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FC gegen SchalkeDie Laufmaschine des 1. FC Köln fehlt im Abstiegs-Endspiel

Lesezeit 3 Minuten

Werden im Sommer wohl beide gehen: Die defensiven Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri (l.) und Salih Özcan.

Köln – Der Kapitän ist noch nicht zurück an Bord. Jonas Hector fehlte auch am Dienstag, als die Mannschaft des 1. FC Köln nach einem freien Tag mit der Vorbereitung auf das Abstiegsfinale in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) loslegte. Der 30-jährige Routinier hatte aus der 1:4-Niederlage voriger Woche gegen den SC Freiburg eine mehrere Zentimeter große Fleischwunde am Knöchel davongetragen, die ein Mitwirken im letzten Auswärtsspiel der Saison bei Hertha BSC Berlin (0:0) unmöglich machte.

Es ist weiterhin Vorsicht geboten. Damit sich die Verletzung nicht entzündet und eine Verlängerung der Ausfallzeit vermieden wird, erfolgt die Heranführung Hectors an das Mannschaftstraining behutsam. Am Mittwoch könnte es soweit sein, doch ganz sicher ist das nicht. Dennoch geht man am Geißbockheim weiter fest davon aus, dass der derzeit nur individuell übende ehemalige Nationalspieler am Wochenende wieder mitwirken kann. Zur Not mit nur einer gemeinsamen Trainingseinheit im Rücken.

Skhiris Fehlen ist ein herber Schlag

Eine rechtzeitige Genesung von Jonas Hector genießt auch deshalb höchste Priorität, weil dem FC in Ellyes Skhiri bereits ein absoluter Fixpunkt in der Mittelfeldzentrale nicht zur Verfügung stehen wird. Der tunesische Nationalspieler hatte in Berlin seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Damit ist er ebenso wie Linksaußen Ismail Jakobs ausgerechnet für das entscheidende letzte Saisonspiel gesperrt.

Ein herber Schlag für die Kölner, obgleich Skhiri zuletzt ungewohnt fehlerhaft agiert hatte. Der 26-Jährige wirkte fahrig und verkrampft und war nicht der Stabilisator, den seine Mannschaft in der Not so sehr gebraucht hätte. Gut möglich, dass seine ungewisse Zukunft dabei eine Rolle gespielt hat. Skhiri (Vertrag bis 2023) gilt für die anstehende Sommer-Transferperiode ligaunabhängig als Verkaufskandidat Nummer eins, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise einzudämmen.

Zähe Vertragsgespräche

Der Auftritt in Berlin könnte daher Skhiris letzter im Kölner Trikot gewesen sein. Steigt der FC ab, kann der laufstärkste Bundesliga-Spieler den Club für eine festgeschriebene Ablösesumme verlassen. Diese liegt bei kolportierten neun Millionen Euro. Gelingt den Kölnern dagegen die Rettung, wäre die Ablöse frei verhandelbar. Skhiri war vor zwei Jahren für sechs Millionen Euro vom HSC Montpellier aus der Ligue 1 gekommen.

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Bei der Frage, wer Skhiri gegen Schalke ersetzt, kommen drei Spieler in Betracht. Während Elvis Rexhbecaj gegen die Hertha eine schwache Zweikampfquote an den Tag legte, saß der auch unter Übergangstrainer Friedhelm Funkel nicht in Tritt kommende Winter-Zugang Max Meyer 90 Minuten lang nur auf der Bank. Die besten Karten dürfte folglich Salih Özcan besitzen. Zwar liegt die letzte Startelf-Nominierung des Eigengewächses bereits zwei Monate zurück. Doch immerhin wusste Özcan gegen Freiburg und Berlin nach seinen Einwechslungen in der Schlussphase mit Robustheit zu gefallen.

Salih Özcan wohl nach dem Sommer weg

Die Partie gegen Schalke wird sehr wahrscheinlich zu seiner Abschiedsvorstellung. Schließlich deutet auch bei Salih Özcan vieles darauf hin, dass er ab Sommer nicht mehr Teil des FC-Aufgebots sein wird. Der Vertrag des 23-Jährigen läuft aus, eine Einigung ist weiterhin nicht greifbar. Özcan wäre damit ablösefrei zu haben. Der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft hatte sich nach einer erfolgreichen Leihe an Zweitligist Holstein Kiel erhofft, in Köln endlich den dauerhaften Durchbruch zu schaffen. Nur 14 Bundesliga-Partien von Beginn an sorgten in der nun endenden Spielzeit jedoch für Ernüchterung beim Ehrenfelder. Die unklare Ligazugehörigkeit sowie die schwierige finanzielle Situation des Clubs sind weitere Gründe, warum sich die Gespräche zwischen FC-Sportchef Horst Heldt, Özcan sowie dessen Berater Dirk Hebel in die Länge ziehen.

Auch ein Austausch in der vergangenen Woche brachte keine Annäherung. Als gescheitert will man beim FC die Verhandlungen aber noch nicht bezeichnen. „Wir sind weiterhin in Kontakt“, erklärte Heldt am Dienstag. Doch Vorrang hat nun erstmal das wichtigste Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte.