Troisdorf – Genießen und Gutes tun: 200 Gäste bewiesen in der Mehrzweckhalle Müllekoven „Solidahrität“, ein Kunstwort, in dem nicht ohne Grund der Flussname steckt. Wochenlang hatten Gabi und Guido Radermacher diesen Tag vorbereitet. Am Ende standen 20.000 Euro Spenden, die an schwer vom Ahr-Hochwasser betroffene Winzer fließen.
Für 100 Euro Benefiz-Eintritt pro Person gab es einen ganzen Tag lang Essen, Trinken und Livemusik. Das Ehepaar, das das Gasthaus zur Scheune in Eschmar führt, habe seine Kontakte aus der Gastronomie angezapft, erzählt Guido Radermacher: „Da waren einige Telefonate zu führen.“ Am Ende spendeten 15 Winzer von Mosel und Nahe, aus der Pfalz, Rheinhessen und Württemberg jeweils 30 Flaschen Wein.
Helfer aus Troisdorf packten mit an
Die Deutsche See stellte große Gebinde feinsten Heringssalat zur Verfügung, der Handelshof unter anderem 80 Kilogramm Hirschgulasch und Kalbsnierchen. Gabi Radermacher zauberte am Herd außerdem Gräwes, eine Winzermahlzeit aus Sauerkraut, Speck und Kartoffeln, sowie Kürbis-Curry-Kartoffelragout. Als Dessert gab es passenderweise Weinschaumcreme.
Die coronakonforme Ausgabe von Essen und Trinken stellte Radermachers vor weitere Herausforderungen. Allein hätten sie diesen Benefiztag nicht auf die Beine stellen können, das betonten sie. Das Motto „Von Freunden – für Freunde“ füllten die vielen Helfer aus dem Dorf mit Leben, die Eischeme Knallköpp packten ebenso unentgeltlich mit an wie das Scheunenpersonal.
Ehrensache, dass die Musiker ohne Honorar auftraten: die Jazz-Krönung aus Hennef, die Bigband Big Apple aus Mönchengladbach, Schütz Marie und die BAP-Coverband MAM aus Köln sowie der Troisdorfer Dudelsackspieler Martin Fischer.
Die Einnahmen würden nicht mit der Gießkanne in der Katastrophenregion ausgeschüttet, sagt der Organisator, „sie kommen unseren Freunden an der Ahr zugute, die wir über die Jahre hinweg kennen und schätzen gelernt haben“: den Weingütern Erwin Riske, Bertram-Baltes, Meyer-Näkel und Paul Schumacher.
Es war ein Tag, der sicherlich noch lange nachwirkt. Für jeden Gast gab’s noch eine greifbare Erinnerung zum Mitnehmen: ein kleines, hübsches Weinglas mit dem Aufdruck „Solidahrität“.