Bietigheim – Als Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind die Kölner Haie ganz schön rumgekommen. Nach Bietigheim hatte es den KEC auf seinen unzähligen Auswärtsfahrten in den vergangenen Jahrzehnten allerdings noch nicht verschlagen. Bis Mittwochabend, als der achtfache Meister zum ersten Mal in seiner Geschichte in der Großen Kreisstadt nördlich von Stuttgart gastierte.
Der Premieren-Auftritt beim DEL-Neuling sollte der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp misslingen. Mit der vermeidbaren 3:4 (1:1, 1:1, 1:2)-Niederlage im Ländle blieb der KEC zum fünften Mal in Folge ohne Punkt und setzte seine Talfahrt scheinbar unaufhaltsam fort. „Wir haben gut gespielt, uns fehlt jedoch das Scheibenglück“, haderte Krupp.
Die Partie begann mit inzwischen hinlänglich bekannten Kölner Schwächen. Nachdem Sebastian Uvira per Alleingang die Großchance zur Gästeführung vergeben hatte (3.), leistete sich Haie-Angreifer Quinton Howden eine überflüssige Strafe wegen Hakens. Matt McKnight nahm das Geschenk dankend an und schenkte dem anfälligsten Unterzahl-Team der Liga das nächste Gegentor ein (7.).
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Doch der KEC antwortete nur 91 Sekunden später. Nach einem Rückpass von Maximilian Glötzl traf Andreas Thuresson aus dem Slot mit einer noch abgefälschten Direktabnahme in den Winkel (9.). Daraufhin übernahmen die Haie das Kommando. Was ihnen aber zunächst fehlte, war ein zweiter Treffer.
Mangelhafte Chancenverwertung
Auch nach Wiederbeginn hielten die Gäste die Schussfrequenz hoch. Steelers-Goalie Sami Aittokallio stand zeitweise unter Dauerbeschuss, parierte jedoch immer wieder. In der 25. Minute war der Finne schließlich geschlagen. Jan Luca Sennhenn hob die Scheibe im Nachsetzen mit der Rückhand über den am Boden liegenden Aittokallio zur verdienten Kölner Führung ins Netz (25.). Der KEC ging auf das 3:1, benötigte aber weiter zu viele Chancen. Stattdessen glichen die effektiveren Schwaben zum 2:2 aus. Jalen Smereck war mit einem verdeckten Schlenzer erfolgreich (32.).
Die Kölner kassierten zwar deutlich weniger Strafzeiten als zuletzt. Doch wenn sie mal mit einem Mann weniger auskommen mussten, war ihr Penalty-Killing gewohnt schwach. Daniel Weiß tunnelte Haie-Schlussmann Tomas Pöpperle zur 3:2-Führung der Hausherren (45.). Als Riley Sheen einen Konter zum 4:2 vollendete (51.), war die elfte Kölner Pleite aus den jüngsten 13 Spielen kaum noch abzuwenden. Maxi Kammerers Anschluss 57 Sekunden vor dem Ende bei gezogenem Torhüter und doppelter Überzahl fiel zu spät.
Derweil haben die Corona-Ausbrüche beim EHC Red Bull München und bei den Iserlohn Roosters Auswirkungen auf den Terminplan der Haie, deren nächsten beiden Heimspiele nicht wie geplant stattfinden können. Die Partien gegen München am kommenden Sonntag sowie gegen Iserlohn zwei Tage später wurden verlegt. Neue Termine stehen noch nicht fest.
Kölner Haie: Pöpperle; Edwards, Mo. Müller; Zerressen, Sieloff; Oblinger, Sennhenn; Glötzl; Üffing, Sill, Chrobot; Ma. Müller, Olver, Howden; Thuresson, Kammerer, Uvira; Ferraro, Matsumoto, Barinka. – SR.: Kohlmüller/Schukies. – Tore: 1:0 McKnight (6:05/PP1), 1:1 Thuresson (7:36/Glötzl), 1:2 Sennhenn (24:04/Chrobot, Howden), 2:2 Smereck (31:24), 3:2 Weiß (44:53/PP1), 4:2 Sheen (50:08), 4:3 Kammerer (59:03/Mo. Müller, Uvira/PP1). – Strafminuten: Bietigheim 8; Köln 4.