Köln – Der Anfang ist gemacht. Es soll aber auch nur ein Anfang bleiben. Der 1. FC Köln darf am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den SC Freiburg wieder 10 000 Zuschauer und damit ein bisschen mehr Fußball-Atmosphäre ins Rheinenergiestadion lassen. Nachdem zuletzt beim Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern München und im Pokal-Achtelfinale nur eine Obergrenze von 750 Zuschauer erlaubt war, kippte am Mittwoch ein neuer Beschluss der Staats- und Senatskanzleien aller Bundesländer diese Beschränkung.
Dieser Beschluss besagt, dass bei allen Großveranstaltungen im Freien die Kapazität zu 50 Prozent ausgelastet werden kann – maximal aber nur 10 000 Zuschauer zugelassen sind. In Hallen sind 30 Prozent erlaubt, bei höchstens 4000 Zuschauern. Dies betrifft auch die Kölner Haie, die ihr nächstes Heimspiel in der 18 600 Zuschauer fassenden LanxessArena allerdings erst nach den Olympischen Spielen am 18. Februar austragen.
Reaktion der Länder auf mehrere Klagen
Der Beschluss darf als unmittelbare Reaktion der Landesregierungen auf eingereichte Klagen von RB Leipzig, Borussia Dortmund, dem 1. FC Köln und Arminia Bielefeld verstanden werden. FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle erklärte am Mittwochabend: „Wir begrüßen, dass die politischen Entscheidungsträger in Nordrhein-Westfalen schnell auf unsere Kritik reagiert haben und in Gesprächen mit uns unseren Argumenten für Lockerungen folgen konnten.“
Auf die am Montag beim Oberverwaltungsgericht eingereichte juristische Prüfung der Zuschauerbeschränkung in Nordrhein-Westfalen, wird der FC nun verzichten.
Weitere Öffnungsschritte erhofft
Der finanziell angeschlagene Fußball-Bundesligist setzt im Gegenzug aber auf weitere Öffnungsschritte: „Wir hoffen nun, dass diese Beschränkung auf 10.000 Fans der Ausgangspunkt einer dynamischen Entwicklung in den kommenden Wochen ist. Aufgrund dessen hat sich der eingereichte Eilantrag beim OVG Münster für den Moment erledigt. Wir sind weiterhin überzeugt, dass Veranstaltungen unter freiem Himmel auch in großen Stadien mit mindestens 50 Prozent Auslastung vertretbar sind“, plädierte Wehrle dafür, dass in naher Zukunft 25 000 Zuschauer bei FC-Heimspielen im Rheinenergiestadion zugelassen sind: „Alle Fußball-Bundesligisten haben nachgewiesen, dass die Gesundheits- und Hygiene-Konzepte funktionieren und Bundesliga-Spiele keine Pandemie-Treiber sind“, begründete der Geschäftsführer.
Heimspiel ohne Zuschauer mit hohem Verlust verbunden
Der 1. FC Köln macht bei jedem Heimspiel ohne Zuschauer einen Verlust von etwa 1,8 Millionen Euro. Einfach gerechnet verringert sich dieser Verlust mit 10 000 Zuschauern im Stadion um rund 350 000 Euro. Blieben noch rund 1,4 Millionen Euro Verlust. Für die laufende Rückrunde in der Bundesliga hatten die Kölner vor der Saison mit einer Vollauslastung kalkuliert.
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Der FC hat für diese Saison rund 20 000 Dauerkarten vergeben. Der Club bietet die seit Mittwoch zur Verfügung stehenden 10 000 Plätze ab Donnerstag den Dauerkarteninhaberinnen und -inhabern zur Online-Buchung an. Für den FC kommt aufgrund der Kurzfristigkeit ein Losverfahren nicht in Frage. Die Plätze werden nach Reihenfolge des Bestelleingangs bearbeitet – es gilt also das Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst.