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Deutsche Eishockey LigaKölner Haie verlieren in der letzten Minute

Lesezeit 4 Minuten
Kölns Torschütze Justin Schütz jubelt nach seinem Tor zum 1:1 mit seinen Mannschaftskollegen.

Haie-Stürmer Justin Schütz (rechts) jubelt nach seinem Treffer zum 1:1 in Ingolstadt.

Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockey Liga bei Tabellenführer ERC Ingolstadt unglücklich verloren.

3:1 und 4:3 geführt, den Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Griff gehabt und am Ende doch verloren. Die Kölner Haie dürfen sich nach dem 4:5 am Sonntag beim ERC Ingolstadt über verpasste Punkte (2:1, 1:0, 1:4) und den verpassten ersten Saisonsieg gegen die Schanzer ärgern. Das Team von Trainer Kari Jalonen kassierte das entscheidende 4:5 erst 39,5 Sekunden vor Schluss: „Das ist sehr unglücklich. Ingolstadt hat viel Druck gemacht, doch wir haben gut dagegengehalten. Am Ende sind ihre Schüsse dann durchgegangen“, sagte Haie-Stürmer Parker Tuomie enttäuscht.

Besonders groß war der Frust nach der Last-Minute-Niederlage bei Tobias Ancicka. Der Haie-Torwart feierte in der Saturn-Arena sein Comeback, nachdem er sich gleich am ersten Spieltag der Saison gegen die Eisbären Berlin (2:6) am Handballen verletzt hatte und zweimal operiert werden musste. Im Vergleich zum 3:2 am Freitag gegen Wolfsburg war neben Ancicka auch Stürmer Marco Münzenberger für Robin van Calster neu im Team.

Ancicka war noch nicht richtig warm, da musste er schon hinter sich greifen. Ingolstadts Noah Dunham hatte den Puck aus der Luft genommen, der von der Ausrüstung des Kölner Goalies zum 1:0 für den Tabellenführer ins Tor flog (4.).

Der frühe Rückstand brachte die Haie nicht aus ihrem Konzept, das auf eine stabile Defensive und schnelle Umschaltmomente ausgelegt war. Aus einem solchen entstand der Ausgleich. Kapitän Moritz Müller setzte Justin Schütz ein, der bei seinem zwölften Saisontor seine Abschluss-Qualitäten unter Beweis stellte (9.). Für den KEC war es der 100. Treffer der Spielzeit 2024/25.

Ingolstadt blieb am Drücker, kam aber trotz 15 Schüssen im ersten Drittel nicht ein zweites Mal am starken Ancicka vorbei. Die Haie brauchten nur acht Schüsse für zwei Tore. Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki drehte das Spiel nach Vorarbeit von Louis-Marc Aubry und Alexandre Grenier zum 2:1 (15.). Josh Currie hätte in Unterzahl beinahe noch das 3:1 nachgelegt (20.).

Die ersten 20 Minuten stärkten das Kölner Selbstbewusstsein und schwächten auch ein wenig das der Schanzer. Der Ingolstädter Druck war jedenfalls nicht mehr so hoch wie im ersten Drittel. Wenn der ERC einmal durchkam, war Tobias Ancicka zur Stelle. Der junge Haie-Keeper, der bei einem Pfostentreffer auch das nötige Glück auf seiner Seite hatte (31.), vermittelte den Eindruck, er sei nie weg gewesen. Das Team von Trainer Kari Jalonen stand defensiv kompakt und blieb vorne effektiv. Josh Currie vollendete einen Konter mit Glück und der Hilfe von Ingolstadts Torhüter Devin Williams zum 3:1 (34.).

Entschieden war die Partie vor den letzten 20 Minuten nicht. Die Haie starteten in Unterzahl ins Schlussdrittel und kassierten das 2:3, als die Scheibe wie beim 0:1von einem eigenen Spieler über die Linie gebracht wurde. Diesmal war es Vittasmäki, der im Duell mit Daniel Schmölz zum Pechvogel avancierte (42.). Fünf Minuten später war die Haie-Führung dahin, als Austin Keating eine wunderbare Kombination mit dem 3:3 krönte (47.).

Die Haie beeindruckte das wenig. Frederik Storm fälschte einen Schuss von Vittasmäki zur 4:3-Führung ab, die aber nur 14 Sekunden hielt. Philipp Krauß traf nach einem Fehler von Maximilian Glötzl zum erneuten Ausgleich (beide 54.). Und es sollte noch schlimmer kommen für die Haie. Als Alex Breton 39,5 Sekunden vor dem Ende die Scheibe einfach mal vor das Tor warf, war Tobias Ancicka die Sicht so versperrt, dass das Spielgerät den Weg zum siegbringenden 5:4 für Ingolstadt ins Kölner Tor fand (60.).


Statistik:

Kölner Haie: Ancicka; Sennhenn, Vittasmäki; Austin, Müller; Glötzl, Almquist; Grenier, Aubry, Schütz; Münzenberger, Tyrväinen, Kammerer; Tuomie, Currie, Niedenz; Storm, Wohlgemuth, Lindner. — SR.: Frano/Janssen. — Zuschauer: 4341. –Tore: 1:0 Dunham (3:18), 1:1 Schütz (8:10/Müller, Aubry), 1:2 Vittasmäki (14:35/Grenier, Aubry), 1:3 Currie (33:32/Almquist), 2:3 Schmölz (41:29/PP1), 3:3 Keating (46:48), 3:4 Storm (53:12/Vittasmäki, Kammerer), 4:4 Krauß (53:24), 5:4 Breton (59:21). — Strafminuten: Ingolstadt 4; Köln 8.