Köln – „Auf geht’s Haie, kämpfen und siegen“, schallte es vom Oberrang der Lanxess Arena ins weite Rund. Auch wenn dieser Schlachtruf schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, erzielte er am Sonntag in den letzten Minuten des Nachholspiels der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen den Kölner Haien und den Iserlohn Roosters die aus Sicht der Gastgeber erhoffte Wirkung.
Gerade als der KEC nämlich dabei war, das zur Absicherung auf den bedrohlich nahe gekommenen Abstiegsplatz so wichtige Heimspiel gegen die Sauerländer nach einer 4:1-Führung noch aus der Hand zu geben, ging ein Ruck von den 4000 erlaubten Fans runter auf die Eisfläche. „Das tat richtig gut“, zeigte sich Kapitän Moritz Müller nach dem 4:3-Erfolg und dem ersten Sieg des KEC in diesem Jahr erleichtert. „Wir haben alle mal tief durchgeatmet.“
Kölner Haie erleben eine kritische Schlussphase gegen Iserlohn Roosters
Anders als vor der Olympia-Pause war es den Kölnern dieses Mal gelungen, eine Führung in drei Punkte umzumünzen. Zuhause war ihnen das zuletzt beim 2:1-Erfolg gegen Nürnberg am 3. Dezember geglückt. „Am Ende hat man gesehen, wie sehr unsere aktuelle Situation auch Kopfsache ist und wie verkrampft man dann ist“, verwies Moritz Müller auf die kritische Schlussphase, in der seine Mannschaft nach den Iserlohner Anschlusstreffern von Casey Bailey (49.) und Taro Jentzsch (52.) zum 3:4 noch einmal kräftig ins Zittern geraten war. „Man hat gesehen, wie uns die Flatter gegangen ist“, räumte Müller die Unsicherheit nach zuvor zehn Niederlagen in Folge ein. „Es war einfach wichtig, dass wir es jetzt auch mal über die Ziellinie gebracht haben.“
Kölner Haie zeigten deutlich mehr Disziplin als zuletzt
Dass die Kölner wesentlich disziplinierter agierten als zuletzt und lediglich eine einzige Strafzeit kassierten, war auf dem Weg zum Befreiungsschlag eine große Hilfe. Zudem sorgte der wieder deutlich besser gefüllte Haie-Kader für mehr personelle Möglichkeiten. Trainer Uwe Krupp musste lediglich auf die kanadischen Olympia-Fahrer Justin Pogge und Landon Ferraro verzichten.
Die Kölner hatten dominant begonnen. Nach Marcel Barinkas Nachschuss zur Führung (11.) besaß Pat Sieloff die Großchance zum Doppelschlag (13.). „Wir haben ein sehr gutes erstes Drittel gespielt, es aber verpasst, mehr als ein Tor zu erzielen“, resümierte Moritz Müller, dessen Team prompt bestraft wurde. Sven Ziegler traf vier Minuten nach Wiederbeginn zum 1:1 für die aufkommenden Sauerländer.
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Als jedoch Iserlohns Eric Cornel zu Beginn des Schlussabschnitts wegen eines Stockschlags für vier Minuten in die Kühlbox musste, nutzten die Haie die Gunst des Augenblicks und bissen doppelt zu . Erst traf Andreas Thuresson aus der Distanz zum 2:1 (43.), dann erhöhte Quinton Howden nach einem Schuss von Neuzugang David McIntyre auf 3:1 (44.). Howden war es auch, der bei Gleichzahl sogar zum 4:1 nachlegte (47.). „Unsere Special Teams haben sehr gut funktioniert und waren am Ende wahrscheinlich spielentscheidend“, freute sich Uwe Krupp über das so dringend benötigte Erfolgserlebnis seiner Mannschaft.
Am Dienstag (19.30 Uhr, Magenta Sport) geht es für die Haie mit dem dritten Spiel in fünf Tagen bereits weiter. Zu Gast in der Lanxess Arena ist dann der Tabellenführer Eisbären Berlin. In den bisherigen drei Duellen mit dem Meister hielt der KEC zwar gut mit, stand letztlich aber immer mit leeren Händen da. „Jetzt hoffen wir, dass wir die gleiche Leistung wieder bringen, aber dieses Mal etwas Zählbares mitnehmen“, sagte Moritz Müller. Justin Pogge und Landon Ferraro kehren nach der Rückkehr aus Peking ins Aufgebot zurück.