Die Kölner stehen im Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Eishockey Liga. Dank eines gegen Absteiger Bietigheim sprang der KEC am letzten Hauptrunden-Spieltag noch auf Platz sechs und trifft nun auf die Adler Mannheim.
Einzug ins Playoff-ViertelfinaleKölner Haie feiern Happy End gegen Bietigheim
Die Last-Minute-Künstler der Kölner Haie haben es wieder getan. Nachdem der achtfache deutsche Eishockey-Meister vergangene Saison am letzten Spieltag der Hauptrunde mit einem Heimsieg noch in die Pre-Playoffs rutschte, gelang am Sonntag zum 50. Geburtstag des Clubs der nächste Coup. Dank Mannheimer Schützenhilfe mit einem 4:0 bei der Düsseldorfer EG und einem eigenen 8:2 (2:1, 4:0, 2:1)-Kantersieg gegen Absteiger Bietigheim Steelers eroberte das Team von Cheftrainer Uwe Krupp noch Platz sechs und steht damit im Playoff-Viertelfinale. Gegner dort sind ab dem 14. März die Adler aus Mannheim.
Köln benötigte Schützenhilfe aus Mannheim
Die Ausgangsposition vor dem 56. Hauptrunden-Spieltag war glasklar. Die Haie waren nach dem Sieg der Wolfsburger gegen Düsseldorf auf Schützenhilfe aus Mannheim angewiesen. Die Adler durften der DEG maximal einen Punkt erlauben, damit der KEC im Falle eines Sieges am rheinischen Erzrivalen vorbeiziehen konnte. Der Druck lag bei den Düsseldorfern, zumal die Haie das 1:0 durch Jason Bast vorlegten (5.) und in der Blitztabelle auf Rang sechs sprangen.
Dreierpack von Jason Bast
Aber nicht lange, denn Guillaume Naud glich für die Steelers in ihrem vorerst letzen DEL-Spiel aus (9.). Das 1:1 ließ den Faden im Spiel des Krupp-Teams kurzfristig reißen. Oleg Shilin, der den erkrankten Mirko Pantkowski im Tor vertrat, musste gegen Fabjon Kuqi sogar das 1:2 verhindern (13.). Nachdem Nick Baptiste den Pfosten getroffen hatte (17.), zeigte Bast, wie es geht. Der Stürmer nahm einen Pass von Mark Olver auf und behielt vor Steelers-Goalie Cody Brenner die Nerven (18.). Die Haie führten 2:1 und standen wieder im Viertelfinale, auch weil Mannheim in Düsseldorf mit 1:0 vorne lag.
Haie spielen nach dem 4:1 befreit auf
Die Haie hielten sich an ihren Teil des Plans und legten durch Louis-Marc Aubry das 3:1 nach (23.). Als Mannheim kurz danach das 2:0 gelang, sah es vielversprechend für die Kölner aus. Und es gab ja noch Jason „simply the“ Bast. Die Nummer 16 der Kölner klaute in Unterzahl die Scheibe, schlug einen Haken und jagte den Puck zum 4:1 in die Maschen (34.). Es war sein dritter Shorthander in dieser Saison und der siebte der Haie – Liga-Bestwert. Als Mannheim in Düsseldorf auf 3:0 erhöhte, spielten die Kölner dann befreit auf. Landon Ferraro (35.) und Andreas Thuresson (38.) machten im Mittelabschnitt das halbe Dutzend voll.
Im Schlussdrittel trafen noch Zach Sill (47.) und Aubry (60.) für Köln sowie Tim Schüle für Bietigheim. Das war aber nur nebensächlich. Denn es war ein perfekter Nachmittag für die Haie und Moritz Müller. Vor dem Spiel ehrte die DEL den Kölner Kapitän für sein 1000. Ligaspiel. Eine bewegende Zeremonie, die Müller im Beisein seiner Familie sichtlich berührte. Die Fans in der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften Arena hatten zu Ehren des 36-Jährigen extra eine Choreographie in der Nordkurve platziert und es hätte keinen besseren Moment für all das geben können, als diesen letzten Hauptrunden-Spieltag der Saison 2022/23.
„Alles, was wir uns vorgestellt haben, ist eingetreten. Wichtig war, dass wir nach dem 1:1 die Ruhe und Nerven behalten haben“, sagte Müller, der verriet, dass die Mannschaft in der zweiten Pause von der 3:0-Führung der Mannheimer in Düsseldorf erfahren hatte. Und nun kommt es im Viertelfinale zum Traditionsduell mit den Adlern.
Der Dank von Haie-Geschäftsführer Phillip Walter galt aber vor allem dem eigenen Team, das mit Andreas Thuresson (60 Punkte) auch den Topscorer der DEL-Hauptrunde stellt: „Das Team hat viele Widerstände überwunden und steht verdient auf Platz sechs und im Viertelfinale.“
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Shilin; Sennhenn, Austin; Bailen, Stanton; Dietz, Müller; Glötzl; Baptiste, Matsumoto, Ferraro; Olver, McIntyre, Bast; Thuresson, Aubry, Kammerer; Proft, Sill, Van Calster. – SR.: Ansons/MacFarlane. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Bast (5:00/Bailen, Austin), 1:1 Naud (8:47), 2:1 Bast (17:05/Olver, Austin), 3:1 Aubry (22:04/Olver, Bast), 4:1 Bast (33:18/SH1), 5:1 Ferraro (34:56/Matsumoto, Baptiste), 6:1 Thuresson (37:43/Bailen, Kammerer, PP2), 7:1 Sill (46:29/Müller). – Strafminuten: Köln 2; Bietigheim 4.
Playoff-Heimspiel am 17. und 21. März:
Die Haie starten am 14. März in Mannheim in die Viertelfinale-Serie gegen die Adler nach dem Modus „Best of seven“. Das erste Heimspiel findet am 17. März (19.30 Uhr, LanxessArena) statt. Am 19. März geht es wieder nach Mannheim, Spiel vier in Köln wird am 21. März ausgetragen. Als zweites Viertelfinale steht die Paarung Straubing gegen Wolfsburg bereits fest. In der ersten Playoff-Runde (7.3., 10.3., 12.3.) ermitteln Düsseldorf und Frankfurt sowie Bremerhaven und Nürnberg die Gegner von München und Ingolstadt.