Köln – Für den 1. FC Köln wird die Lage im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga wieder deutlich gefährlicher. Im wichtigen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart kassierte die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol am Samstagnachmittag nach langer Zeit offensivschwacher Leistung eine 0:1 (0:0)-Niederlage. „Wir haben gut verteidigt, tun uns im Spiel nach vorne aber weiterhin schwer“, meinte Gisdol.
Das Tor des Tages im Rheinenergiestadion erzielte VfB-Torjäger Sasa Kalajdzic in der 49. Minute per Kopf nach einem Freistoß. Durch den gleichzeitigen Sieg des FSV Mainz 05 bei Borussia Mönchengladbach (2:1) schmolz der einst komfortable Kölner Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf nur noch vier Zähler zusammen.
Auf zwei Positionen verändert
Gisdol hatte seine Elf gegenüber dem 0:2 bei Eintracht Frankfurt auf zwei Positionen verändert. Auf der linken Außenbahn erhielt Ismail Jakobs nach abgeklungener Sprunggelenksprellung den Vorzug vor Jannes Horn. Zudem rückte Kingsley Ehizibue anstelle von Salih Özcan in die Startformation. Marius Wolf und Ondrej Duda, die in Frankfurt angeschlagen raus mussten, waren derweil wieder einsatzfähig.
Vor den Augen von U21-Bundestrainer Stefan Kuntz waren die Schwaben zu Beginn das aktivere Team. Der VfB übte bei Kölner Ballbesitz enormen Druck aus und spielte schneller und zielstrebiger nach vorn. Zu klaren Chancen kamen die Gäste dabei jedoch nicht. Nach einer Viertelstunde befreite sich der FC allmählich aus der Umklammerung.
Prompt verbuchten die Hausherren die erste Möglichkeit des Spiels. Ellyes Skhiri legte zurück auf Duda, der den Ball aus zwölf Metern halbrechter Position über das Gehäuse setzte (17.). Es sollte aber die einzige gefährliche Aktion der gesamten ersten Halbzeit bleiben. Beide Mannschaften scheuten das Risiko und neutralisierten sich dank aufmerksamer Defensivreihen nahezu komplett. Das torlose Remis zur Pause war folgerichtig. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu tief gestanden und hatten dadurch zu weite Wege. Das müssen wir uns ankreiden lassen“, sagte Wolf.
Mehr Schwung nach Wiederbeginn
Nach Wiederbeginn kam mehr Schwung in die Partie. Verantwortlich dafür zeichneten sich zunächst ausschließlich die Gäste, die in der 49. Minute in Führung gingen. Borna Sosa zog einen Freistoß von der linken Außenbahn mit viel Effet in den Strafraum. Dort setzte sich Torjäger Sasa Kalajdzic in der Luft gegen Skhiri durch und verlängerte den Ball per Kopf unhaltbar für Timo Horn ins lange Eck. Der FC geriet daraufhin mehrfach unter Druck und hätte nur fünf Minuten später bereits mit 0:2 zurückliegen müssen. Horn rettete aber aus kurzer Distanz mit einem herausragenden Reflex gegen VfB-Juwel Silas Wamangituka.
Von den Kölnern musste viel mehr kommen, und Gisdol reagierte mit gleich drei Wechseln binnen acht Minuten. Die Maßnahmen zeigten sofort Wirkung. Max Meyer war erst wenige Augenblicke auf dem Feld, als er einen Steilpass in den Lauf von Emmanuel Dennis spielte. Der FC-Stürmer ließ Waldemar Anton am Fünfmeterraum aussteigen, schloss dann jedoch über das Kreuzeck ab (69.). Kurz darauf zimmerte der ebenfalls ins Spiel gekommene Salih Özcan den Ball aus 20 Metern an den Querbalken (77.). Gisdols Team lief weiter an, konnte die siebte Heimniederlage der Saison aber nicht mehr abwenden. „Wir haben nach vorne insgesamt zu wenig investiert“, kritisierte Timo Horn.
Das könnte Sie auch interessieren:
1. FC Köln: T. Horn; Cestic (61. Drexler), Meré, Czichos; Ehizibue (69. Özcan), Jakobs; Skhiri; Wolf, Rexhbecaj; Duda (69. Meyer), Dennis. – VfB Stuttgart: Kobel; Mavropanos (85. Karazor), Anton, Kempf; Sosa; Endo, Mangala; Wamangituka (85. Stenzel); Förster (75. Coulibaly), Castro (66. Thommy); Kalajdzic (75. Klimowicz). – SR.: Cortus (Röthenbach). – Tor: 0:1 Kalajdzic (49.).