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Start ins TrainingBayer 04 startet unter neuem Vorzeichen ins neue Jahr

Lesezeit 3 Minuten
Zum Jahresauftakt noch nicht im Teamtraining: Defensiv-Allrounder Piero Hincapie

Zum Jahresauftakt noch nicht im Teamtraining: Defensiv-Allrounder Piero Hincapie

Der Bayer-Geschäftsführer nimmt das Team in die Pflicht und will sofort an Stärken aus der Hinrunde anknüpfen. Hincapie fehlt indessen zum Trainingsstart.

Das Jahr, in dem Bayer Leverkusen den ersten Titel seit über drei Dekaden ins Rheinland holen kann, hat begonnen: Am Mittwoch startete die Mannschaft von Xabi Alonso auf den Trainingsplätzen an der BayArena mit der ersten öffentlichen Einheit und präsentierte dabei keine neuen Gesichter, sondern die in 25 ungeschlagenen Pflichtspielen bewährten Tugenden. „Uns hat in der Vorrunde ausgezeichnet, dass wir uns auf jeden Tag und auf jedes Training immer wieder neu und mit einer guten Einstellung vorbereiten“, hatte Simon Rolfes schon vor dem Nachmittagstraining, im Beisein von hunderten Fans, erklärt. Und der Sportboss nahm seine Profis gleich in die Pflicht: „Daran müssen wir sofort ansetzen.“

Anders als nach der Jahrtausendwende, als Bayer 04 in der Fußball-Bundesliga auch Herbstmeister war, die Schale 2002 aber Borussia Dortmund überlassen musste, oder in der Saison 2009/10, als es nach Platz eins in der Hinrunde am Ende nur zur Vizemeisterschaft hinter Bayern München reichte, soll es im dritten Anlauf klappen. Bei vier Punkten Vorsprung nach 16 Spielen auf den FC Bayern, der allerdings eine Partie weniger absolviert hat, ist der Werkself 2024 alles zuzutrauen.

Allerdings gehen Xabi Alonso und Co. als Gejagte unter psychologisch anderen Voraussetzungen ins neue Jahr. Anders als die Konkurrenz aus München, Dortmund und Leipzig tanzen sie zudem in der Europa League und dem DFB-Pokal auf allen Hochzeiten. Zusätzlich haben sie mit vier Abstellungen für den Afrika Cup das personell härteste Los gezogen. Kein Wunder, dass Rolfes schon im alten Jahr klarstellte, dass im Winter kein Spieler abgegeben, sondern eher nach sinnvollen, langfristigen Verstärkungen Ausschau gehalten werden soll.

Kurzfristig, also vom Eröffnungsspiel des kontinentalen Wettstreits in der Elfenbeinküste am 13. Januar bis maximal zum Finale am 11. Februar, müssen Edmond Tapsoba (Burkina Faso) und Odilon Kossounou (Elfenbeinküste) als spielstarke Abwehrgaranten ebenso ersetzt werden, wie Amine Adli (Marokko) und Victor Boniface (Nigeria) im Angriff. Da tat es Rolfes gut zu sehen, dass der nicht für Nigeria nominierte Nathan Tella den ersten Trainingstreffer des neuen Jahres erzielte und ein blendend aufgelegter Patrik Schick das zweite Tor im Jahr 2024 markierte. Unter den 22 Feldspielern und drei Torhütern warfen auch Josip Stanisic und Robert Andrich ihren Hut als zukünftige Stammspieler   – nicht nur während des Afrika Cups – in den Ring.

Nicht im Teamtraining war indes Piero Hincapie. Der Defensiv-Allrounder absolvierte individuelle Übungen. Ob der 21-jährige Ecuadorianer bis zum ersten und einzigen Testspiel der kurzen Wintervorbereitung gegen den FC Venedig fit wird, bleibt abzuwarten. Am Sonntag (15 Uhr/BayArena) testen die Leverkusener gegen den Zweiten der italienischen Serie B den Ernstfall. Sechs Tage später beginnt die Titel-Mission für Xabi Alonso und seine Schützlinge mit dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Augsburg.