Der 1. FC Köln hat die Konsequenzen aus der Talfahrt seiner Bundesliga-Fußballerinnen gezogen und sich von Trainer Daniel Weber getrennt.
Trainerentlassung1. FC Köln trennt sich vom Trainer der Fußballerinnen
Daniel Mertens Köln Es hatte sich nach der bitteren 1:4-Niederlage in der Frauenfußball-Bundesliga gegen Werder Bremen am Montagabend bereits angedeutet: Der 1. FC Köln gab am Mittwochmorgen die Trennung von Cheftrainer Daniel Weber bekannt. Die bisherige Co-Trainerin Jacqueline Dünker übernimmt interimsmäßig zunächst bis zum Jahresende.
Der Verein reagierte damit auf die monatelange Talfahrt seiner Fußballerinnen. Das Team steht nach zehn Spieltagen der Saison 2023/24 noch sieglos und mit enttäuschenden zwei Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Bundesliga. Der Absturz in die Zweite Liga droht – und das, obwohl es in diesem Jahr nur einen statt wie gewohnt zwei Absteiger gibt, weil das Oberhaus zur kommenden Saison von zwölf auf 14 Vereine aufgestockt wird.
Der chancenlose Auftritt am Montagabend gegen Bremen – bei dem die erhoffte Reaktion auf das 0:8-Debakel zuvor bei Eintracht Frankfurt ausgeblieben war – sorgte bei den Entscheidungsträgern im Verein für ein Umdenken. Auch die „Weber raus“-Rufe von der Tribüne dürften ihren Teil dazu beigetragen haben, drohte die Stimmung bei den Fans doch aufgrund der Negativ-Serie komplett zu kippen.
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Christian Keller: Lange auf Weber gesetzt
Der Geschäftsführer Christian Keller, der den FC-Auftritt gegen Bremen oftmals kopfschüttelnd auf der Tribüne des Franz-Kremer-Stadions mitverfolgte, betonte, dass man „sehr lange auf einen weiteren gemeinsamen Weg mit Daniel Weber gesetzt“ habe. Keller ergänzte jedoch: „Insbesondere nach den jüngsten beiden Spielauftritten war bei allen Beteiligten aber deutlich spürbar, dass die Überzeugung, die es für einen gemeinsamen Weg und eine Verbesserung erfordert, nicht mehr vorhanden war.“
Nicole Bender-Rummler, die Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball, konstatierte, dass sie und Keller „nicht mehr davon überzeugt waren, dass wir in der aktuellen Konstellation den Umschwung schaffen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden“. Bender-Rummler dankte dem Trainer jedoch: „Er hat sich bei uns mit vollem Herzblut und Einsatz eingebracht.“ Die Übergangslösung mit Jacqueline Dünker kommt nicht überraschend. Die 38-Jährige, die erst seit dem Sommer beim FC ist, coachte bereits am Montagabend auffallend häufig lautstark von der Seitenlinie. Dünker muss nun insbesondere die mentale Blockade bei den Spielerinnen lösen, um nach der Länderspielpause zum Hinrundenabschluss am 7. Dezember das Keller-Duell beim Schlusslicht Turbine Potsdam zu gewinnen.
Wunderdinge wird aber auch Dünker in den beiden Spielen gegen Potsdam und Leipzig (16. Dezember) bis zur Winterpause kaum vollbringen können. Dafür ist der Kader derzeit viel zu dünn und nicht ausgewogen genug zusammengestellt. Ein Umstand, der letztlich Daniel Weber zum Verhängnis wurde, fehlten ihm doch die personellen Alternativen, um auf die in der Regel negativen Spielverläufe reagieren zu können.