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Kölner HaieJahresabschluss in Straubing ohne Ugbekile

Lesezeit 3 Minuten
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Haie-Verteidiger Colin Ugbekile sinkt nach einem Kniecheck des Berliners Yannick Veilleux mit schmerzverzerrtem Gesicht aufs Eis.

Köln – Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gönnt ihren Teilnehmern derzeit keine Verschnaufpause. Noch bis Mitte Januar ist der Spielplan derart straff getaktet, dass die Mannschaften im Zwei-Tages-Rhythmus gefordert sind. Und so kam es, dass die Kölner Haie am Tag nach der 1:2-Heimniederlage gegen die Eisbären Berlin bereits wieder auf der Autobahn unterwegs waren. Ziel war das niederbayerische Straubing, wo der KEC am Donnerstag (19.30 Uhr, Magenta Sport) das Jahr beschließt.

Colin Ugbebkile musste raus

Der Platz von Colin Ugbebkile blieb im Mannschaftsbus frei. Der Verteidiger hatte einen schmerzhaften Dienstagabend verlebt. Berlins Yannick Veilleux war Ugbekile in der 42. Minute derart vehement gegen das Knie gefahren, dass Kölns Nationalspieler gestützt vom Eis humpelte und nicht mehr zurückkam. Erstaunlicherweise war der Arm der Hauptschiedsrichter Stephen Reneau und Marian Rohatsch unten geblieben.

Auf der anderen Seite flog nur eine Minute später Mark Olver mit einer Matchstrafe vom Eis. Der ehemalige Eisbär hatte sich zu einem Check gegen den Kopf von Frans Nielsen hinreißen lassen. „Das war für uns der Genickbruch“, ärgerte sich Olvers Sturmkollege Luis Üffing, dass der spielentscheidende Treffer von Kevin Clark (47.) in der anschließenden fünfminütigen Kölner Unterzahl fiel. Olver wurde derweil von der DEL für zwei Spiele gesperrt.

Uwe Krupp wollte auf die Schiedsrichterleistung eigentlich „gar nicht eingehen“. Und doch war zwischen den Zeilen deutlich herauszulesen, wie sehr der Haie-Coach mit der nicht geahndeten Attacke auf Ugbekile haderte. „Wir leben miteinander – ich glaube, das drückt es am besten aus. Wir brauchen Schiedsrichter, um zu spielen. Das ist kein einfacher Job, den die Jungs da haben“, sagte Krupp und fuhr weiter fort: „Du hoffst, dass es sich in der Saison irgendwie ausgleicht. Mal hast du ein Spiel, wo du das Gefühl hast, der Gegner wurde bevorzugt. Dann gibt es sicherlich auch Spiele, wo der Gegner denkt, dass du bevorzugt wurdest.“

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Unter dem Strich hatte sich der KEC seine siebte Niederlage aus den jüngsten neun Spielen jedoch selbst zuzuschreiben. „Wir hätten aus den Chancen mehr Profit schlagen müssen“, merkte Krupp mit Blick auf die vielen vergebenen Möglichkeiten kritisch an. Immer wieder waren die Kölner am brillanten Berliner Nationaltorhüter Matias Niederberger gescheitert, der sich lediglich einmal überlisten ließ. In der 23. Minute fälschte Sebastian Uvira zur Führung der bis dato dominanten Haie ab. Der effektive Meister brauchte dagegen nur wenige Vorstöße, um bei der Geisterspiel-Rückkehr durch Blain Byron (31.) und Clark zurückzuschlagen.

Der Vorsprung auf den Pre-Playoff-Platz ist knapp

Obgleich die Niederlage vermeidbar war, überwog bei Uwe Krupp die Zufriedenheit über die gezeigte Leistung. „Wir haben zu viel gut gemacht, um die Köpfe jetzt hängen zu lassen“, erklärte der 56-Jährige, der seinem Team ein „super Spiel“ bescheinigte. „Wir haben mit viel Energie gespielt und viel gearbeitet. Wir haben gezeigt, dass wir gegen den Tabellenführer mitspielen und ihm Paroli bieten können.“

Daran wollen und müssen die Kölner in Straubing anknüpfen. Der Vorsprung auf den ersten Pre-Playoff-Platz beträgt nur noch drei Punkte. Die im bisherigen Saisonverlauf gesammelten Erfahrungen mit den Tigers sind allerdings keine guten. Der KEC verlor mit 2:5 und 2:4.