Köln – Die Mittelfeldzentrale des 1. FC Köln erlebt derzeit einen Umbruch. Leihgabe Elvis Rexhbecaj (zurück zum VfL Wolfsburg) und Routinier Marco Höger (Ziel unbekannt) haben den Club bereits verlassen, Ellyes Skhiri dürfte ihnen im Verlauf des Sommers folgen. Das tunesische Laufwunder gilt als Verkaufskandidat, mit dem der in finanzieller Not schwebende Fußball-Bundesligist benötigte Transfereinnahmen generieren will.
In Dejan Ljubicic (Rapid Wien/Vertrag bis 2025) wurde der potenzielle Nachfolger schon verpflichtet. Zwei Personalien, bei denen die Verträge zum Monatsende auslaufen, sind derweil noch nicht abschließend geklärt. Während der FC weiterhin um einen Verbleib von Salih Özcan ringt, verdichten sich bei Max Meyer die Anzeichen einer Trennung.
Meyer-Berater hält sich bedeckt
Der Fall Özcan erweist sich allerdings als sehr zäh. Die Gespräche ziehen sich seit Monaten ergebnislos hin. Eine erste, leistungsorientierte Offerte hatte der gebürtige Kölner frühzeitig abgelehnt. Die Verhandlungen gerieten fortan derart ins Stocken, dass ein Abschied deutlich wahrscheinlicher war als ein Verbleib.
Özcan, der sich erneut keinen dauerhaften Stammplatz hatte erkämpfen können, äußerte zudem seine Unzufriedenheit über seine Pendeleien zwischen Platz und Ersatzbank. Auch die lange Zeit unklare zukünftige Ligazugehörigkeit des FC ließ den 23-Jährigen ins Grübeln geraten.
Profivertrag für Oliver Schmitt
Außenbahnspieler Oliver Schmitt (21) ist vom 1. FC Köln mit einem Profivertrag bis 2024 ausgestattet worden. Gleichzeitig wird das Talent aus dem Regionalliga-Team für zwei Jahre an Drittligist SC Verl verliehen. „Trotz längerer Verletzung hat Oliver bei der U21 eine gute Saison gespielt und war an vielen Toren beteiligt. In Verl hat er nun die Chance, den nächsten Schritt zu machen und Spielpraxis zu sammeln. Das ist für seine weitere Entwicklung elementar wichtig“, meint Kaderplaner Jörg Jakobs. Danach will Schmitt in Köln den Durchbruch schaffen: „Hier möchte ich langfristig Fuß fassen und eines Tages selbst im Rheinenergiestadion auflaufen.“ (tca)
Berater Dirk Hebel stellte seinen Schützling daraufhin ins Schaufenster; allzu viel Konkretes ist dabei aber offensichtlich nicht herausgekommen. Einen neuen Verein hat Özcan – trotz des kolportierten Interesses der Glasgow Rangers – bislang nämlich ebenfalls nicht präsentiert. Stattdessen könnte es nun zu einer überraschenden Kehrtwende kommen. Nach Wiederaufnahme der Gespräche zwischen dem FC und dem frischgebackenen deutschen U21-Europameister loten beide Seiten ihre Positionen in diesen Tagen nochmals aus. „Wir sind nach wie vor bemüht, zu einer Einigung zu kommen“, sagt Vizepräsident Eckhard Sauren. Kaderplaner Jörg Jakobs spricht von einem „ganz offenen Austausch“. Der Ausgang ist daher schwer prognostizierbar – obgleich sich der neue Kölner Trainer Steffen Baumgart gut vorstellen kann, Özcan in seine Mannschaft einzubauen.
Derzeit keinen Kontakt zu Max Meyer
Bei Max Meyer liegen die Dinge anders. Zwischen dem Winter-Zugang und dem FC gibt es derzeit keinen Kontakt. „Der Vertrag endet bekanntlich am 30. Juni. Momentan werden keine Gespräche geführt“, erklärt Jakobs. Es erscheint daher so gut wie klar, dass der einstige Nationalspieler die Geißböcke nach nur einem halben Jahr schon wieder verlässt. Dabei war Meyer nach seinem umstrittenen Abgang von Schalke 04 und einem desaströsen Gastspiel in England im Januar mit dem Ziel nach Köln gewechselt, seine Karriere wieder aus der Sackgasse zu lenken.
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Doch statt der erhofften Spielpraxis kam der 25-Jährige auch beim FC selten über den Status eines Ersatzspielers hinaus. Meyer brachte es in der überbesetzten Kölner Zentrale auf lediglich 344 Bundesliga-Minuten. Eine enttäuschende Bilanz, trotz einkalkulierter Startprobleme. Dass Horst Heldt, der Meyer noch aus gemeinsamen Tagen in Gelsenkirchen kennt, inzwischen nicht mehr als Sport-Geschäftsführer beim FC tätig ist, macht einen Verbleib des Technikers nicht wahrscheinlicher. Wie es für Max Meyer weiter geht? Sein Berater hält sich bedeckt. „Wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an Spekulationen“, teilt Roger Wittmann lediglich mit.