Frei nach dem Motto „Du kannst einen Schweizer aus den Bergen holen, aber die Berge niemals aus einem Schweizer“ verbrachte Granit Xhaka seine kurze Winterpause in winterlichen Gefilden.
Akribischer ArbeiterLeverkusens Mittelfeldmotor Granit Xhaka geht als gutes Beispiel voran
Für den Mittelfeldmotor von Bayer Leverkusen war es die erste Erholungspause zum Jahreswechsel seit sieben Jahren. „Das war etwas ganz Spezielles. Ich habe es wirklich genießen können“, beschrieb der 31-jährige Premier League-Zugang von Arsenal London die Zeit mit Frau und Kindern im Schnee.
Da er selbst schon zum Spieljahres-Ausklang 2023 gemahnt hatte, jeder Spieler des Bundesliga-Tabellenführers, Europa-League-Achtel- und DFB-Pokal-Viertelfinalisten müsse auch im Urlaub auf seine körperliche Unversehrtheit achten, war das eigene Programm selbstverständlich. Xhaka ging weder Risiko beim Wintersport ein, noch legte er die Füße zu lange hoch: „Im Kreise der Familie wurde mir dann doch irgendwann langweilig“, gab der gebürtige Baseler augenzwinkernd zu, „schon nach ein paar Tagen bin ich auf dem Laufband gewesen bzw. habe wieder etwas gemacht“.
Und auch wenn er nur bei der Schweizer Nationalmannschaft die Spielführerbinde trägt und in Leverkusen hinter Lukas Hradecky und Jonathan Tah noch nicht einmal Vizekapitän ist, zeigte er auch diesbezüglich seinen Führungsansatz: „Was das Körperfett und die Kilos anbelangt, sind alle gut zurückgekommen“, sprach Xhaka über die Ergebnisse der leistungsdiagnostischen Tests, „auch deswegen konnten wir so einen guten Start haben“.
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Seit einer Woche befindet sich die Werkself im Training und absolvierte zur Vorbereitung auf den Hinrunden-Abschluss in Augsburg ein Testspiel gegen den FC Venedig. Beim 4:1-Sieg traf er, genau wie in den vorherigen 25 Pflichtspielen, zwar nicht ins Schwarze. Nach sieben Premier League-Treffern für Arsenal in der Vorsaison gab er sich aber zuversichtlich, dass auch sein persönlicher Knoten bald platzen wird: „Beim Pfostenschuss gegen Stuttgart war ich schon sehr nah dran. Das sehe ich als Zeichen, dass ich Schritt für Schritt dem Tor näherkomme.“
Druck mache er sich aber nicht. Schließlich habe Bayer 04 in der Offensive „Gott sei Dank genügend Spieler, die den Unterschied machen können. Aber ich würde mich schon freuen, über mein erstes Tor.“
Um seine Wichtigkeit auf dem Platz zu unterstreichen, genügt ein Blick in die bisherige Bundesliga-Statistik. Dort ist er mit einer Passquote von 93,41 Prozent der fünftbeste Balllieferant und brachte sogar die meisten Pässe aller Profis zum Mitspieler (1468). Dazu führt er seine Zweikämpfe clever und robust (56,89 Prozent sind teamintern der viertbeste Wert) und läuft so viel wie wenige andere Bundesliga-Profis (104 Kilometer bedeuten ligaweit Rang sieben). Sein Gesamtpaket als „natural born leader“ ergänzt Xhaka mit einer erfolgsorientierten und vorwärtsgewandten Mentalität: Nach nur sechs abgegebenen Punkten aus den ersten 16 Bundesliga-Spielen stellt er klar, dass die Rückrunde „schwerer wird als die Hinrunde“: „Gewonnen ist noch nichts. Die Gegner haben uns vielleicht besser analysiert“, meint Xabi Alonsos verlängerter Arm auf dem Platz, „aber wir werden alles dafür tun, dass wir mindestens so eine Rückrunde spielen, wie die Hinrunde“.
Dann könne die von ihm stets eingeforderte harte Arbeit am Ende der Saison zu einem „Traum“ führen. Gerade weil die Titel-Konkurrenz nach der langwierigen Verletzung von Victor Boniface und den anderen drei Abstellungen für den Afrika-Cup auf strauchelnde Leverkusener hofft, stellt der Schweizer die Bedeutung des Spieljahres-Starts am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Augsburg heraus. „Das wird brutal wichtig, wieder gut reinzukommen“, sagt er, „als Mannschaft müssen wir uns gegenseitig helfen“, „nochmal näher zusammen kommen “ und „nicht auf die anderen schauen, sondern nur bei uns bleiben. Zu 100 Prozent.“