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Bayer 04 LeverkusenTorjäger Patrik Schick trainiert wieder mit der Mannschaft

Lesezeit 3 Minuten
Noch nicht oft zur Zusammenarbeit gekommen: Trainer Xabi Alonso und Patrik Schick (r.).

Noch nicht oft zur Zusammenarbeit gekommen: Trainer Xabi Alonso und Patrik Schick (r.).

Am Mittwoch kehrte der Tscheche nach einer schier endlosen Leidenszeit ins Mannschaftstraining von Bayer Leverkusen zurück .

Ob er mit Social-Media-Tools ähnlich geschickt umzugehen weiß, wie mit dem Ball, hat Patrik Schick nicht verraten. Die jüngsten Instagram-Beiträge des Stürmers sprechen aber Bände. Am Mittwoch kehrte der Tscheche nach einer schier endlosen Leidenszeit ins Mannschaftstraining von Bayer Leverkusen zurück und postete gleich mal ein paar Videos von seinem Comeback. Melodisch unterlegt waren die Clips mit dem Bee Gees-Hit „Stayin„ Alive“ und dem „Go Shorty, It's your Birthday“-Text von Rapper 50 Cent.

Dass er nun wieder Pässe spielen, in Dribblings gehen und aufs Tor schießen kann, fühlte sich für den im Januar geborenen 27-Jährigen also wie ein zweiter Geburtstag an. „Ich mache alles, was es braucht, um wieder Fußball spielen zu können“, hatte er schon in der Vorbereitungsphase auf das Teamtraining verraten.

Lange Krankengeschichte von Patrik Schick

Als es nun soweit war und Schick in der Trainingswoche vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim Tabellenletzten FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) in den Kreis von Xabi Alonsos Werkself zurückkehrte, war dem Toptorjäger der Saison 2021/22 (24 Treffer in 27 Bundesligaspielen) sein Glücksgefühl anzusehen. Die dunklen Gedanken an das Seuchenjahr 2022/23 schob er dabei bewusst beiseite. Im Oktober 2022 war seine Adduktorenverletzung bei einer Torschussübung - damals noch unter Coach Gerardo Seoane - aufgebrochen. In der Folge konsultierte der Tscheche zahlreiche, internationale Spezialisten, die sich vergeblich an einer konservativen Behandlung versuchten. Schick sprach über „die schwierigsten Momente“ seiner Karriere und entschied sich nach 23, meist kurzen Pflichtspieleinsätzen, binnen acht Monaten, für eine OP an der Berliner Charité.

Diese ist etwa 100 Tage her und der Rekonvaleszente berichtet: „Schon die ersten Übungen nach der Operation haben keine Schmerzen erzeugt. Zum Glück ist alles wieder okay.“ Dass er den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte nur als Zuschauer verfolgen konnte und die Mitspieler auch ohne ihn beeindruckende 29 Treffer in den ersten acht Pflichtspielen erzielten, lässt erahnen, wie sehr es Schick in den Füßen juckt.

Über Kurzeinsätze, wenn nicht am Samstag bei Mainz 05, dann vielleicht im Europa League-Spiel beim norwegischen Molde FK (5.10.) oder im Derby gegen Köln (8.10.), möchte der Torschützenkönig der EM 2021 auch in der Nationalmannschaft wieder ein Thema werden. In der Länderspielpause vom 9. bis 17. Oktober dürfte seine Rückkehr noch nicht klappen, für die europäischen Titelkämpfe 2024 in Deutschland möchte sich Schick aber als tschechischer Sturmführer empfehlen.

Solche Fernziele gesteht Simon Rolfes seinem Goalgetter gerne zu. Geht es aber um die aktuelle Situation, ist Geduld die oberste Prämisse des Sportbosses. „Patrik ist ehrgeizig und kann es kaum abwarten“, spricht der 41-jährige Ex-Profi und aus Erfahrung, „aber wir müssen auch den letzten Schritt ordentlich gehen.“ Dass mit der Belastung auch das Risiko für Rückschläge steigt, haben sie in Leverkusen ebenso auf dem Schirm, wie die Tatsache, dass Victor Boniface mit wettbewerbsübergreifend acht Treffern als Schick-Vertreter sehr stark funktioniert.

Selbst wenn sich sein Comeback also um einen Bundesliga-Spieltag verschiebt, hätte Patrik Schick am 21. Oktober großen Grund zur Freude. Sein Adduktoren-Unfall liegt dann ziemlich genau ein Jahr zurück. Anstelle dieses negativen Jubiläums will der Stürmer in Wolfsburg lieber zurückgewonnene Offensivpower und den ersten Bundesliga-Einsatz seit März 2023 feiern.