Siegburg – Modellbau in allen Varianten, „alles, was Spaß macht“, das ist das Hobby von Vater und Sohn, Ralf und Björn Dörste. Kein Wunder, dass sich der 14-Jährige schon länger gewünscht hatte, einmal ein Modellflugzeug zu steuern. Am Samstag wurde der Wunsch des jungen Mannes aus Altenahr im Siegburger Schulzentrum Neuenhof erfüllt. Dort gehörte die Dreifachturnhalle für sieben Stunden den Modellfliegern des FSC Siegburg. Und die ließen zum ersten Mal auch Anfänger an die Steuerknüppel.
Schwere Maschinen werden regelmäßig gestartet
„Einen Finger habe ich immer am Schalter“, erklärte Bernd Burzynski. Er hatte die Flugzeugsteuerung für Lehrer vor dem Bauch, während Björn die Variante für Schüler in Händen hielt. Burzynski konnte dem Anfänger die Steuerung von Seiten- oder Höhenruder und sogar die des Motors einzeln übertragen, oder, wenn es kritisch wurde, den Zugriff des Schülers komplett abschalten und selbst übernehmen.
„So habe ich auch mal angefangen“, berichtete der Vorsitzende des Flugmodell-Sportclubs Siegburg, Michael Schlipköther, der wie weitere Piloten des Vereins in der Sporthalle seine Flugkünste vor allem mit Leichtfliegern aus Depron oder ähnlichen Kunststoffen vorführte. Die schwereren Maschinen lässt der Verein regelmäßig auf seinem Flugfeld an der Wahnbachtalstraße starten.
Wesentlich schwereres Gerät als bei den Fliegern gab es beim Eisenbahnclub Rhein-Sieg gleich nebenan im Forum des Schulzentrums zu sehen. Acht Anlagen konnten bestaunt werden, darunter die eigene des Vereins, für deren neues Eckmodul der Vorsitzende Uwe Bodenstein noch eigenhändig 3600 Weinstöcke belaubt und „gepflanzt“ hatte. In Reih und Glied wie im Original im Rheintal ergaben sie ein tolles Modell mit Ausflugslokal und Weinlese.
Eine Besonderheit ganz anderer Art hatten Gernot Cramer von Clausenbruch und Alois Brake aus dem oberbergischen Wipperfürth mitgebracht. Die Bergischen Eisenbahnfreunde haben über Jahre Eisenbahnteile aus den 1950er Jahren gesammelt und präsentierten nun eine komplette Märklinanlage, deren Komponenten mindestens 60 Jahre alt sind. Als besondere Anziehungspunkte erwiesen sich bei den Modellbahntagen ein riesiges Stahlwerk des auf Schrott spezialisierten Gerd Otto und der Autobahnabschnitt des Holländers Loek Bronkhorst mit regem Fahrbetrieb auf Autobahn, Feldweg, Kanal und natürlich der Eisenbahntrasse.