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KaderplanungAuf diesen Positionen sucht der 1. FC Köln noch Verstärkung

Lesezeit 3 Minuten
Es ist FC-Sportchef Christian Keller zu sehen.

Mit der Kaderplanung beschäftigt: FC-Sportchef Christian Keller.

Eine Woche vor dem Start in die Saisonvorbereitung ist der Kader des 1. FC Köln noch nicht komplett. Ein Überblick, wo sich personell noch etwas tun wird.

Der 1. FC Köln hatte zügig vorgelegt. Nachdem der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ende Mai die Transfersperre ausgesetzt hatte, fixierte der Fußball-Bundesligist nach dem bereits im Januar unter Vertrag genommenen Linksverteidiger Leart Paqarada (28 Jahre/kommt vom FC St. Pauli) drei weitere Zugänge. Mit den Verpflichtungen von Offensiv-Allrounder Luca Waldschmidt (27/VfL Wolfsburg, Leihe), Sechser Jacob Christensen (22/FC Nordsjaelland) und Torwart-Talent Jonas Nickisch (19/RB Leipzig) wurden die personellen Planungen Mitte Juni innerhalb weniger Tage um ein deutliches Stück vorangetrieben.

Seither lassen weitere Vollzugsmeldungen jedoch auf sich warten – auch weil der Transfer von Benedict Hollerbach (22/SV Wehen Wiesbaden) geplatzt ist. Der Offensiv-Wunschspieler bevorzugt andere Optionen. Union Berlin soll nun der Favorit sein. Die Rundschau gibt einen Überblick, auf welchen Positionen für die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart definitiv noch nach Personal gesucht wird.

1. FC Köln: Suche nach neuer Nummer zwei im Tor

Tor: Nach dem Abgang von Timo Horn (das FC-Eigengewächs zählt zum Kandidatenkreis des AC Florenz) wird eine neue Nummer zwei benötigt. Die Suche gestaltet sich offenbar schwieriger als erwartet, schließlich steht bereits seit Ende April fest, dass der FC und Horn getrennte Wege gehen.

Das Stellenprofil sieht wie folgt aus: Der künftige Stellvertreter von Marvin Schwäbe muss sich damit arrangieren, dass es am Stammtorhüter des FC kein Vorbeikommen gibt. Schwäbe zählt in Köln zu den unumstrittenen Leistungsträgern. Seine in der vergangenen Woche vollzogene Vertragsverlängerung bis 2027 ist ein klarer Beleg dafür, dass der FC langfristig mit dem 28-Jährigen plant – es sei denn, es flattert ein lukratives Angebot herein.

Gleichzeitig soll die Qualität der Nummer zwei hoch genug sein, um Schwäbe im Training fordern und ihn im Spiel notfalls ersetzen zu können. Zudem soll der gesuchte Keeper über eine gewisse Erfahrung verfügen. FC-Trainer Steffen Baumgart hatte Jonas Urbig aus diesem Grund frühzeitig für ebenjene Rolle ausgeplant: „In eine Bundesliga-Saison zu gehen mit einem 19- oder 20-jährigen Torwart: Ich traue mir viel zu, aber das kontinuierlich so einzuplanen, so viel Eier habe ich nicht.“

Stattdessen soll „Kronprinz“ Urbig nach der gelungenen Leihe an den SSV Jahn Regensburg erneut in die Zweite Liga verliehen werden. Doch allmählich drängt die Zeit. Das Unterhaus startet bereits Ende Juli in die Saison, und auf einer so zentralen Position wie die des Torhüters ist Planungssicherheit besonders wertvoll. Auch auf den hinteren Positionen im Kölner Torhüterteam sind die Rollen abgesteckt. Zugang Jonas Nickisch soll über Einsätze in der Regionalliga-Mannschaft Wettkampfpraxis erhalten. Trainingstorhüter Matthias Köbbing (26) ist vor allem für die Teamchemie wichtig.

Offensiv denkender Außenverteidiger gefragt

Rechter Verteidiger: Das Interesse des FC an einer weiteren Zusammenarbeit mit Kingsley Schindler ist erkaltet. Was in erster Linie daran liegt, dass der Schienenspieler das Angebot zur Vertragsverlängerung auch eine Woche vor dem Vorbereitungsstart noch immer nicht angenommen hat. Der 29-Jährige ist offensichtlich nicht gewillt, deutliche Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen.

Dank eines Altvertrages hatte Schindler vier Jahre lang mehr als eine Million Euro verdient, sich jedoch nie dauerhaft durchsetzen können. Der FC fahndet nun nach einem neuen zweiten Rechtsverteidiger, der Benno Schmitz nach einer nur mäßigen Saison anspornen soll. Gefragt ist ein offensiv denkender Außenverteidiger, der in der Lage ist, anzuschieben und zu flanken.

Offensivakteur sollte zum Kölner Pressingfußball passen

Offensive: Benedict Hollerbach sollte der Transfercoup des Sommers werden. Doch daraus wird nichts mehr. Monatelang hatte sich der FC um die Zusage des Tempo-Dribblers von Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden bemüht.

Dann aber kam die Relegation gegen Arminia Bielefeld, in der Hollerbach mit drei Toren groß auftrumpfte – und sich ins Visier anderer Clubs spielte. Die Suche geht also weiter: Nach einem Offensivakteur, der – passend zum Kölner Pressingfußball – über Stärken im Anlaufverhalten verfügt, optimalerweise flexibel einsetzbar ist und die Abschlussquote des FC verbessern kann.