AboAbonnieren

LeihgeschäftAbwehr-Talent Arrey-Mbi soll den 1. FC Köln verlassen

Lesezeit 4 Minuten
Bright Arrey-Mbi

Leihgabe für die Kölner Innenverteidigung: Bright Arrey-Mbi 

Köln – Der Sprung in den Profifußball kann beschwerlich sein. Diese Erfahrung macht derzeit Bright Arrey-Mbi. Beim großen FC Bayern hatte das Innenverteidiger-Talent mit dem Problem zu kämpfen, zwischen den Stühlen zu stehen. Einerseits hatte der mit Weltstars gespickte Profi-Kader dem 19-jährigen Eigengewächs im Kampf um die Trophäen keine Aussicht auf Spielzeit geboten. Einsätze in der Münchner Regionalliga-Reserve stellten auf Dauer aber auch keine geeignete Lösung dar für den Kaarster, der in der Jugend eine Ausbildung auf höchstem Niveau genossen hatte.

Chabot mietet Sportplatz

Logische Konsequenz war ein Leihgeschäft. Beim 1. FC Köln sollte Bright Arrey-Mbi im vergangenen Halbjahr schwerpunktmäßig über das Training an die höhere Intensität in der Bundesliga herangeführt werden, um bis Sommer zu einer ernsthaften Option für das Oberhaus zu reifen. Die Wahl auf den FC erschien auch deshalb logisch, weil in Köln nach den Winter-Abgängen von Rafael Czichos und Jorge Meré Handlungsbedarf in der Innenverteidigung bestanden hatte. In Arrey-Mbi und Jeff Chabot fanden die klammen Geißböcke obendrein deutlich günstigeren Ersatz.

FC-Sportchef bei der Frauen-EM

Christian Keller war kaum aus dem Trainingslager der FC-Profis in Donaueschingen zurückgekehrt, da befand sich der Sportchef auch schon auf der Weiterreise nach England. Dort nahm Keller mit Nicole Bender, der Sportlichen Leiterin des Kölner Frauen-Bundesliga-Teams, an einem Workshop des DFB teil. Zum Rahmenprogramm gehörte am Dienstagabend der Besuch des zweiten EM-Vorrundenspiels der deutschen Frauen gegen Spanien im Londoner Brentford Community Stadium. Am Mittwoch wird Keller in Köln zurückerwartet. (tca)

Nach einem halben Jahr beim 1. FC Köln hat sich an der Situation des Defensiv-Talentes jedoch kaum etwas verändert. Das Zwischenfazit fällt ernüchternd aus. Lediglich vier Mal stand Bright Arrey-Mbi in der Rückrunde im Kader von Trainer Steffen Baumgart. Zum Einsatz kam er nicht, weil es am gesetzten Innenverteidiger-Duo um Timo Hübers und Luca Kilian kein Vorbeikommen gab. Die erhofften ersten Bundesliga-Minuten lassen weiter auf sich warten. Um Spielpraxis zu erhalten, musste der deutsche U19-Nationalspieler wie in München den Gang runter in die Regionalliga-Reserve antreten.

Kaum Chancen auf Einsatzzeit für Arrey-Mbi

Nun steht das eigentlich noch bis Sommer 2023 vereinbarte Leihgeschäft mit dem FC Bayern vor der vorzeitigen Auflösung. „Ein Leihspieler muss ganz grundsätzlich eine realistische Chance auf Spielzeit haben – sonst macht es keinen Sinn“, betont der Kölner Sportchef Christian Keller, der Arrey-Mbi folglich zu einer erneuten Luftveränderung rät: „Wir haben ein Gespräch mit Bright geführt und ihm gesagt, dass die Chance auf Einsatzzeit bei uns sehr gering ist. Deshalb wäre es für seine Entwicklung zielführend, dass die Leihe bei einem Club fortgeführt wird, bei dem seine Spielchance deutlich höher ist.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Jeff Chabot, der wie Bright Arrey-Mbi noch für ein Jahr ausgeliehen ist, tat sich ebenfalls schwer, Fuß zu fassen. Auch das Rückrunden-Zeugnis der Leihgabe von Sampdoria Genua fällt mit vier Einsätzen überschaubar aus. Im Gegensatz zu Arrey-Mbi darf der 24-Jährige aber darauf hoffen, dass weitere Spiele im FC-Trikot dazukommen werden – auch wenn die Kölner in Kristian Pedersen (Birmingham City) nun über eine zusätzliche Alternative für das Abwehrzentrum verfügen. „Jeff hat ein gutes Trainingslager absolviert“, meint Christian Keller. Der FC-Sportchef zeigt Verständnis für die Anpassungsprobleme, die Chabot offenbarte: „Jeff kommt aus der Serie A, in der ein komplett anderer Stil in der Innenverteidigung praktiziert wird als hier. Aktives Vorwärtsverteidigen und hoch stehen, was auch physisch mehr abverlangt, hat er in Italien so nicht gespielt.“

Jeff Chabot

Jeff Chabot 

Um den athletischen Rückstand aufzuholen, hat Chabot in der Sommerpause neben dem individuellen Lauf- und Kraftprogramm, das alle Spieler absolviert haben, auch ein fußballerisches Programm abgespult – auf einem eigens angemieteten Sportplatz in Brauweiler. Die Maßnahmen zeigen offenbar Wirkung. „Jeff hat gute Schritte gemacht, vor allem im athletischen Bereich“, freut sich Christian Keller, der den Willen des Spielers lobt: „Jeff hat in der Pause und in der bisherigen Vorbereitung hart gearbeitet. Das spricht dafür, dass er unbedingt Schritte nach vorne gehen will.“