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Nach 3:0 im Pokal gegen ElversbergLeverkusen freut sich aufs Duell mit Stuttgart

Lesezeit 4 Minuten
Hatte Spaß an seiner neuen Rolle: „Freigeist“ Jonas Hofmann (l.) bereitete das 1:0 von Doppelpacker Patrick Schick (r.) vor .

Hatte Spaß an seiner neuen Rolle: „Freigeist“ Jonas Hofmann (l.) bereitete das 1:0 von Doppelpacker Patrick Schick (r.) vor.

Bayer Leverkusen siegt problemlos gegen SV Elversberg im DFB-Pokal. Trainer Xabi Alonso rotiert erfolgreich und Hofmann sammelt Pluspunkte als Offensivspieler.

Um Spiele des Double-Siegers Bayer Leverkusen im Stadion zu erleben, zahlen Fußballfans ihren Preis. Der variiert und kann auch in die Höhe schießen. Horst Steffen hatte am Dienstag sogar einen unbezahlbaren Platz in der BayArena. Der 55-Jährige konnte auf der Trainerbank der SV Elversberg das Geschehen bestens verfolgen und äußerte sich nach dem 3:0 (3:0)-Sieg des deutschen Meisters hochachtungsvoll. „Großes Kompliment und ein „Danke schön“ für 90 Minuten Fußball, die wir hier sehen konnten“, sagte der Coach des unterlegenen Zweitligisten, als hätte seine formstarke Mannschaft in der zweiten DFB-Pokalrunde gar nicht mitgespielt. Fast unterwürfig ergänzte er: „Ich bin froh und auch meine Jungs sind in der Kabine und staunen immer noch.“

Achtelfinale erreicht: Alonso setzt auf Rotation

Sein Trainerkollege Xabi Alonso nahm die Glückwünsche gerne und auch erleichtert entgegen. „Wir hatten mehrere Ziele zu erreichen. Das erste war das Achtelfinale und das haben wir geschafft“, blieb der Spanier trocken analytisch. Im Bundesliga-Sandwich nach Bremen und vor dem Topspiel am Freitag gegen Stuttgart (20.30 Uhr/DAZN) ergänzte er: „Ein anderes Ziel war es, einigen Spielern, die zuletzt nicht so viele Minuten hatten, die Chance zu geben.“ Zwei Tage nach dem 2:2 an der Weser hatte er seine Startelf deshalb auf acht Positionen verändert und eine ungewohnte 5:3:2-Formation gewählt.

Einher gingen diese Umstellungen mit einer neuen Rolle für Jonas Hofmann. Als polyvalenter Offensivspieler hielt sich der Nationalspieler nicht nur rechts auf, sondern spielte um die einzige, nominelle Spitze Patrik Schick herum. „Ich finde es cool“, hielt der Vorlagengeber zu Schicks 2:0 fest (9.) und ging systemtaktisch ins Detail: „Dadurch, dass wir zwei Achter vor einer Sechs hatten, die etwas hochschieben, bin ich derjenige, der Freigeist sein und rumrennen darf. Das macht Spaß.“

Fokus auf Defensivarbeit nach Gegentoren

Locker war die Leine für das neuformierte Bayer 04 aber nur in eigenem Ballbesitz. Defensiv ging es für die Hausherren nach den vielen Gegentoren im bisherigen Saisonverlauf um konzentrierte Arbeit. „Verteidigen muss auch Spaß machen“, sprach Hofmann, was das „gute, intensive Verhalten“ in der Ball-Rückeroberung angeht, ganz im Sinne seines Trainers. Mit dieser Mentalität und Schicks Führungstreffer nach 80 Sekunden hatten die Leverkusener dem zuletzt so erfolgreichen Siebten der 2. Bundesliga den Schneid früh abgekauft.

Hofmann konnte die torlose zweite Halbzeit flink abtun und sich dem nächsten Höhepunkt widmen. Bei Aleix Garcias Premierentreffer im Bayer 04-Dress schlüpfte er in die Zuschauer- und Fanrolle. „Das war nur Staunen“, kommentierte er den direkt verwandelten Freistoß des Spaniers aus über 20 Metern. „Ich stand perfekt dahinter und habe die Flugkurve gesehen. Der Ball ist sogar noch perfekt in den Knick und ins Außennetz rein.“

Vorschau auf das Topspiel gegen Stuttgart

Tatsächlich war der Kunstschuss des Neuzugangs aus Girona zum 3:0 alles Eintrittsgeld wert. Ob Garcias Geniestreich und Hofmanns ansteigende Form der vergangenen Wochen für die Startelf gegen Stuttgart reichen, wird Xabi Alonso erst am Freitag entscheiden. Bis auf den gesperrten Martin Terrier hatten alle Starter ihre Bewerbung für das Topspiel mit den ebenfalls ins Achtelfinale eingezogenen Schwaben (2:1 gegen Kaiserslautern) abgegeben. „Wir erwarten ein anderes Spiel als gegen Elversberg“, blickte Hofmann auf das brisante Bundesliga-Duell Dritter gegen Achter. „Der souveräne Sieg heute hat gutgetan, aber wir wissen, dass Stuttgart eine unfassbare Qualität hat.“

Der Vizemeister aus dem Ländle hatte der Werkself zuletzt im Supercup, beim 3:2 im Pokalviertelfinale 2023/24 oder den beiden Punkteteilungen in der Liga (2:2 und 1:1) alles abverlangt und jedes Mal für beste Fußball-Unterhaltung gesorgt. „Wir werden alles daran setzen, dieses Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden“, schickte der 32-jährige Hofmann erst eine Kampfansage an den Tabellenachten und griff dann die Fan-Perspektive auf: „Ich glaube ganz Fußballdeutschland freut sich extrem auf dieses Spiel.“

Voraussichtliche Aufstellungen

Bayer Leverkusen: Hradecky; Tapsoba, Tah, Hincapie; Frimpong, Xhaka, Andrich, Grimaldo; Terrier, Wirtz, Boniface.

VfB Stuttgart: Nübel; Vagnoman, Chase, Rouault, Mittelstädt; Stiller, Karazor, Undav; Millot, Leweling, Touré.