwe Krupp aber keineswegs der Grund dafür, dass die Kölner in drei ihrer jüngsten fünf Partien punktlos geblieben waren und auch beim 4:3 nach Penaltyschießen gegen Augsburg einige Probleme hatten. „MacLeod macht uns besser, aber die Schwierigkeiten hätten wir wahrscheinlich auch mit ihm bekommen“, erklärte der 58-Jährige. Die Suche nach anderen Wegen zum Erfolg sei vielmehr ein Schritt in der Entwicklung, den jede Mannschaft durchläuft: „Da musst du einfach durch und hoffentlich bleibt genug hängen, denn das ist der berühmte Lerneffekt, den jede Mannschaft braucht.“