Köln – Öffentlich zugängliche Trainingseinheiten sind in der Fußball-Bundesliga längst nicht mehr Normalität. Aber im Gegensatz zu manch anderem Club lässt man beim 1. FC Köln die Fans auch weiterhin zuschauen, wenn ihre Idole ihre Übungsprogramme absolvieren. Lediglich die beiden letzten Einheiten vor einem Pflichtspiel finden hinter verschlossenen Toren statt. Zum einen, um in Ruhe Spielformen und Standardsituationen einzustudieren. Zum anderen, um vor den Blicken gegnerischer Spione verborgen zu bleiben.
Gleiche Formation wie auf Schalke
Die mischen sich allenthalben unter das Publikum, auch am Geißbockheim. Dabei sahen sie am Donnerstag, wie eine Mannschaft, bestehend aus der Startformation des voraufgegangenen Punktspiels, gegen eine B-Elf antrat. Zudem hatte Achim Beierlorzer zuvor erklärt, dass man eine erfolgreiche Elf, und das war die des FC nach dem 1:1 auf Schalke, nicht ändern müsse. Zwei Hinweise also darauf, dass er am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den SC Paderborn erneut so beginne.
Am Freitag darauf angesprochen, konnte man allerdings etwas anderes aus der Antwort des FC-Trainers heraushören: „Wenn Sie meinen, dass es keinen Grund gibt, die Mannschaft umzustellen, denke ich noch einmal darüber nach.“Zudem erklärte der 51-Jährige, dass es immer Überlegungen gebe, eine Formation zu ändern. Man schaue sich die Spieler ja während der Trainingswoche ganz genau an, um am Ende die für das jeweilige Spiel vermeintlich beste Mannschaft ins Rennen zu schicken.
Czichos am Sonntag dabei
Zu der kann nach dem Schreck angesichts der Trainingsverletzung vom Donnerstag auch Rafael Czichos gehören. Die Wadenverletzung des Innenverteidigers stelle kein Problem dar, meinte sein Trainer. Allerdings trainierte Czichos am Freitag nur individuell. Auch Dominick Drexler verkraftete die ersten beiden Einheiten mit der Mannschaft nach dreiwöchiger Verletzungspause (Adduktoren) und kann für Sonntag eingeplant werden.
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Anders als im öffentlichen Training sichtbar ist er eine Alternative als Linksaußen an Stelle von Kingsley Schindler. Zudem besteht die Möglichkeit, dass doch wieder mit zwei Sturmspitzen agiert wird. Dann müsste wohl Louis Schaub seinen Platz räumen, obwohl er gegen Schalke eine gute Leistung zeigte und anschließend auch in Österreichs Nationalelf wieder berücksichtigt wurde. Sollte er auf die Bank müssen – oder statt Schindler oder Drexler auf die rechte Seite wechseln – wäre Platz für einen zweiten Mittelstürmer. Neben dem als gesetzt geltenden Simon Terodde käme da wohl Jhon Cordoba in Frage.
Wird Modeste wieder zum Joker?
Oder doch Anthony Modeste? Der besitzt eine ganz besondere Beziehung zum sonntäglichen Gegner. Im letzten Duell der beiden Mannschaften, am 15. Februar dieses Jahres in Paderborn, wurde er in der 73. Minute eingewechselt. Es war seine Rückkehr zum 1. FC Köln nach seinem verkorksten China-Gastspiel. Drei Minuten später erzielte er das 2:0, der vermeintliche Siegtreffer für den FC. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse, verloren die Kölner die Zweitligapartie noch mit 2:3.
Der Kölner Publikumsliebling hätte nichts dagegen, erneut als Joker eingewechselt zu werden und für den FC zu treffen. Am besten natürlich zur Führung. Eine solche erhofft sich auch sein Trainer, wenngleich er am Freitag einschränkte, dass ein Fußballspiel nun mal kein Wunschkonzert sei. Noch wichtiger als eine Führung sei jedoch, „in Führung zu bleiben – und das bis zum Abpfiff“.
Voraussichtliche Aufstellungen: Köln: Horn; Ehizibue, Bornauw, Czichos, Katterbach; Skhiri, Hector; Drexler, Kainz; Schaub (Cordoba), Terodde. – Paderborn: Zingerle; Dräger, Kilian, Schonlau, Collins; Gjasula, Vasiliadis; Oliveira Souza, Pröger; Zolinski, Michel. – SR: Gräfe (Berlin).