AboAbonnieren

Europa LeagueBayer Leverkusen hat zum Auftakt viel Spaß

Lesezeit 4 Minuten
Fußball: Europa League, Bayer Leverkusen - BK Häcken, Gruppenphase, Gruppe H, 1. Spieltag, BayArena. Leverkusens Amine Adli (l) und Florian Wirtz reagieren nach einer Torchance. Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Leverkusener Torschützen unter sich: Amine Adli (l.) und Florian Wirtz sorgten für die 2:0-Pausenführung.

Vorjahreshalbfinalist Bayer 04 Leverkusen ist perfekt in die Europa League-Saison 2023/24 gestartet. Der Fußball-Bundesligist besiegte im ersten Gruppenspiel den schwedischen Meister BK Häcken.

Das neue Bayer 04 Leverkusen soll möglichst in jedem Pflichtspiel zu sehen sein. Also nicht nur, wenn es in der Fußball-Bundesliga in der Allianz-Arena gegen den FC Bayern München anzutreten gilt, sondern auch, wenn ein namenloses Team wie BK Häcken aus Göteborg an einem regnerischen Donnerstagabend in der Europa League zu Gast ist. Die Werkself kam dieser Aufforderung ihres Cheftrainers Xabi Alonso zum Auftakt der Gruppenphase über weite Strecken nach und feierte vor 25.402 Zuschauern in der BayArena einen am Ende ungefährdeten 4:0 (2:0)-Erfolg gegen den schwedischen Meister.

Alonso hatte ein paar Überraschungen in seinem Aufstellungsköcher gepackt. So gab Matej Kovar im Tor sein Debüt im Bayer-Trikot. Außerdem standen im Vergleich zum 2:2 in München Exequiel Palacios, Amine Adli sowie die Neuzugänge Josip Stanisic und Nathan Tella neu in der Startelf. Alonsos Idee dahinter dürfte zum einen gewesen sein, der zweiten Reihe Spielpraxis zu geben und so den Konkurrenzkampf zu verschärfen. Zum anderen aber auch, um alle Spieler seines hochwertig besetzten Kaders bei Laune zu halten.

Früher Doppelpack durch Wirtz und Adli

Jedenfalls standen die fünf Wechsel der Spielfreude der Werkself zunächst nicht im Weg. Die Hausherren drückten den schwedischen Meister tief in die eigene Hälfte und sammelten in den ersten acht Minuten vier Torchancen durch Adli, Tella und zweimal Grimaldo. Das 1:0 war die logische Konsequenz. Victor Boniface beging Majestätsbeleidigung und nahm Platzhirsch Granit Xhaka den Ball vom Fuß. Beschweren konnte sich Xhaka aber nicht, denn Boniface schickte Florian Wirtz in die Tiefe. Der Nationalspieler blieb cool und lupfte überlegt zum 1:0 in die Maschen. (10.).

Die Göteborger waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als ein Spielball in Bayers Vorführung. Als Xhaka genug Raum und Zeit bekam, chippte er den Ball von rechts aus dem Stand in den Lauf von Adli, der mit links und direkt auf 2:0 erhöhte (16.). Boniface (24.), Xhaka (31.) und Adli (31.) hatten sogar das 3:0 auf dem Fuß. Nach 35 Minuten ließ die Alonso-Elf aber die Zügel schleifen. Vielleicht auch, weil die staunenden und zu respektvollen Skandinavier nun mutig weiter nach vorne schoben und ihre Qualitäten im Positions- und Passspiel zeigten.

Wer aus Leverkusener Sicht etwas Positives aus den zehn Minuten bis zur Pause ziehen wollte, konnte sich über den beschäftigten Matej Kovar freuen. Der 23-jährige tschechische Torwart durfte sich gegen Simon Sandberg (38.), Romeo Amane (39.), und Mikkel Rygaard (45.) auszeichnen. Auf der anderen Seite ließ Wirtz aus 12 Metern allerdings auch das 3:0 liegen, weil er es bei seinem Rechtsschuss diesmal zu überlegt anging und ihn links am Tor vorbeisetzte (43.).

Boniface und Hofmann erhöhen

Leverkusen ging gewarnt in die Kabine, spielte aber auch nach dem Wechsel weiter mit dem Feuer. Der starke Amor Layouni tanzte Jonathan Tah aus, zielte aber etwas zu hoch (57.). Dann drang der Tunesier nach einem gewonnenen Laufduell gegen Stanisic wieder in den Bayer-Strafraum ein und wurde von der Bayern-Leihgabe gefoult. Trotz Videochecks blieb der Elfmeterpfiff aber aus (59.).

Das Tor und die Entscheidung fielen dann auf der anderen Seite. Häcken leistete sich einen Fehler im Spielaufbau, der erst Adli und anschließend Boniface in Position brachten. Der Nigerianer schloss ab und traf mit etwas Glück zum 3:0 (66.). Jetzt war wieder Lust am Fußball angesagt.

Florian Wirtz ließ eine flache Boniface-Hereingabe gekonnt auf den Fuß des eingewechselten Jonas Hofmann tropfen, der mithilfe eines Rückwärtsschrittes hübsch und volley mit rechts zum 4:0-Endstand vollendete (70.). Dann feierte noch Piero Hincapie sein Comeback nach Verletzung und Sperre und alles war gut in der verregneten BayArena.


Statistik zum Spiel:

Leverkusen: Kovar; Stanisic (72. Kossounou), Tah, Tapsoba (72. Hincapie), Grimaldo; Palacios, Xhaka (77. Andrich); Tella (59. Hofmann), Wirtz (72. Frimpong), Adli; Boniface (72. Hlozek). – Häcken: Abrahamsson; Sandberg (76. Totland), Ousou (76. Hammar), Hovland, Laursen; Rygaard, Sa. Gustafson, Amane (71. Dabho); Chilufya (71. Sonko), Si. Gustafson (71. Gustafson), Layouni. – SR.: Lukjancukas (Litauen). –Zuschauer: 25.402. – Tore: 1:0 Wirtz (10.), 2:0 Adli (16.), 3:0 Boniface (66.), 4:0 Hofmann – Gelbe Karte: Tapsoba.