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Kölner HaieJustin Schütz ist im KEC-Sturm auf Kurs

Lesezeit 4 Minuten
Volltreffer: Justin Schütz hat als Neuzugang vor dieser Saison bereits 19 Tore für die Kölner Haie erzielt.

Volltreffer: Justin Schütz hat als Neuzugang vor dieser Saison bereits 19 Tore für die Kölner Haie erzielt.

Die Kölner Haie treten am Freitag beim EHC RB München an. Für Stürmer Justin Schütz ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.

Vielleicht ist es falsch, dies über einen Mannschaftssportler zu sagen. Aber Justin Schütz ist auf Kurs. Der Stürmer der Kölner Haie ist seit einem guten, halben Jahr in Deutz und kann schon nach dieser kurzen Spanne festhalten, dass sein Wechsel vom EHC RB München der richtige Schritt war. „Es lief tatsächlich von Anfang an gut. Das habe ich mir nicht so positiv vorgestellt“, sagt der 23-Jährige, der beim jüngsten 3:4 des KEC in Nürnberg seinen 19. Saisontreffer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erzielt hat.

Addiert man die 15 Assists hinzu, hat der Linksschütze nach 40 Spielen schon doppelt so viele Scorerpunkte gesammelt, wie in der Vorsaison, als er mit München Deutscher Meister wurde. Genau in diesem Triumph, zu dem er in den Playoffs 2023 nicht nur viel eisläuferischen Speed, sondern auch vier Tore und zwei Vorlagen beitrug, sieht Schütz einen Grund für den Blitzstart in Köln. „Ich denke, das hat alles etwas mit Selbstvertrauen zu tun und das war bei mir nach dem tollen Sommer da“, lässt der gebürtige Kasseler nicht nur seine erste, nationale Meisterschaft, sondern auch das WM-Turnier in Finnland Revue passieren.

19 Tore, aber noch keines gegen die Ex

Die Silbermedaille von Tampere (2:5 im Endspiel gegen Kanada) hob sein Selbstverständnis als Eishockeyspieler noch einmal auf ein anderes Niveau. Und genau so begann Schütz sein neues Abenteuer in der Domstadt. Knapp 600 Kilometer nordwestlich von München hatten die Verantwortlichen ihm freigestellt, wann in der Pre-Season er ins Training einsteigt. „Ich wollte aber nicht erst im Juli dazu gehen, sondern das komplette Sommercamp mitmachen, um die Jungs kennenzulernen“; erklärt der Neu-Kölner, „einige von ihnen kannte ich, so wie Jan Luca Sennhenn aus Kassel“.

Schon in der Vorbereitung auf die 30. DEL-Saison gab Uwe Krupp dem neuen Flügelstürmer ein gutes Gefühl. Schütz erhielt viel Eiszeit im Fünf-gegen-Fünf, konnte sich aber genauso im Powerplay und Unterzahlspiel bewähren. „Als es dann losging, habe ich direkt getroffen“, erinnert er sich an das erste Haie-Saisontor überhaupt, das das 5:1 gegen Nürnberg einläutete. Auch in den folgenden Spielen tauchte sein Name immer wieder bei den Torschützen oder Vorlagengebern auf. „Wenn man das Selbstvertrauen hat, passieren gute Dinge oft instinktiv“, weiß der beste Torschütze des KEC, „mir ist aber klar, dass das nicht selbstverständlich ist, sondern von vielen Faktoren abhängt.“

Jetzt ist die richtige Zeit, um eine Serie zu starten.
Justin Schütz, Stürmer der Kölner Haie

Er selbst könne „nur“ weiter hart an sich arbeiten und hoffen, dass es für seine Angriffsreihe mit Gregor MacLeod und Alexandre Grenier weiter derart gut läuft. „Mit beiden harmoniere ich von Beginn an. Ich glaube, dass sich unsere Fähigkeiten gut ergänzen und wir auf dem Eis schnell ein Verständnis füreinander entwickelt haben“, analysiert Schütz.

Wenn es nun am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) zum zweiten Mal zurück an seine alte Wirkungsstätte geht, möchte er einen dunklen Fleck in der bisherigen Saison aufhellen. Weder beim 5:2 im ersten Kölner Spiel in Bayerns Hauptstadt, noch in den folgenden Heimduellen (1:5 und 3:6), gelang ihm ein Treffer gegen den EHC.

„München hat wieder eine absolute Topmannschaft und gerade in solchen Spielen wollen wir voll da sein“, geht Schütz weniger auf seine eigene Bilanz gegen den Tabellenvierten ein, aber auf die Teamsituation ein. „Natürlich sind das für mich immer besondere Spiele, aber in dieser Phase geht es um eine gute Position im Rennen um die Playoff-Plätze. Es wäre schon toll, wenn wir im Viertelfinale Heimrecht hätten“, peilt er mit den sechstplatzierten Haien vor dem Duell mit dem direkten Konkurrenten einen der ersten vier Ränge an.

Dafür muss der KEC aber eine „konstante Leistung über 60 Minuten“ aufs Eis bringen und am besten schon am Freitag damit beginnen. Weil sich das mit drei Spielern üppig gefüllte Lazarett bei den Defensivspielern etwas lichten könnte, glaubt Schütz, dass nicht nur er persönlich, sondern das gesamte Team auf Kurs kommen kann. „Jetzt ist die richtige Zeit, um eine Serie zu starten“, gibt er die Marschroute für die letzten zwölf Hauptrundenspiele vor.