Der junge Torhüter hat in seiner ersten Saison beeindruckende Leistungen gezeigt und das Vertrauen der Verantwortlichen gewonnen.
Kölner HaieKEC freut sich über Verpflichtung von Tobias Ancicka
„Riskant“ nannten die Pessimisten die Verpflichtung von Tobias Ancicka vor der aktuellen Saison. „Mutig“, wählten optimistischere Fans als Wort, um den Weg der Kölner Haie mit zwei jungen Goalies zu beschreiben. Nach 38 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist der Großteil der hiesigen Beobachter wohl froh, dass der 22-jährige Neuzugang aus Berlin seinen Vertrag nun bis 2026 verlängert hat. „Ich bin glücklich“, stellte Matthias Baldys etwa klar, als er kurz vor dem Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) auf Ancickas ausgeweitetes Arbeitspapier angesprochen wurde.
Der Direktor Hockey Operations, der beim KEC verantwortlich für die sportliche Abteilung ist, hat die Stimmen noch im Ohr, die ihm und auch Chefcoach Uwe Krupp eine komplizierte Saison mit dem 25-jährigen Mirko Pantkowski als Platzhirsch, und einem drei Jahre jüngeren Herausforderer prophezeiten. Nun hat Ancicka in 26 Spielen für die Haie zwischen den Pfosten gestanden, davon wurden 18 Partien gewonnen und der Neue aus der Bundeshauptstadt sorgte sogar für drei Shutouts, also Spiele ohne Gegentreffer. Die Verantwortlichen des Playoff-Aspiranten sind also zufrieden mit der aktuellen Situation und optimistisch für die Zukunft. Wenn es darum geht, einen Moment des Durchbruchs herauszustellen, fällt Ancickas erstes Zu-Null-Spiel am 3. November, ausgerechnet bei seinem Ex-Klub in Berlin, auf. „Das war sicherlich markant, aber er hat auch danach gezeigt, dass das keine Eintagsfliege war“, ordnet Baldys die gesamte Entwicklung des Torhüters mit weiteren Shutouts in Mannheim (4:0) und gegen Straubing (3:0) ein.
Damit steht Ancicka DEL-statistisch in einer Reihe mit seinem Nachfolger in Berlin, Jake Hildebrand, dem Wolfsburger Dustin Strahlmeier und Joacim Eriksson aus Schwenningen. „Für mich hat er das Potential, mittelfristig einer der besten deutschen Goalies zu werden“, lobt der Direktor Hockey Operations den athletischen und für sein junges Altes sehr abgebrüht daherkommenden Linksfänger, „in diese Richtung hat er in den bisherigen Spielen auch gespielt“. Mit einer Fangquote von 91,46 Prozent belegt Ancicka ligaweit zwar „nur“ den 13. Platz, weshalb Baldys auch dessen Entwicklungspotential anspricht.
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Insgesamt sind sie aber sehr zufrieden mit dem Sommerneuzugang, der Ende letzten Jahres auch mit seinem spektakulären Goalie-Fight gegen den Nürnberger Niklas Treutle ein Ausrufezeichen setzte. „Ich fühle mich bei den Haien und in Köln sehr wohl und bin überzeugt davon, hier die besten Bedingungen vorzufinden, um die nächsten Entwicklungsschritte gehen zu können“, betont der 22-Jährige selbst, „das Umfeld bestehend aus Mannschaft, Trainerteam und natürlich auch den Fans ist ein sehr besonderes und ich freue mich, auch weiterhin Teil des Ganzen zu sein“.
Nicht nur die Haie-Organisation scheint für ihren Mut belohnt zu werden und hat mit Ancicka eines der größten Torwarttalente des Landes, zwei Jahre länger unter Vertrag. Auch der gebürtige Heilbronner zeigt mit seinem neuen Kontrakt, dass er den eingeschlagenen Weg mit den Domstädtern gehen und sich in deren gebotenem Umfeld weiterentwickeln möchte. „Wir haben von Anfang an, an Tobi geglaubt“, stellt Matthias Baldys abschließend klar. Schließlich sei dieser aus Berlin, von einem anderen großen Klub, nicht unerfahren nach Deutz gekommen, sondern mit der Erfahrung von 68 DEL-Partien.
Sein 95. DEL-Spiel steigt am Freitag, erneut bei seinem Ausbildungsverein, mit dem er bereits zwei Deutsche Meisterschaften feiern konnte. An seiner alten Wirkungsstätte möchte es Tobias Ancicka ähnlich gut machen, wie beim 1:0 vor sieben Wochen und mit den Kölner Haien den dritten Sieg in Folge nach Bremerhaven (2:1) und Schwenningen (5:1) einfahren.