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„Schulschließungen um jeden Preis abwenden“SPD will Freigabe für halbierte Klassen

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Durch kleinere Lerngruppen lassen sich Abstände in der Schule besser einhalten.

LeverkusenKarl Lauterbach hat sie schon vor Ende der Sommerferien empfohlen, Solingen hat sie angesichts extremer Infektionszahlen geplant: Halbierte Schulklassen, die abwechselnd vor Ort und digital unterrichtet werden. Der Vorteil: Die Infektionsgefahr für alle Beteiligten sinkt stark, Klassenräume und Schulbusse sind weniger voll, dennoch verlieren Lehrer kein Kind aus den Augen, weil alle in die Schule gehen können – wenn auch nicht so häufig oder lange. Doch das NRW-Schulministerium hat Solingen den Sonderweg untersagt, aktuell gilt im Land die Pflicht zum Präsenzunterricht – sofern keine Quarantäne angeordnet ist.

Lokale Lösungen gefordert

Die SPD-Fraktion im Leverkusener Stadtrat kann das nicht verstehen und fordert vom Land mehr Handlungsspielraum für lokale Lösungen. „Das ist ein vorbildliches Verhalten der Stadt Solingen“, sagt Alexander Finke, schulpolitischer Sprecher der SPD. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, bereits ab einem Inzidenzwert von 50 verkleinerte Lerngruppen einzuführen. „Da wir selbst besorgte Eltern sind hätten wir uns solch ein Konzept für Leverkusen auch gut vorstellen können“, ergänzt Finke.

Recht auf Bildung

In einem Offenen Brief an Ministerpräsident Armin Laschet und Schulministerin Yvonne Gebauer fordert die SPD vom Land „den Kommunen einen eigenständigen Handlungsspielraum beizumessen, um flexible und passgenaue Lösungen für die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten zu finden.“ Schließlich sei nicht abzusehen, wie die Infektionszahlen sich entwickeln. „Wir dürfen in diesen schweren Zeiten unseren Kindern ihr Recht auf Bildung nicht verwehren. Dementsprechend müssen Schulschließungen um jeden Preis abgewendet werden“, schließt die SPD ihren Appell an das Landesministerium.

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Um auf eine entsprechende Antwort des Ministeriums vorbereitet zu sein, will die SPD vom Schuldezernenten wissen, wie die Leverkusener Schulen auf eventuelle Schließungen oder Aufteilungen der Klassen in Digital- und Präsenzunterricht vorbereitet sind und welche Konzepte und technischen Voraussetzungen zum „Distanzlernen“ bislang vorliegen. Diese Fragen wird Marc Adomat im nächsten Schulausschuss beantworten.

Der neue Schulausschuss konstituiert sich am Montag, 16. November, um 17 Uhr in der Aula der Gesamtschule Schlebusch. In der anschließenden Sitzung wird Marc Adomat die Fragen zur Situation an den Schulen und zur Digitalisierung beantworten. Außerdem gibt Hans-Martin Kochanek einen Sachstandsbericht zur finanziellen Situation des Naturgut Ophoven.