- Am Wochenende trifft der 1. FC Köln auf den FC Augsburg. Die Mannschaft von Ex-Leverkusen-Trainer Heiko Herrlich liegt dem FC nicht.
- Ein wichtiger Faktor im Duell der beiden abstiegsgefährdeten Teams könnte die Kulisse werden. Denn seit der Corona-Zwangspause weisen die Auswärtsteams den besseren Punkteschnitt auf.
- Kölns Trainer Markus Gisdol darf sich personell über gute Neuigkeiten freuen. Eine Säule allerdings wackelt weiterhin.
Köln – Der Blick in die Statistiken ist ein düsterer. Sehr düster sogar. Der 1. FC Köln hat seit seinem Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga 2014 nicht einmal gegen den FC Augsburg gewinnen können. Das 1:2 im März 2012 dazu gezählt sind es sogar zehn sieglose Erstliga-Spiele für die Geißböcke bei einem Torverhältnis von 5:12.
Fünf Niederlagen und fünf Remis sammelten die Kölner, die nicht einmal im Jahr ihrer Europapokal-Qualifikation 2017 einen Dreier gegen die graue Maus aus Bayern landeten. „Es ist immer schwer in Augsburg zu spielen“, weist Markus Gisdol nicht umsonst auf die besondere Atmosphäre in der WWK-Arena hin. Eine Erfahrung, die er auch als Coach des Hamburger SV und der TSG Hoffenheim machen durfte.
Gisdol fordert Körperlichkeit
„Augsburg ist eine zweikampfstarke Mannschaft. Du musst es zu 100 Prozent annehmen und darfst nicht über Schönspielerei kommen“, warnte der FC-Coach am Donnerstag. Sein Team solle sich auf keine Fall von der guten Leistung beim 2:4 gegen das Spitzenteam Leipzig täuschen lassen: „Gegen Augsburg brauchen wir wieder eine andere Vorgehensweise und eine andere taktische Marschroute.“ Gisdol hat natürlich die Lage gecheckt, in die der FC durch die vier sieglosen Partien nach der Corona-Zwangspause geraten ist.
Nur drei Punkte trennen die Kölner von den Augsburgern, mit denen sie den Kampf gegen den Abstieg gemein haben. Der Appell des Trainers an seine Spieler vor dem möglicherweise schon vorentscheidenden Spiel am Sonntag (18 Uhr/Sky) klingt auch deshalb sehr eindringlich: „Wir haben die Mannschaft noch einmal eingeschworenund noch einmal alles konsequent angesprochen, was wir sehen wollen. Wir wollen zu 100 Prozent auf Sendung bleiben“, duldet der 50-Jährige kein Nachlassen und keinen Schlendrian.
Modeste-Einsatz nicht gefährdet
Mit welchem Personal und welcher Taktik Gisdol die Aufgabe Augsburg angeht, ließ er nach dem ersten Trainingstag der Woche offen. Torjäger Jhon Cordoba ist nach seiner Knieprellung vom Leipzig-Spiel wieder fit und auch der Einsatz des stark verbesserten Anthony Modeste ist nach einer individuellen Einheit am Donnerstag nicht gefährdet. Gisdol dachte sogar laut darüber nach, gegen das auf wenig Ballbesitz angelegte Spiel seines Gegenübers Heiko Herrlich beide Stürmer zu bringen: „Es ist bekannt, dass ich gerne mit zwei Spitzen spiele oder auch mal einem 10er dahinter.“
Der Einsatz seines Zehners ist aber weiter fraglich. Mark Uth, der gegen Leipzig wegen einer leichten Zerrung nicht zum Kader gehörte, konnte auch am Donnerstag nicht mit dem Team trainieren. „Bei Mark müssen wir noch abwarten. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir unsere Spieler bis Sonntag hinbekommen“, erklärte Gisdol, der definitiv auf die gesperrten Sebastiaan Bournauw und Dominick Drexler sowie den angeschlagenen Marcel Risse verzichten muss.
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Beim Blick auf ihre düstere Bilanz gegen Augsburg ruhen die Hoffnungen der Kölner auch auf der Geisterspiel-Atmosphäre, die der WWK-Arena die für Auswärtsteams sonst so bedrohliche Stimmung nimmt. Nach dem Bundesliga-Re-Start konnte der FCA weder gegen Wolfsburg (1:2) noch gegen Paderborn (0:0) Zuhause gewinnen und reiht sich damit in eine der aktuell auffälligsten Statistiken ein. Nach der Corona-Zwangspause weisen die Auswärtsteams den besseren Punkteschnitt auf.
„Vor allem kleinere Clubs wie wir leben von Emotionen, Leidenschaft und Begeisterung“, erklärte Augsburgs Manager Stefan Reuter. Sein Pendant beim FC Horst Heldt pflichtete ihm bei: „Es hat sicher einen Einfluss, dass der Heimmannschaft das Publikum fehlt. Wir wollen zumindest am kommenden Wochenende dazu beitragen, dass die Statistik aufrecht erhalten bleibt.“