Köln – Mit hängenden Köpfen und finsteren Mienen schlichen die Profis der Kölner Haie vom Eis in der Lanxess Arena. Für den Start ins Spieljahr 2022 hatte sich Uwe Krupps Team einiges vorgenommen und bei der 1:5 (0:1,0:3,1:1)-Niederlage gegen die Adler Mannheim so wenig davon umgesetzt. „Wenn du 15 Minuten in Unterzahl spielst, ist es echt schwer gegen so eine Mannschaft zu gewinnen“, meinte der KEC-Coach nach seinem enttäuschenden 500. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und nannte das eigene Zweikampfverhalten und die gegnerische Effizienz als Gründe für die 16. Niederlage im 36. Spiel an.
Dem Team fehle aktuell die Konstanz
Schon vor dem Jubiläum hatte der KEC-Coach erklärt, dass seinem Team aktuell die Konstanz fehle. Nach acht Spielen ohne Dreier sind die Haie aus den Playoff-Rängen gerutscht. Und die Leistung im ersten von acht Spielen binnen 15 Tagen lieferte wenig Hoffnung auf Besserung. Dabei wollte sich der KEC auch ohne die verletzten Colin Ugbekile und Lucas Dumont, den letztmals gesperrten Mark Olver und den privat verhinderten Alex Roach für das 4:8 in Straubing rehabilitieren.
Doch schon der Start in die Partie verlief gar nicht nach Krupps Geschmack. Obwohl er das Thema „Strafzeiten“ bei durchschnittlich 12,11 Bank-Minuten als statistisches Liga-Schlusslicht angesprochen hatte, handelte sich Alexander Oblinger gleich eine große Strafe ein (2.). Nach einem Banden-Check auf Kopfhöhe gegen Nigel Dawes musste er fünf Minuten zuschauen und sah den ersten von vier Gegentreffern in Unterzahl. Mannheims Markus Eisenschmid hatte am langen Pfosten viel Platz, um ins leere Tor zu treffen (3.). Den Schock des 0:1 überwanden die Gastgeber im leeren Stadion und hätten durch Landon Ferraro (8.) und Oblinger ausgleichen können (14.).
Haie hatten Probleme mit guten Forechecks der Gegner
Insgesamt wirkten die Haie offensiv aber ideenlos und hatten Probleme mit den guten Forechecks des Gegners, der immer wieder schnell in seine defensive Formation fand. Gepaart mit Fehlern im Spielaufbau und beim Abwehrverhalten gingen die Haie im Mitteldrittel unter. Der Ex-Kölner Jason Bast zog von links in die Mitte und legte den Puck unter Justin Pogge durch ins Tor (28.). Wenn der Goalie beim 0:2 nicht gut ausgesehen hatte, verhinderte er gegen Sinan Akdag das 0:3 (32.). Auf der Gegenseite hatte Verteidiger Patrick Sieloff Adler-Goalie Endras mit einem Beinschuss schon überwunden, der Puck rutschte aber am Tor vorbei (34.).
Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels traf Andrej Bires den Pfosten (39.). Da zwischen diesen beiden Aktionen aber zwei weitere Strafzeiten zu zwei Gegentreffern geführt hatten, war Bires‘ Pech aber kein großer Aufreger. Erst hatte Tim Wohlgemuth seinen Raum genutzt und Köln das 0:3 eingeschenkt (35.). Dann gelang Nigel Dawes mit dem 0:4 die Vorentscheidung (39.). Zwar waren die Mannheimer ohne elf kranke oder verletzte Spieler an den Dom gereist und hatten beim 4:5 in Bietigheim zuletzt vier Gegentreffer im Schlussdrittel kassiert. Den Haien war ein solcher Coup in ihrer aktuellen Form aber unmöglich. Luca Tosto erzielte den vierten Powerplay-Treffer der Gäste (55.). Maxi Kammerer schaffte immerhin noch den Ehrentreffer zum 1:5 (57.).
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Weil es knapp 27 Stunden nach dem verpatzten Jahresstart, am Montag im Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins (19.30 Uhr, Magenta Sport) weitergeht, können Krupps Schützlinge nicht lange über das desolate 1:5 nachdenken. Gegen den direkten Playoff-Konkurrenten aus Bremerhaven bedarf es einer klaren Leistungssteigerung.
Kölner Haie: Pogge; Edwards, Mo. Müller; Sieloff, Sennhenn; Zerressen. Üffing, Sill, Chrobot, Sill; Thuresson, Howden, Uvira; Oblinger, Kammerer, Ma. Müller; Bires, Matsumoto, Barinka; Ferraro. – SR.: Rantala/Schrader. – Zuschauer: keine. Tore: 0:1 Eisenschmid (2:48/PP1), 0:2 Bast (27:28), 0:3 Wohlgemuth (34:21/PP1), 0:4 Dawes (38:44/PP1), 0:5 Tosto (54:54/PP1), 1:5 Kammerer (56:56/Mo. und Ma. Müller). Strafminuten: Köln 15, Mannheim 10.