Die Kölner Haie haben ihr Heimspiel gegen Wolfsburg mit 2:3 verloren und in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga mit den Grizzlys die Plätze getauscht.
Deutsche Eishockey LigaAufholjagd der Kölner Haie kommt zu spät
Die Siegesserie der Kölner Haie nach dem 1:7-Derby-Debakel in Düsseldorf hat am Donnerstagabend ein Ende gefunden. Nach vier glatten Dreiern hintereinander und dem Sprung auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unterlag das Team von Cheftrainer Uwe Krupp den Wolfsburg Grizzlys nach einer dramatischen Schlussphase mit 2:3 (0:1, 0:1, 2:1). Durch die zweite Heimniederlage gegen die Mannschaft von Ex-Coach Mike Stewart rutschten die Kölner hinter die Niedersachsen zurück auf Rang fünf.
Die Kölner mussten weiter auf ihren Starverteidiger Nick Bailen (Knie) sowie die routinierten Stürmer Mark Olver (Knie) und Jason Bast (Schulter) verzichten und hatten etwas gutzumachen. Beim ersten Hauptrunden-Auftritt der Grizzlys am 28. November in der LanxessArena zeigte der KEC seine schwächste Heimleistung und unterlag mit 1:5.
14.000 Zuschauer in der LanxessArena
Knapp einen Monat später hatten sich die Haie vor dem 29. Spieltag nach zuletzt vier Siegen in Serie in der Tabelle als Vierter wieder einen Platz und einen Punkt vor die Wolfsburger geschoben. Die Chance war also gegeben, sich weiter von einem direkten Konkurrenten um die Playoff-Viertelfinalplätze abzusetzen.
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Die Kölner blieben vor diesmal nur 14.361 Zuschauern seiner Linie der jüngsten Auftritte treu und versuchten aus einer stabilen Defensive heraus zum Erfolg zu kommen. Als Andreas Thuresson die Scheibe aus dem eigenen Drittel über das Plexiglas beförderte und wegen Spielverzögerung für zwei Minuten auf die Strafbank musste, nutzen die Wölfe die Überzahl zur Führung. Justin Feser war zur Stelle (9.).
Grizzlys nutzen Überzahl effizent
Bei Fünf gegen Fünf kamen die Haie danach besser ins Spiel. Thuresson besaß eine erste gute Möglichkeit, bevor Maximilian Kammer nach Vorarbeit des Schweden nur ganz knapp den Ausgleich verpasste (17.). Die größte Chance hatte dann Justin Schütz, der in Unterzahl alleine vor Hannibal Weitzmann auftauchte. Der im Nachwuchs der Haie ausgebildete Wolfsburger Torwart blieb im Duell Eins-gegen-Eins aber Sieger (18.) und hielt so die Führung nach dem ersten Drittel fest.
Das Disziplin-Problem der Hausherren setzte sich im Mittelabschnitt fort. Während Wolfsburg der Strafbank fernblieb, kassierten Kapitän Moritz Müller und Alexandre Grenier auf KEC-Seite die Strafminuten fünf bis acht. Bei doppelter Überzahl erhöhte Grizzly-Kapitän Spencer Machacek im Nachschuss mühelos mit der Rückhand auf 2:0 (26.). Tobias Ancicka, der nach dem deutschlandweit beachteten Goalie-Fight von Sonntag gegen Nürnbergs Niklas Treutle mit zwei Veilchen unter den Augen auflief, war zum zweiten Mal ohne Chance.
Die Haie antworteten wütend, bissen sich aber die Zähne an der Abwehr der Niedersachsen aus. Das beste Überzahlteam der DEL wartete auch im ersten Powerplay (33.) vergeblich auf den Anschlusstreffer. Tim Wohlgemuth (35.) und Stanislav Dietz (36.) fanden ihren Meister in Weitzmann.
Tim Wohlgemuth spricht von fehlendem Biss
Die Kölner hatten vor den Augen von Bundestrainer Harold Kreis im Schlussdrittel ein dickes Brett zu bohren und taten sich offensiv gegen solide verteidigende Grizzlys weiter schwer. Jan-Luca Sennhenn musste nach einem Ancicka-Fehler den Puck vor der Linie wegschlagen (44.). Kurz dasnach fiel das 0:3 aber doch. Ryan O'Connor schlenzte die Scheibe von der rechten Seite akkurat in den linken Winkel (45.). Auf der anderen Seite blieb den Kölnern das Pech treu. Grenier scheiterte nach feinem Solo an Weitzmann (48.) und auch Schütz brachte den Puck nicht über die Linie. Weitzmann und der Innenpfosten retten für die Wolfsburger (51.).
Erst als Weitzmann verletzt vom Eis musste (54.) fiel das erste Kölner Tor. Thuresson überwand Dustin Strahlmeier (56..) zum 1:3. Als Frederik Storm 1:56 Minuten vor dem Ende in Überzahl und mit sechs Feldspielern auf 2:3 verkürzte kam doch noch Spannung auf. Moritz Müller und Schütz verpassten in den letztebn zwölf Sekunden aber zweimal den Ausgleich.
„Wir haben im ersten Drittel nicht intensiv genug gespielt. Taktisch war es okay, aber wir hatten zu wenig Emotionen und Biss im Spiel. Am Ende haben wir uns gut aufgebäumt, aber bei einem 0:3 ist der Weg eben sehr weit“, analysierte Tim Wohlgemuth die bittere Heimniederlage.
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Ancicka; Sustr, Dietz; Sennhenn, Austin; Glötz, Müller; Thuresson, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Storm, McIntyre, Wohlgemuth; Lindner, van Calster, Hänelt; Proft. — SR.: Iwert/Frano. — Zuschauer: 14.361. —Tore: 0:1 Feser (8:42/PP1), 0:2 Machacek (25:24/PP2), 0:3 O'Connor (44:23), 1:3 Thuresson (55:25/Müller, Aubry), 2:3 Strom (58:04/Schütz, Grenier, PP1). —Strafminuten: Köln 8 plus 12 Disziplinar Storm; Wolfsburg 6.