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1:2 bei den Eisbären BerlinKölner Haie verlieren erstes Playoff-Viertelfinalspiel

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Zachary Sill (l-r), Lucas Dumont und Patrick Sieloff von Kölner Haie stehen nach der Niederlage auf dem Eis.

Berlin – Die Kölner Haie haben hart für eine Überraschung gearbeitet, sie am Ende aber dennoch knapp verpasst. Der achtfache deutsche Eishockeymeister musste sich am Sonntag im ersten Spiel der „best of five“-Playoff-Viertelfinalserie bei den Eisbären Berlin mit 1:2 (0:0, 0:2, 1:0) geschlagen geben, konnten aber dank einer starken Leistung aber Selbstvertrauen für das zweite Duell am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) in der heimischen LanxessArena tanken. „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, aber wir liegen 0:1 hinten und müssen jetzt Spiel zwei gewinnen“, zeigte sich Stürmer Alexander Oblinger enttäuscht.

Die Kölner wollten in der gleichen Besetzung wie am Donnerstag beim 3:2-Sieg gegen Ingolstadt auflaufen, konnten es aber nicht, weil Maury Edwards nicht spielfähig war. Für den Kanadier rückte Carl Neill in die Haie-Verteidigung. Eine Schwächung, denn für den 25-jährigen war es erst sein dritter Saisoneinsatz und das in einem Playoff-Viertelfinale gegen den Hauptrundenersten. „Berlin und wir gehen unter komplett unterschiedlichen Voraussetzungen in diese Serie. Wir freuen uns, hier spielen zu können und versuchen ihnen ein Bein zu nehmen“, beanspruchte KEC-Coach Uwe Krupp die Rolle des Außenseiters für sein Team. Wie es sich für einen Zehnten der Hauptrunde gehört.

Kölner Taktik wäre fast aufgegangen

Von den vier Playoff-Serien, die es bislang zwischen beiden Club gegeben hat, konnten die Kölner nur eine gewinnen - und zwar in der Saison 2015/16, als Krupp Coach bei den Eisbären war. Selten aber waren die Rollen so klar verteilt wie in diesem fünften Aufeinandertreffen. Die Berliner zeigten auch gleich, dass sie Herr im eigenen Haus sein wollen. 13:5 lautete das Torschuss-Verhältnis im ersten Drittel aus Sicht des Favoriten. Haie-Goalie Justin Pogge ließ aber nichts anbrennen – auch, weil seine Vorderleute konzentriert verteidigten.

Die Kölner Taktik, aus einer sicheren Defensive den ein oder anderen Konter zu fahren, wäre sogar fast aufgegangen. Ein Zweikampf an der Bande, nach dem KEC-Stürmer Maximilian Kammerer mit Verdacht auf Nasenbeinbruch kurzzeitig vom Eis musste, brachte Jon Matsumoto in Position. Der Center scheiterte aber an Eisbären-Goalie Mathias Niederberger, der auch Neills Nachschuss unter seinem Fanghandschuh begrub (16.). Das war die beste Torchance des ersten Drittels auf beiden Seiten.

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Die Vorentscheidung fiel im zweiten Drittel, als sich die Haie kurze Phase leisteten, in denen sie nur mit 99 Prozent Konzentration bei der Sache waren. Zunächst brachte David McIntyre die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel heraus, so dass die deutschen Nationalspieler Leo Pföderl und Marcel Noebels ihre ganze Klasse zeigen konnten. Pföderl spielte bei seinem ersten Einsatz seit Januar Noebels so herrlich frei, dass der keine Mühe hatte per Rückhand das 1:0 zu markieren (21.). Zehn Minuten später verteidigte Neill nicht aggressiv genug gegen Pföderl, so dass der Stürmer seinen Schläger in einen Pass von Ex-Hai Morgan Ellis brachte und auf 2:0 erhöhte (31.). „Das ist vielleicht die beste Reihe der Liga, da müssen wir die Scheibe rausbringen“, lobte Kammerer Pföderl und Noebels.

Die Haie ließen sich aber nicht unterkriegen und versuchten im Schlussdrittel alles. Mehr als McIntyres Abstaubertor gelang ihnen aber nicht (54.), weil der starke Niederberger sich kein zweites Mal überlisten ließ. Am Ende lagen die Kölner in der Schuss-Statistik mit 33:32 vorne, das Spiel hatten sie aber trotz einer ansprechenden Leistung und großem Kampf verloren.

Köln: Pogge; Sieloff, Holos; Mo. Müller, Neill; Zerressen, Roach, Sennhenn; Ferraro, McIntyre, Thuresson; Kammerer, Matsumoto, Chrobot; Üffing, Olver, Ma. Müller; Dumont, Sill, Oblinger. – SR.: McFarlane/Schrader. – Zuschauer: 10.692. – Tore: 1:0 Noebels (20:27/Pföderl, White), 2:0 Pföderl (30:07/Ellis, Geibel, 2:1 McIntyre (53:50/Dumont, Neill) . – Strafminuten: Berlin 12; Köln 10.