Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockey Liga beim 4:5 in Ingolstadt die vierte Niederlage hintereinander kassiert. Kapitän Moritz Müller bekam früh im Spiel eine große Strafe.
Deutsche Eishockey LigaKölner Haie reicht eine 4:2-Führung in Ingolstadt nicht
Die Tabelle in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist in dieser Saison so eng, dass jeder Sieg gut und jede Niederlage wehtut. Für die Kölner Haie ging es nach der 3:6-Heimniederlage am Freitag gegen RB München am 36. Hauptrundenspieltag beim ERC Ingolstadt darum, den Anschluss zu den Top-vier-Plätzen nicht abreißen zu lassen und die Panther auf Distanz zu halten. Nach 60 Minuten hatte es für die Kölner trotz einer zwischenzeitlichen 4:2-Führung aber mit dem 4:5 (2:2, 2:2, 0:1) die vierte Niederlage in Serie gesetzt und der Vorsprung auf die Schanzer als Tabellenachter war auf zwei Punkte geschmolzen.
Die Partie hatte gerade begonnen, da war sie für Moritz Müller schon wieder vorbei. Der Haie-Kapitän leistete sich einen übermotivierten Check gegen den Kopf von Philipp Krauss. Die Unparteiischen schauten sich das Foul noch einmal auf dem Video an und schickten Müller nach 1:10 Minuten in die Kabine.
Die Kölner mussten zudem die nächsten fünf Minuten in Unterzahl bestreiten. Das gelang ihnen hervorragend, bis Wojciech Stachowiak nach fast vier Minuten den ersten Ingolstädter Torschuss in diesem langen Powerplay abgab. Zum Leidwesen der Haie landete der Puck zur 1:0-Führung im Winkel des diesmal von Mirko Pantkowski gehüteten Tores (6.).
Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie beißen sich die Zähne aus
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie verlieren Nationalspieler
- Kölner Haie Jalonens Team spielt seriös und zielführend
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie feiern knappen Heimsieg gegen Wolfsburg
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie könnten Extrapunkt-Fluch nicht ablegen
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie wollen die Sorgen der Düsseldorfer EG vergrößern
- Deutsche Eishockey Liga Den Kölner Haien liegt die Verlängerung nicht
Doppelschlag von Thuresson und Kammerer
Das Team von Coach Uwe Krupp blieb unbeeindruckt und kam noch in Unterzahl nur 21 Sekunden nach dem 0:1 durch das 15. Saisontor von Justin Schütz zum Ausgleich (6.). Für den Neuzugang aus München war es bereits der dritte Shorthander in dieser Saison Die Kölner stellten das bessere, strukturierter spielende Team, gerieten durch einen individuellen Fehler von Verteidiger Stanislav Dietz aber erneut in Rückstand. Mirko Höflin nutzte das Geschenk zum 2:1 für die Panther (9.). Aber auch dieser Gegentreffer und ein Pfostentreffer von Fabio Wagner (9.) störten den Spielfluss der Gäste kaum. Das 2:2 durch Brady Austin 29 Sekunden vor der ersten Pause war deshalb auch verdient.
Der späte Ausgleich im ersten Drittel gab den Haien mächtig Auftrieb für den Mittelabschnitt, der in dieser Saison ihr bislang problematischer ist. In Ingolstadt ließen Andreas Thuresson (21.) und Max Kammerer (22.) mit ihrem 13. beziehungsweise 15. Saisontor zum 4:2 das Gefühl aufkommen, dass sich das Problem am 36. Spieltag lösen lassen kann. Für Kammerer war es sein 100. DEL-Tor. Leon Hüttl (33.) und Patrik Virta (38.) sorgten mit ihren Treffern zum 4:4 aber dafür, dass es beim Gefühl der Haie blieb. Der KEC zeigte sich defensiv in einigen wenigen Situationen einmal mehr zu anfällig.
Sustrs entscheidender Fehler
Das Schlussdrittel ist in dieser Spielzeit das mit Abstand beste der Haie. 54 Tore und damit mehr als die Hälfte seiner Treffer hatte das Krupp-Team vor Sonntag in den letzten 20 Minuten einer Partie erzielt — Ligabestwert mit großem Abstand. Zunächst waren aber nun erst einmal die Schanzer am Drücker, auch weil der KEC auf Nummer sicher ging. Dann leistete sich Andrej Sustr aber wieder einen dieser kapitalen, individuellen Fehler. Der erfahrene NHL-Verteidiger spielte die Scheibe im eigenen Drittel in den Schläger eines Ingolstädters. Dann kam sie zu Andrew Rowe, der Pantkowski umkurvte und zum 5:4 einschoss (57.).
Bis dahin hatten die Haie, die nach Müllers Ausschluss nur noch mit fünf Verteidigern spielen konnten, im letzten Drittel noch keinen Torschuss abgegeben, aber auch keine großen Torchancen zugelassen. 2:20 Minuten vor dem Ende nahm Uwe Krupp seinen Goalie Mirko Pantkowski zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor. Gregor MacLeod hatte tatsächlich noch die große Chance auf den Ausgleich, scheiterte jedoch (59.)
„Wir haben nach der Strafe gegen Mo Müller viel Charakter gezeigt und die lange Unterzahl gut verteidigt. Im letzten Drittel haben wir nicht mehr so den Zugriff bekommen. So eine Scheibe darf man am Ende natürlich nicht in die Mitte spielen“, sagte Maxi Kammerer und kritisierte seinen Teamkameraden Sustr. Seine insgesamt vier Punkte (ein Tor und drei Vorlagen) konnten den Haie-Stürmer am Ende dann genauso wenig trösten wie sein Jubiläumstreffer in der Deutschen Eishockey Liga.
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Pantkowski; Sustr, Dietz; Sennhenn, Austin; Sieloff, Müller; Thuresson, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Bast, McIntyre, Storm; Lindner, Wohlgemuth, Hänelt. —SR.: Gofman/Frano. —Zuschauer: 4075. —Tore: 1:0 Stachowiak (5:04/PP1), 1:1 Schütz (5:25/Kammerer, Sustr, SH1), 2:1 Höflin (8:13), 2:2 Austin (19:31/Sennhenn, Kammerer), 2:3 Thuresson (20:20/Sustr, Kammerer), 2:4 Kammerer (21:51/Thuresson, Aubry), 3:4 Hüttl (33:00), 4:4 Virta (37:25), 5:4 Rowe (56:58)— Strafminuten: Ingolstadt 6; Köln 9 plus Spieldauer Müller (2.).