Die Kölner Haie haben sich beim Startdebüt von Goalie Niklas Lunemann mit einer verdienten 2:4-Niederlage aus dem Jahr 2022 verabschiedet.
Keine Punkte zum JahresabschlussKölner Haie verlieren 2:4 gegen Nürnberg
Normalerweise hütet Niklas Lunemann bei Oberligaspielen das Tor. In der dritten Liga wird die Nummer drei der Kölner Haie über Einsätze beim Kooperationspartner Füchse Duisburg behutsam herangeführt. Am Freitagabend war alles anders. Auf einmal stand der 20-jährige Kasseler im Rampenlicht der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Völlig überraschend hatte Kölns Trainer Uwe Krupp das Torhüter-Talent für das letzte Spiel des Jahres bei den Nürnberg Ice Tigers zwischen die Pfosten beordert.
Während Oleg Shilin weiterhin verletzt fehlte, nahm Mirko Pantkowski diesmal nur hinter der Bande Platz. Der Stammgoalie, der beim 2:1-Sieg gegen die Straubing Tigers noch überragt hatte, wurde geschont. So kam Lunemann zu seinem ersten DEL-Starteinsatz überhaupt. Trotz einer guten Leistung des Debütanten unterlag der KEC im Frankenland mit 2:4 (0:1, 1:1, 1:2). „Nach dem ersten Drittel sind wir gut gelaufen. Vorne hat aber etwas das Glück gefehlt“, fasste Lunemann die verdiente Niederlage zusammen.
KEC: Nürnberg dominiert von Beginn an
Die Partie begann undankbar für den ehemaligen Junghai. Nach gerade mal 103 Sekunden musste er das erste Mal hinter sich greifen. Dennis Lobach traf aus der Drehung, nachdem die Gäste den Puck nicht aus der Gefahrenzone bugsieren konnten. Lunemann ließ sich davon aber nicht verunsichern. Der Youngster stand seinen Mann und erledigte die weiteren Aufgaben des ersten Drittels souverän.
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Es wurden mehrere Prüfungen, da Nürnberg von Beginn an dominierte. Gegen Elis Hede klärte Lunemann reaktionsschnell mit dem Schoner (11.). Bei den Kontern von Dane Fox (11.) und Jakob Ustorf (17.) blieb der Debütant lange stehen und machte die Scheibe fest. Den Haien gelang es dagegen viel zu selten, sich in der gegnerischen Zone festzusetzen. Eine Einzelaktion von Nick Baptiste (18.) bildete die einzige Chance der enttäuschenden Gäste.
Kölner Haie: Lunemann verhindert frühe Vorentscheidung
Auch im zweiten Abschnitt wurde es zunächst nicht besser aus Kölner Sicht. Einen abgefälschten Distanzschuss von Marcus Weber konnte Lunemann noch entschärfen (23.). Eine Minute später war er aber zum zweiten Mal chancenlos. Ausgangspunkt war ein Kölner Scheibenverlust in der neutralen Zone. Dann ging alles ganz schnell. Gregor MacLeod griff über die rechte Seite an und bediente mit einem Querpass den mitgelaufenen Fox, der am langen Pfosten vollstreckte.
Danach verhinderte Lunemann mehrfach die frühe Vorentscheidung. Als Haie-Verteidiger Ryan Stanton nach einem Check verletzt in die Kabine stapfte (30.), drohte endgültig Ungemach. Doch aus dem Nichts gelang dem KEC der Anschluss durch Bailen, dessen harte Hereingabe von Andrew Bodnarchuk noch entscheidend abgefälscht wurde. Die Scheibe flog per Bogenlampe über Niklas Treutle hinweg ins Netz (34.). Plötzlich waren die Haie am Drücker. Gleich zweimal hatte Baptiste das 2:2 auf der Kelle. Erst scheiterte er mit einem Alleingang an Treutle (38.), kurz nach Beginn des Schlussdrittels dann am Pfosten (41.).
In die Kölner Drangphase hinein trafen die Ice Tigers zum 3:1. Daniel Schmölz wackelte Lunemann aus und stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her (42.). KEC-Verteidiger Maximilian Glötzl entlud seinen Frust in einem heftigen Check gegen Weber, der sich vor Schmerzen krümmte und nicht mehr weitermachen konnte. Schmölz revanchierte sich durch eine wilde Schlägerei mit Glötzl, für den die Partie elf Minuten vor Schluss beendet war.
Die Haie hatten damit zwar nur noch fünf Abwehrspieler zur Verfügung, doch Uwe Krupp wollte sich nicht geschlagen geben. Kölns Trainer zog den Torhüter, der auch nach dem Empty Net Goal von Schmölz (58.) draußen blieb. Baptiste gelang aber nur Ergebniskosmetik (59.). Damit verharrt der KEC über den Jahreswechsel im Mittelfeld und muss sich zum Derby am Montag (19.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Düsseldorfer EG wieder steigern.
Kölner Haie: Lunemann; Sennhenn, Austin; Bailen, Stanton; Dietz, Müller; Glötzl; Baptiste, McIntyre, Bast; Thuresson, Aubry, Kammerer; Üffing, Matsumoto, Olver; Oblinger, Sill, Proft. – SR.: Hinterdobler/ Schrader. – Zuschauer: 7044. – Tore: 1:0 Lobach (1:43), 2:0 Fox (24:00), 2:1 Bailen (33:38/McIntyre, Austin), 3:1 Schmölz (41:20), 4:1 Schmölz (57:43), 4:2 Baptiste (58:41/Aubry, Thuresson). – Strafminuten: Nürnberg 15; Köln 12+20 Glötzl