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Deutsche Eishockey LigaKölner Haie kassieren die nächste Niederlage

Lesezeit 4 Minuten
Eishockey Penny-DEL 16.Spieltag Kölner Haie - Pinguins Bremerhaven am 01.11.2023 in der Lanxess Arena in Köln v.l.n.r. , Frederik Storm  Köln , Lukas Kälble  Bremerhaven , Louis-Marc Aubry  Köln , Kristers Gudlevskis  Bremerhaven

Frederik Storm (l.) versucht das Bremerhavener Tor in Gefahr zu bringen.

Die Kölner Haie treten in der Deutschen Eishockey Liga auf der Stelle und haben zum zweiten Mal in dieser Saison drei Niederlagen in Serie hinnehmen müssen.

16.148 Zuschauer können auch ziemlich leise sein. Als die 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 0:1)-Heimniederlage der Kölner Haie nach Penaltyschießen gegen die Fishtown Pinguins Bremerhaven fest stand, herrschte in der LanxessArena erst einmal Stille. Es war die dritte Pleite des KEC hintereinander. Nach 16 Hauptrundenpartien steht der achtfache deutsche Eishockeymeister mit acht Siegen und acht Niederlagen auf Rang acht etwas jenseits der eigenen Erwartungen. „Im Großen und Ganzen war es heute etwas besser und wir können trotz der Niederlage zufrieden sein. Die Kleinigkeiten haben entschieden“, sagte Haie-Torwart Mirko Pantkowski.

Uwe Krupp wirbelte nach zuletzt zwei Niederlagen mit elf Gegentoren und dem Abrutschen auf Platz neun seine Sturmreihen ordentlich durcheinander. Der KEC-Coach, der weiter auf die Angreifer Jason Bast (Schulter) und Tim Wohlgemuth (Gehirnerschütterung) verzichten musste, stellte den noch schwächelnden Frederik Storm zu Andreas Thuresson und Marc-Louis Aubry. Wohl in der Hoffnung, dass der erfahrene Däne in dieser Formation endlich zu seiner gewohnten Form findet. Maxi Kammerer stürmte stattdessen neben Alexandre Grenier und Gregor MacLeod. Justin Schütz rutschte in die dritte Reihe neben die Routiniers David McIntyre und Mark Olver.

Haie bauen Druck auf

Krupps Umstellungen brachten gleich viel Kölner Energie auf das Eis. Die am Diversity Day in schwarzen Trikots mit hübschen, regenbogenfarbenen Nummern auflaufenden Haie, setzten den zuletzt fünfmal hintereinander siegreichen Tabellenfünften sofort mächtig unter Druck. Thuresson (1.), MacLeod (2.) und Olver mit einem Pfostentreffer (2.) hatten in den ersten 90 Sekunden schon das 1:0 auf dem Schläger. Das fiel dann nach 1:54 Minuten. Thuresson fand mit einem feinen Querpass Verteidiger Andrej Sustr, der ebenso an Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis scheiterte wie Storm bei seinem Nachschuss. Aubry war aber für den zweiten Rebound zur Stelle und vollendete den energischen Angriff.

Die Hausherren versäumten es im Powerplay nachzulegen (7.) und danach kam Bremerhaven allmählich im Spiel an. Die Haie zogen zwei Strafen, überstanden zwar 14 Sekunden bei Drei gegen Fünf, mussten aber trotzdem den Ausgleich hinnehmen. Phillip Bruggisser ließ KEC-Goalie mit einem Distanzschuss bei freier Sicht schlecht aussehen (15.). Der Treffer zeigte Wirkung und das Krupp-Team konnte froh sein, mit dem 1:1 in die erste Pause zu gehen.

Spiel flacht zur Mitte hin ab

Das zweite Drittel startete mit Chancen für Schütz und McIntyre (23.), Gudlevskis war aber zweimal zur Stelle. Auf der anderen Seite hätte Ziga Jeglic beinahe die nächste Haie-Strafe gegen Maxi Glötzl genutzt, sein Versuch trudelte aber an den Pfosten (25.). Die überstandene Unterzahl gab den Haien Energie für einen Zwischenspurt. Nick Bailen scheiterte aber frei vor Gudlevskis (27.) und auch das dritte Kölner Powerplay der Partie blieb ohne Ertrag (29.).

Insgesamt flachte im Mittelabschnitt das Niveau ab. Beide Teams kämpften zwar um jeden Zentimeter Eis, spielerisch lief allerdings nicht viel zusammen. Immerhin ließen sich die Haie von den kantigen Gästen nicht den Schneid abkaufen und hielten in den Zweikämpfen konsequent dagegen. Was auch zur Folge hatte, dass Andreas Thuresson auf der Bank behandelt werden musste und seinem Team in den letzten Minuten des zweiten Durchgangs fehlte.

Partie geh in die Verlängerung

Der Schwede kam auch zum Schlussdrittel auch nicht wieder. Was aber kein Grund dafür war, dass die Angelegenheit immer zäher wurde. Ein Bailen-Flachschuss am Tor vorbei (43.) blieb lange Zeit die einzige erwähnenswerte Szene, weil beide Teams wenig Risiko eingingen. So musste Pantkowski lediglich nach einem Puckverlust von Brady Austin gegen Jacob Virtanen (50.) und zwei Minuten später gegen einen Direktschuss von Anders Grönlund eingreifen.

Das 2:1 für Bremerhaven passte zum Spiel. Aubry musste auf die Strafbank und im Getümmel behielt der auf dem Rücken liegende Alex Friesen die Übersicht und stocherte die unter Pantkowski Schoner frei liegende Scheibe über die Linie (54.). Auf der anderen Seite wussten die Haie zunächst 1:01 Minuten Fünf gegen Drei nicht zu nutzen, schlugen dann aber trotz schwachem Powerplay bei noch einem Spieler mehr durch David McIntyre zum 2:2 zu (57.).

Die lange etwas müde Partie hatte noch einmal Fahrt aufgenommen und ging in die Verlängerung. In dieser zeigte erst Pantkowski gegen Jeglic seine Klasse und dann Gudlevskis gegen Grenier (61.). Danach hatte Bremerhaven ein deutliches Übergewicht, Pantkowski brachte sein Team aber ins Penaltyschießen. Dort scheiterten die Haie Kammerer und MacLeod, während auf der anderen Seite Jeglic und Ross Mauermann für den Sieg der Pinguine sorgten.


Statistik zum Spiel:

Kölner Haie: Pantkowski; Sustr, Dietz; Bailen, Austin; Sennhenn, Müller; Glötzl; Thuresson, Aubry, Storm; Grenier, MacLeod, Kammerer; Olver, McIntyre, Schütz; Proft, Van Calster, Lindner. - SR.: MacFarlane/Anderson. - Zuschauer: 16.148. - Tore: 1:0 Aubry (1:54/Storm, Sustr), 1:1 Bruggisser (14:31/PP1), 1:2 Friesen (53:57/PP1), 2:2 McIntyre (56:33/Storm, Schütz, PP1), 2:3 Mauermann (65:00). - Strafminuten: Köln 10; Bremerhaven 10.