Köln – Am Ende eines katastrophalen Auftritts entlud sich der ganze Frust bei den Kölner Haien. Verteidiger Pat Sieloff und Angreifer Alexander Oblinger teilten Checks gegen Eric Mik und Manuel Wiederer aus, obwohl das Duo der Eisbären Berlin bereits auf dem Eis lag. Prompt wurde Sieloff mit einer Vier-Minuten-Strafe in die Kühlbox geschickt. Oblinger erhielt sogar zehn Minuten.
Blamables Debakel der Kölner Haie beim Heimspiel in Köln
Es war das unrühmliche Ende des 1:7-Debakels, mit dem sich der KEC in der heimischen Lanxess Arena blamiert hatte. „Natürlich ist die Enttäuschung sehr groß“, räumte Oblinger nach chancenlosen 60 Kölner Minuten ein. „Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen und hatten nicht genügend Zug zum Tor.“
Im ungleichen Duell mit dem amtierenden Meister und aktuellen Tabellenführer stellten 37 Schüsse (davon 20 auf das Tor) gegenüber 49 (34) Versuchen der Berliner für die zwischen Pre-Playoff-Hoffnung und Abstiegsgefahr schwankenden Haie grundsätzlich zwar eine annehmbare Ausbeute dar. Eklatant war jedoch der Unterschied in Sachen Effizienz: Bei nur einem erzielten Treffer legten die Kölner eine Schuss-Effizienz von mickrigen 5 Prozent an den Tag. Das beste Auswärtsteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kam dagegen auf 20,59 Prozent. Ein gewaltiger Unterschied, der sich in der höchsten Kölner Saisonniederlage widerspiegelte.
Mangel an Energie und Übermaß an Respekt
„Berlin war uns in allen Belangen überlegen“, resümierte Haie-Trainer Uwe Krupp und sprach von einem „rabenschwarzen Tag“. „Gegen eine Mannschaft wie Berlin braucht man einen besonderen Tag. Und das nächste Wort nach „besonders“ kann dann nicht „schlecht“ sein. Wir hatten keine Energie und vielleicht auch zu viel Respekt.“
Nach den frühen Gegentoren durch Frank Hördler (6.) und Mark Zengerle (13.) war bei den zahnlosen Haien kein Aufbäumen zu erkennen. Von einer befreienden Wirkung des 4:3-Sieges zwei Tage zuvor gegen die Iserlohn Roosters war nichts zu spüren gewesen. „Das Ergebnis ist dann hochgeschraubt worden. Damit fiel das bisschen Leben, das wir hatten, auch noch weg“, kritisierte Uwe Krupp vor allem das fast schon traditionell schlechte Mitteldrittel seines Teams. Kevin Clark (23.), Jonas Müller (25.) und Nicholas Jensen (31.) schraubten die Berliner Führung in dieser Phase problemlos auf 5:0 in die Höhe.
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Um ein noch größeres Debakel zu verhindern, wechselte Krupp seine Goalies. Tomas Pöpperle war von seinen Vorderleuten oft im Stich gelassen worden. Der Kanadier Justin Pogge musste in seinem ersten Einsatz nach der Rückkehr aus Peking dann noch zweimal gegen Matt White (54., 60.) hinter sich greifen. Angreifer Mark Olver war zwischenzeitlich das Kölner Ehrentor gelungen (45.).
„Wir hatten uns in der Olympia-Pause etwas vorgenommen“, erklärte Alexander Oblinger nach der zweiten Niederlage im dritten Spiel nach dem Wiederbeginn des Ligabetriebs. „Dennoch liegen jetzt immer noch wichtige Spiele vor uns, die wir gewinnen müssen.“ Am Freitag (19.30 Uhr) geht es für die Haie zu den Schwenninger Wild Wings, am Sonntag gastieren sie bei den Nürnberg Ice Tigers.