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Deutsche Eishockey LigaKölner Haie verpassen Sprung auf Platz vier

Lesezeit 4 Minuten
Immer wieder Mathias Niederberger: Hier verteidigt der Münchner Goalie gegen Haie-Stürmer Alexandre Grenier.

Immer wieder Mathias Niederberger: Hier verteidigt der Münchner Goalie gegen Haie-Stürmer Alexandre Grenier.

Die Kölner Haie haben 3:6 gegen RB München verloren und damit im direkten Duell den Sprung auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga verpasst.

Die Kölner Haie haben im Kampf um die Top-Plätze in der Deutschen Eishockey Liga den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Anstatt mit einem Sieg auf Rang vier vorzurücken, musste der KEC beim 3:6 (1:1, 0:3, 2:2) gegen den direkten Konkurrenten RB München die dritte Niederlage in Serie hinnehmen müssen. Vor der Auswärtspartie am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) beim ERC Ingolstadt bleiben die Haie als Sechster aber noch auf einem der Plätze, die die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale bedeuten.

Die Haie mussten im Topspiel des 35. Hauptrunden-Spieltags gegen den Meister weiter auf die Verteidiger Nick Bailen und Maximilian Glötzl sowie im Sturm auf Mark Olver und Robin van Calster verzichten. Dafür feierte Rückkehrer Patrick Sieloff in der Defensive sein Saisondebüt neben Kapitän Moritz Müller und im Angriff gab Routinier Jason Bast nach seiner langwierigen Schulterverletzung sein Comeback in der dritten Reihe neben David McIntyre und Youngster Hakon Hänelt. Bast hatte seit Oktober pausieren müssen.

18.600 Zuschauer in der ausverkauften LanxessArena

Das Spiel in der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften LanxessArena benötigte keine Anlaufzeit, was in erster Linie an den Hausherren lag. Das Team von Cheftrainer Uwe Krupp legte nach zuletzt zwei Niederlagen ein enormes Tempo aufs Eis und setzte die Münchner mit aggressivem und konsequenten Forechecking unter Druck.

Nachdem Frederik Storm (4.) und Alexandre Grenier (5.) erste Chancen vergeben hatten, gingen die Kölner in ihrem ersten Powerplay in Führung. Louis-Marc Aubry setzte eine Direktabnahme zu seinem zehnten Saisontreffer ins kurze Eck (5.). Erstmals nach fünf Spielen trafen die Haie mal wieder in Überzahl, während das 1:0 für München der erste Unterzahl-Gegentreffer nach zehn Partien war.

Köln blieb auf dem Gaspedal, verpasste durch Tim Wohlgemuth aber den zweiten Treffer (6.). Der Ausgleich kam dann etwas aus dem Nichts. RB-Verteidiger Jonathan Blum erwischte David McIntyre und Haie-Keeper Tobias Ancicka auf dem falschen Fuß und schob die Scheibe überraschend mit der Rückhand zum 1:1 über die Linie (9.).

Kölner Chancenwucher im ersten Drittel

Das Resultat hatte auch nach dem ersten Drittel Bestand, schmeichelte den Gästen bei einem Schussverhältnis von 12:5 für den KEC aber. Andrej Sustr (10.) und Aubry (12.) trafen nur das Gestänge. Zudem betrieben Gregor MacLeod (14.), Brady Austin (14./16.), Jan Luca Sennhenn (14.) und Grenier (19.) Chancenwucher. Auf der anderen Seite zeigte Ancicka gegen Maxi Kastner sein Können (11.).

Anstatt vorne zu liegen, gerieten die Haie in Rückstand. Nach einem Stockfehler im eigenen Drittel hämmerte Konrad Abeltshauser den Puck an den linken Pfosten. Über Ancickas Kufe rutschte die Scheibe zu Markus Eisenschmid, der mühelos zum 1:2 einschob und die Partie damit auf den Kopf stellte (24.).

Der Gegentreffer zeigte Wirkung. Die Dominanz der Haie war dahin, der Spielfaden gerissen. Auch das zweite Powerplay für den KEC konnte daran nichts ändern (26.). Erst als Grenier frei vor dem Tor an die Scheibe kam, aber an RB-Goalie Mathias Niederberger scheiterte, hatten die Kölner im Mittelabschnitt ihre erste gefährliche Aktion in der Offensive (29.).

Doppelpack von Münchens Eisenschmid

Das nächste Tor erzielte aber der Meister. Andreas Eder fälschte einen Blum-Schuss so ab, dass der Puck dem unglücklich aussehenden Ancicka durch die Armbeuge glitt (34.). Zuvor hatte MacLeod ein Bully zu leicht abgegeben und anschließend Eders Schläger nicht ausreichend kontrolliert. Und es kam noch schlimmer für MacLeod und sein Team. Als im dritten KEC-Powerplay ein überhasteter Schuss des Kölner Topscorers geblockt wurde, vollendete Eisenschmid den Unterzahlkonter zum 1:4 (36.). Auf der anderen Seite blieb Niederberger ein großer Faktor. Andreas Thuresson musste die große Klasse des Nationaltorwarts anerkennen (38.). München hatte die Luft aus der stimmungsvollen Arena gelassen. Zur zweiten Pause gab es sogar Pfiffe von den Rängen.

Die Hoffnungen der Haie lagen auf ihrem traditionell in dieser Saison starken Schlussdrittel und einem schnellen Tor. Als Verteidiger Stanislav Dietz tatsächlich nach 4:38 Minuten zum 2:4 traf, war das Krupp-Team wieder im Spiel (45.) und hatte durch Grenier sogar die Chance auf das 3:4 (46.). Trevor Parkes stellte dann aber schnell den alten Abstand wieder her und die Arena erneut kalt (48.). Die letzten Kölner Hoffnungen nach Dietz' zweiten Treffer zum 3:5 (58.) machten dann eine Strafe gegen Maxi Kammerer (58.) und Austin Ortegas Empty-Net-Tor zum 3:6 zunichte (60.).


Statistik zum Spiel:

Kölner Haie: Ancicka; Sustr, Dietz; Sennhenn, Austin; Sieloff, Müller; Grenier, MacLeod, Schütz; Thuresson, Aubry, Kammerer; Hänelt, McIntyre, Bast; Storm, Wohlgemuth, Lindner. — SR.: Schukies/Odins. —Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). —Tore: 1:0 Aubry (4:37/MacLeod, Kammerer, PP1), 1:1 Blum (8:36), 1:2 Eisenschmid (23:03), 1:3 Eder (33:40), 1:4 Eisenschmid (35:47/SH1), 2:4 Dietz (44:38/Schütz, Sustr), 2:5 Parkes (47:52), 3:5 Dietz (57:26/MacLeod, Grenier), 3:6 Ortega (59:09). —Strafminuten: Köln 2; München 6.