AboAbonnieren

Neuer Stürmer des 1. FC KölnRondic ist beim Derby bereit „für jede Minute“

Lesezeit 4 Minuten

Als klassischer Strafraumstürmer gilt FC-Winterzugang Imad Rondic (M.), hier bei seinem Heimdebüt gegen Schalke.

Tim Lemperle fällt weiter aus, hinter Damion Downs steht ein Fragezeichen. So könnte der Winterzugang der Geißböcke ausgerechnet gegen Fortuna Düsseldorf sein Startelfdebüt feiern.

Imad Rondic ist zwar erst seit etwas mehr als zwei Wochen am Geißbockheim, aber mit den Gepflogenheiten im Rheinland bereits ganz gut vertraut. „Ich weiß, dass es eine große Rivalität zwischen beiden Städten gibt“, erklärte der Winterzugang des 1. FC Köln, als er auf die Bedeutung des bevorstehenden Heimspiels gegen Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) angesprochen wurde. Das Stadion in Müngersdorf ist wenig überraschend ausverkauft, und auch sportlich steht einiges auf dem Spiel, wenn der Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga den gerade mal drei Punkte schlechter dastehenden Tabellenfünften zu einem wegweisenden Duell im Aufstiegskampf empfängt. Eine gewisse Vorfreude kann auch Rondic nicht verhehlen. „Es ist ein Derby, und diese Spiele mag ich besonders“, sagte der Bosnier. Passend dazu bestritt er das Training am Dienstag im Franz-Kremer-Stadion trotz schattiger Temperaturen in kurzer Hose und verzichtete auch beim anschließenden Gespräch mit den Reportern darauf, sich eine wärmende Jacke überzustreifen.

Einen ersten Vorgeschmack auf Spiele des 1. FC Köln von hoher regionaler Gewichtigkeit erhielt Imad Rondic nur zwei Tage nach Bekanntgabe seiner Verpflichtung. Es hatten Zentimeter gefehlt, und der Mittelstürmer hätte einen Traumeinstand hingelegt. Als das Drama in der BayArena seinen finalen Höhepunkt erreicht hatte, war es erst die kalibrierte Linie des Videoassistenten, die den kurz zuvor eingewechselten Rondic bei seinem vermeintlichen 3:3-Ausgleichstreffer in der Verlängerung des Pokal-Viertelfinales bei Doublesieger Bayer Leverkusen im Abseits erkannt hatte.

Hier ist alles auf einem höheren Level. Die Qualität der Teams und der Spieler, die Fans.
Imad Rondic, neuer Stürmer des 1. FC Köln

Doch der 26-Jährige will nicht hadern. „Es bringt nichts, zurückzublicken. Wir schauen nach vorne, kennen unsere Ziele und arbeiten hart, damit wir sie erreichen“, entgegnete der ehemalige Torjäger des polnischen Erstligisten Widzew Lodz, der nach langer Suche am letzten Tag des Wintertransferfensters dazugeholt worden war, um die Geißböcke mit zurück in die Bundesliga zu schießen. Trotz des tragischen Scheiterns in der Runde der letzten Acht machte das aberkannte Tor von Imad Rondic Hoffnung. Es war schließlich ein Treffer in klassischer Mittelstürmermanier, und genau für diese Art von Tore wurde der frühere bosnische Junioren-Nationalspieler mit einem langfristigen Vertrag bis 2029 ausgestattet.

Nach Stationen bei Slovan Liberec in Tschechien sowie in Polen stellt der Wechsel zum 1. FC Köln eine große Karrierechance für Imad Rondic dar. „Als ich vom Interesse aus Köln gehört habe, musste ich nicht lange überlegen. Ich wollte so schnell wie möglich hier sein“, berichtete der Sohn eines Großbäckers aus seiner Geburtsstadt Sarajevo. Rund 1,5 Millionen Euro Ablöse waren dem FC die Dienste des 1,90 Meter großen, wuchtigen Stürmers wert – auch wenn dieser zu Beginn der Suche nicht ganz oben auf der Liste gestanden hatte. Vorausgegangen waren zähe und von polnischer Seite öffentlich ausgetragene Verhandlungen. „Jetzt bin ich glücklich, hier zu sein. Alles ist gut“, versicherte Rondic, der die Unterschiede zwischen der ersten polnischen und der zweiten deutschen Liga wie folgt beschreibt: „Hier ist alles auf einem höheren Level. Die Qualität der Teams und der Spieler, die Fans.“

Angreifer Damion Downs trainiert weiter nicht auf dem Platz

Nach Kurzeinsätzen in seinen ersten drei Spielen als FC-Profi könnte Imad Rondic ausgerechnet gegen Fortuna Düsseldorf sein Startelfdebüt geben. Tim Lemperle fällt weiter aus, hinter Damion Downs (Zerrung), der auch am Dienstag noch nicht wieder auf dem Platz trainieren konnte, steht ein Fragezeichen. „Ich bin bereit für jede Minute, die ich bekomme“, versicherte Rondic, der in der laufenden Saison in allen 18 Ligaspielen für Lodz (9 Tore/2 Vorlagen) von Beginn an auflief und dabei elfmal durchspielte. In der vergangenen Spielzeit war der Linksfuß noch Ersatz gewesen und 22-mal eingewechselt worden.

Beim FC soll Imad Rondic nun seinen Teil dazu beitragen, die seit Monaten lahmende Offensive wieder ans Laufen zu bringen. „Ich weiß, dass es der Job eines Stürmers ist, zu treffen. Wenn ich mehr spiele, werden die Tore kommen. Ich glaube an mich“, erklärte Rondic und versprach: „Ich werde hart für das Team arbeiten, damit wir wieder mehr Chancen herausspielen und auch treffen.“ Das Ziel für Sonntag formulierte er nach der 0:3-Pleite in Magdeburg unmissverständlich: „Wir müssen gewinnen.“