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Neuzugang am GeißbockheimWie Julian Chabot beim 1. FC Köln sein Glück sucht

Lesezeit 4 Minuten
Chabot im FC Training

Julian Chabot beim Training des 1. FC Köln

Köln – Wenn Julian Chabot auf dem Fußballplatz so schnelle, kurze und prägnante Antworten findet, wie am Dienstag bei seiner Premiere in der Mixed Zone am Geißbockheim, wird Bundesligist 1. FC Köln die helle Freude an seinem neuen Innenverteidiger haben. Vor allem, wenn es darum geht, den gegnerischen Offensivspielern Respekt einzuflößen. „Ich bringe Robustheit und eine gewisse Aggressivität mit“, erklärte der 23-Jährige selbstbewusst.

Chabot kann ordentlich „hinlangen“

Sieben Gelbe Karten in 13 Spielen der Saison 2021/22 bei Sampdoria Genua sowie zehn Gelbe und eine Gelb-Rote Karte in der Spielzeit 2020/21 bei Spezia Calcio in der italienischen Serie A zeugen davon, dass der gebürtige Hanauer ordentlich hinlangen kann, auch wenn er nicht immer das richtige Maß bei seinen Abwehraktionen findet. „Ich nehme die Karten ja nicht extra mit, aber da muss ich mich sicher noch verbessern“, sagte der FC-Neuzugang.

Ein „lukratives Angebot“

Der 1. FC Köln hatte in der Wintertransferperiode ein laut Sportchef Jörg Jakobs „lukratives Angebot“ für Anthony Modeste (Foto) auf dem Tisch liegen. Wie Jakobs gegenüber der Onlinezeitung „Geißblog“ bestätigte, haben sich aber sowohl mit viel Geld umworbene Franzose als auch der Club gegen die Offerte des Saudi Arabischen Clubs Al-Hilal entschieden. Wie lukrativ das Angebot war, zeigt dass der Sportliche Leiter des FC, Thomas Kessler“ gegenüber Sky erklärte, dass „ergebnisoffen diskutiert“ worden sei. Der finanziell angeschlagene FC hätte eine siebenstellige Millionen-Ablöse für den 33-Jährigen generieren können und hatte ihn bei einem bis 30. Juni 2023 gut datierten Vertrages von der Gehaltsliste streichen können.

Seine bisweilen zu ungestüme Art war auch bei seinem ersten Einsatz für die Kölner beim 2:2 im Testspiel gegen Schalke 04 rasch ausgemacht. „Ich denke, jeder Spieler muss ständig an sich arbeiten. Es gibt bei mir keine Sache, die perfekt ist. Ich bin ja auch noch jung“, entgegnete er. Verbesserungspotenzial sieht der U21-Nationalspieler auch in puncto Geschwindigkeit und beim Schießen: „Das ist ausbaufähig, wobei ich als Verteidiger nicht so oft zum Schuss komme.“

Ausleihe mit Kaufoption für Julian Chabot

Der FC hat Chabot bis zum 30. Juni 2023 von Sampdoria ausgeliehen und besitzt anschließend eine Kaufoption, die bei einer bestimmten Anzahl an Einsätzen auch zu einer Kaufpflicht werden kann. Einsätze, die sich der 1,95 Meter große Abwehrspieler erst einmal erkämpfen muss. Vor seinem ersten Kadereinsatz am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den SC Freiburg spielt Chabot zunächst die Rolle des „Dritten Mannes“: Hinter den beiden gesetzten Innenverteidigern Timo Hübers und Luca Kilian muss er wie der zweite Winter-Neuzugang Bright Arrey -Mbi (18) auf seine Chance lauern und sie dann nutzen. „Wir sind alle Teamkameraden. Timo und Luca haben es bislang gut gemacht. Ich bin hier, um der Mannschaft zu helfen“, sagte Chabot so gewissenhaft und artig, wie es sich für einen Neuzugang gehört.

Chabot mit Lob an seine Mannschaft

Oberstes Ziel sei es für deshalb natürlich, „mit der Mannschaft erfolgreich zu sein“. Was die persönlichen Zielsetzungen betrifft, käme der Rest von alleine, wenn man selbst gut auftrete. „Mein erstes Ziel ist es, die laufende Spielzeit gut abzuschließen. Das Team spielt bislang eine super Saison“.

Neben der Aussicht als Deutscher nach Auslandsstationen in den Niederlanden und Italien endlich in der Bundesliga spielen zu können und der Nähe zur Familie in Frankfurt, hat die Spielweise des FC für Chabot den Ausschlag dafür gegeben, dass er seine Zelte am Dom aufschlägt: „Als das Interesse bestand, habe ich mir die Spielweise genauer angeschaut. Ich mag diese aggressive Art. Das macht auch mein Spiel aus.“

Chabot lobt direkte Art von Trainer Steffen Baumgart

Seinen neuen Trainer hat er auch gleich kennen- und schätzen gelernt. „Als Spieler mag man es, wenn ein Trainer Klartext redet. Er wird manchmal auch lauter. Mir hilft das weiter. Deswegen freue ich mich auf die Zusammenarbeit. Einen Trainer wie ihn, hatte ich noch nicht“, sagte Chabot über Coach Steffen Baumgart. Überhaupt sei er seit seiner Ankunft in der vergangenen Woche „gut aufgenommen worden“.

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Und was hat es damit auf sich, dass ihn alle nur „Jeff“ rufen und ihn nicht bei seinem ersten Vornamen Julian nennen? „Ich wurde von klein auf immer Jeff genannt. Es steht zwar nicht in meinem Pass, trotzdem nennt mich jeder so“, erklärt die neue Nummer 24 des FC. Immerhin kann schnell geklärt werden, woher der Jeff kommt, denn mit vollem Namen heißt er Julian Jeffrey Gaston Chabot. Ein doch recht langer Name für einen, der es schnell, kurz und prägnant mag. Also lieber einfach nur Jeff.