Köln – Alexander Wehrle ist optimistisch. Der Geschäftsführer des 1. FC Köln sieht den DFL-Leitfaden zur möglichen Fan-Rückkehr in das Rheinenergiestadion als gute Grundlage vor Ort ein passendes Konzept zu erarbeiten: „Mit dem nun vorliegenden Leitfaden der DFL werden wir uns intensiv auseinandersetzen.
Schließlich ist es für uns alle ein sehnlicher Wunsch, wieder vor möglichst vielen Fans Fußball spielen zu können. Allerdings hat die Beachtung und genaue Einhaltung aller Corona-bedingter Vorsichtsmaßnahmen stets allerhöchste Priorität. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden und dem Gesundheitsamt werden wir die Empfehlungen der DFL aus dem Leitfaden Punkt für Punkt auf unsere Rahmenbedingungen runterbrechen.
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Danach können wir sehen, welche Zuschauerzahl unter welchen Bedingungen realistisch ist – für eine Benennung einer genauen Zahl ist es aber aktuell noch zu früh. In vielen Bereichen sehe ich uns schon aus der Zeit vor Corona sehr gut aufgestellt, beispielsweise, dass wir bereits seit langem digitales Ticketing anbieten. Zudem sind auch schon in der Vergangenheit viele Fans mit dem Fahrrad nach Müngersdorf gefahren.“
Was der Liga-Leitfaden zur Fan-Rückkehr beinhaltet
Die Deutsche Fußball Liga hat an die Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga einen Leitfaden zur Wiederzulassung von Zuschauern in die Stadien verschickt. Wie die DFL am Mittwoch mitteilte, wolle man damit die Clubs bei der Erarbeitung standort-individueller Konzepte unterstützen. „Der Leitfaden dient als Orientierung für die Grundstruktur der zu erstellenden Konzepte und beinhaltet zahlreiche zu berücksichtigende Aspekte“, hieß es in der Mitteilung. Er sei dem Bundesgesundheitsministerium vorab zur Bewertung vorgelegt worden. Ein Ministeriumssprecher sagte in Berlin, das DFL-Konzept berücksichtige „wesentliche Aspekte des Infektionsschutzes“.
Die DFL verwies auf die Vorgaben des Ministeriums, nach denen die konsequente Einhaltung höchster Infektionsschutzstandards Grundvoraussetzung sei, um Fußballspiele mit Publikum wieder möglich zu machen. Eine auch nur teilweise Zulassung von Zuschauern soll laut DFL immer abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen sein. Außerdem seien die lokalen Konzepte der Clubs entscheidend, welche von den zuständigen Gesundheitsbehörden vor Ort freigegeben werden müssten.
Das Ministerium von Ressortchef Jens Spahn (CDU) betonte: „Wichtig ist unter anderem die Reduktion der Zuschauerzahl, um den Mindestabstand von 1,50 Meter sicher einzuhalten, der Verzicht auf Stehplätze, Konzepte zur sicheren An- und Abreise sowie das Verbot von Alkohol im Stadion.“ Papier sei allerdings geduldig, sagte der Sprecher. „Nun kommt es entscheidend darauf an, dass alle Vereine der Bundesliga dieses Konzept auch tatsächlich leben und mit den zuständigen Behörden vor Ort auf das jeweilige Stadion zuschneiden.“
Der Bundesligist 1. FC Union Berlin hatte bereits angekündigt, beim Start der neuen Saison im September in einem voll besetzten Stadion spielen zu wollen. Alle Stadionbesucher sollen zuvor auf das Coronavirus getestet werden. Auch der Deutsche Fußball-Bund hofft, durch flächendeckende Coronatests die Arenen wieder füllen zu können.
„Ob es zu bestimmten Punkten, beispielsweise zu Ticket-Kontingenten für Gastvereine, ein einheitliches Vorgehen aller Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga geben wird, soll frühzeitig vor Saisonstart im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL besprochen werden“, teilte die DFL weiter mit.