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1. FC KölnRückkehrer Mark Uth soll lahmende Offensive beleben

Lesezeit 3 Minuten
Mark Uth

Mit Mark Uth schürt der 1. FC Köln neue Hoffnung für die Offensive.

Köln – Ein Blick auf die Zahlen legt schonungslos offen, woran es beim 1. FC Köln in der vergangenen Saison besonders haperte. Mit nur 34 erzielten Toren stellte der Tabellen-16. die drittschwächste Offensive der Fußball-Bundesliga. Gleich 13 Pflichtspiele ohne eigenen Torerfolg drängten die Geißböcke an den Rand des Abstiegs, der erst über den Umweg Relegation verhindert werden konnte.

In Abwesenheit funktionierender Mittelstürmer war es in Ondrej Duda ein offensiver Mittelfeldakteur, der sich mit sieben Treffern und sechs Vorlagen zum besten FC-Scorer aufschwang. Hinter dem slowakischen EM-Teilnehmer herrschte jedoch die große Leere. In Sechser Ellyes Skhiri (5 Treffer/3 Assists) und Achter Elvis Rexhbecaj (5/2) folgten auf den Plätzen zwei und drei erst mit deutlichem Abstand zwei Mittelfeldspieler, deren Kernaufgabe nicht das Toreschießen darstellt.

Mark Uth im Offensiv-Duett mit Ondrej Duda eingeplant

Was das Duo ebenfalls miteinander verbindet: Beide Spieler werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr für den FC auflaufen. Während den finanziell arg gebeutelten Kölnern das Geld fehlt, um Leihgabe Elvis Rexhbecaj vom VfL Wolfsburg fest zu verpflichten, gilt der laufstärkste Bundesliga-Spieler Ellyes Skhiri als sicherer Verkaufskandidat.

Eine der drängendsten Aufgaben für die neue sportliche Führung des FC um Jörg Jakobs und Thomas Kessler ist damit klar umrissen. Sie muss auf dem Sommer-Transfermarkt Lösungen finden, um der lahmenden Offensive zu einer wesentlich höheren Durchschlagskraft zu verhelfen. Durch die ablösefreie Rückholaktion des gebürtigen Kölners Mark Uth (29/Vertrag bis 2023 plus Option auf eine weitere Saison) ist dem Club ein erster Schritt gelungen. Der variabel einsetzbare Offensivspieler soll nach einem schlimmen Jahr bei Erstliga-Absteiger Schalke 04 in vertrauter Umgebung zu alter Stärke zurückfinden und den FC-Kader in der Breite torgefährlicher aufstellen.

Ablösefreie Rückkehr bestätigt die neue Transferstrategie des FC

Mit fünf Toren und sechs Vorlagen war Uth in der Rückrunde der Saison 2019/20 maßgeblich daran beteiligt, dass der FC den Kampf um den Klassenerhalt gewann. Damals agierte der Linksfuß zumeist als hängende Spitze hinter Jhon Cordoba. Der Abgang des Torjägers löste im Sommer 2020 eine fast schon beispiellose Not im Kölner Sturm aus, weil Cordobas Nachfolger Sebastian Andersson einen Großteil der Saison verletzt verpasste, der völlig außer Form geratene Anthony Modeste im Winter nach Frankreich flüchtete und Tolu Arokodare kein Bundesliga-Format erreichte.

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Stattdessen sollen Mark Uth und Regisseur Ondrej Duda künftig in Zusammenarbeit dafür sorgen, dass das Kölner Offensivspiel nicht mehr auf dem Zufallsprinzip beruht. „Wir sehen beide Spieler auf unterschiedlichen Positionen“, erläutert Kaderplaner Jörg Jakobs. „Mark ist eher für die Angriffsspitze vorgesehen, Ondrej für die Stelle dahinter. Daher sollte es bei der Positionierung zu keinen Problemen kommen.“

Weil Zweifel angebracht sind, ob Sebastian Andersson und Rückkehrer Anthony Modeste eine komplette Saison durchhalten, hält der FC obendrein Ausschau nach einem neuen Stoßstürmer. Am besten zum Schnäppchenpreis – der neuen Kölner Grundvoraussetzung bei Transferaktivitäten.