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Bayer LeverkusenXabi Alonso will Fokus und bekennt sich nicht

Lesezeit 3 Minuten
Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso steht noch bis 2026 beim Fußball-Bundesligisten unter Vertrag.

Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso steht noch bis 2026 beim Fußball-Bundesligisten unter Vertrag.

Bayer 04 Leverkusen reist am Samstag als Favorit zum Bundesligaspiel nach Mainz. Derweil gibt es wieder Gerüchte um Trainer Xabi Alonso.

Rückschritte sind in Xabi Alonsos System eigentlich nicht vorgesehen. Und doch scheint sich ein solcher vor dem sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga ereignet zu haben. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim 1. FSV Mainz 05 blieb Bayer Leverkusens spanischer Trainer ungewohnt wortkarg. Da fielen Sätze wie: „Die Spieler kennen den Fussball“, „Es ist nichts Neues“ oder „Wir haben nicht gesprochen“.

Weil er sein erstes Jahr als Profitrainer im Rheinland nicht nur genutzt hat, um Bayer 04 das Vizekusen-Syndrom auszutreiben, sondern auch um der deutschen Sprache immer mächtiger zu werden, können diese schmallippigen Statements verwundern. Taucht man aber tiefer ins Alonso-System ein, wird schnell klar, dass der Vortrag des Welt- und Europameisters einer größeren Sache dienlich war. Nicht zum ersten Mal ging es dem Basken nämlich darum, ein mediales Störfeuer aus seiner alten, fußballerischen Heimat klein zu halten. Dass sein Wechsel zu Real Madrid vor wenigen Tagen von der spanischen Journaille mit bekräftigenden Zitaten von Coach Carlo Ancelotti angereichert wurde, ließ den 41-Jährigen sicher nicht kalt.

Punktgleich mit Bayern München

Den „Mister“ nächsten Sommer zu beerben, würde wohl jeden Trainer mit Stolz erfüllen. Allerdings ist Xabi Alonso professionell und schlau genug, um seine Zukunftsplanung nicht dem aktuellen Erfolg überzuordnen. „Natürlich“ bleibe er fokussiert auf Bayer, stellte der Chefcoach klar. Nach fünf Spielen mit 13 Zählern, punktgleich mit Bayern München auf Platz zwei stehend, habe „die Saison gut angefangen“. „Wir wollen, dass alle Spieler fokussiert bleiben, also muss ich der Erste sein“, fuhr er in Sorge um die „gute Energie“ und die „guten Ziele“ fort.

Was er keine zwei Monate nach seiner Vertragsverlängerung bis 2026 allerdings vermied, war ein klares Bekenntnis zum Werksklub über die Saison hinaus. „Es ist zu früh. Wir sind im September“, lautete ein weiterer nachvollziehbarer Versuch das Thema klein zu halten. Ob der aktuell ebenfalls „nur“ zweitplatzierte Ancelotti seine letzte Saison in Madrid beenden oder doch während dieser von einem anderen starken Mann (der dann nicht Xabi Alonso heißen kann) ersetzt wird, bleibt jedenfalls abzuwarten.

In der Bundesliga ist es nicht nur passen, passen, sondern auch Zweikämpfe gewinnen.
Xabi Alonso, Cheftrainer Bayer 04 Leverkusen

Zu Beginn und am Ende der Medienrunde kam Señor Alonso dann doch weg von Real Madrid – zumindest thematisch. Da sprach er gerne über die Rückkehr des lange verletzten Stürmers Patrik Schick: „Für die nächste Woche ist der Plan, dass er große Teile des Trainings mitmachen kann“, führte er eloquent aus und ergänzte: „Es war aber eine lange Verletzung, deswegen müssen wir die internationale Pause (9.-17. Oktober; Anm. d. Red) benutzen, um mit Vollgas zu trainieren. Er braucht dieses Vertrauen und wenn er schmerzfrei bleibt und alles gut ist, hat er eine Chance gegen Wolfsburg zu spielen.“

Sprachlich weiter voran schritt er auch bei der Analyse zu den zweikampfstarken Schlusslichtern, die am Samstag in Mainz auf sein Team warten: „Wir wissen das noch vom letzten Spiel in unserem Stadion (2:3 am 19. Februar). In der Bundesliga ist es nicht nur passen, passen, sondern auch Zweikämpfe gewinnen. Bis jetzt haben wir das gut gemacht und wenn wir das auch weiter kontrollieren, haben wir eine bessere Chance.“


Voraussichtliche Aufstellungen: Mainz: Zentner; Bell, Kohr, Fernandes; da Costa, Barreiro, Krauß, Caci; Lee, Onisiwo, Ajorque. —Leverkusen: Hradecky; Kossounou, Tah, Tapsoba; Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo; Hofmann, Boniface, Wirtz. —SR.: Brand (Schallfeld).