Als vor Jahren in der Automobilbranche noch diskutiert wurde, ob es Sinn habe, ein Modell mit Elektroantrieb in Serie zu bauen, da hatte die Ideenschmiede „Antriebstechnik-Roth“ aus Wolperath schon längst einen ersten Antriebsprototypen entwickelt.
In unserem Firmenporträt stellen wir den Betrieb aus Neunkirchen-Seelscheid vor.
Neunkirchen-Seelscheid – Als vor Jahren in der Automobilbranche noch diskutiert wurde, ob es Sinn habe, ein Modell mit Elektroantrieb in Serie zu bauen, da hatte die Ideenschmiede „Antriebstechnik-Roth“ aus Wolperath schon längst einen ersten Antriebsprototypen entwickelt. Der ist kurze Zeit später in Serie gegangen. „Im Sommer dieses Jahres wird ein bei uns entwickelter Elektroantrieb der zweiten Generation auf dem Markt sein“, berichtet Firmenchef Andreas Roth. Die Marke darf er allerdings noch nicht nennen. „Wir mussten eine Verschwiegenheitsklausel unterzeichnen.“ Das sei jedoch für Entwicklungsdienstleister üblich, die für große Hersteller arbeiten.
Motoren für Luxuswagen entwickelt
Der erste Prototyp des Elektroantriebs von Roth war allerdings noch ohne Schaltung. „Das macht bei kleinen Fahrzeugen wie zum Beispiel einem Polo oder bei kleinen Arbeitsmaschinen aus Kostengründen auch Sinn“, so Roth. Wenn es aber um große Nutzfahrzeuge oder Arbeitsmaschinen gehe, dann sei ein zweiter Gang von Vorteil. „Der neue schaltbare Elektroantrieb von Roth hat mehr als 300 Kilowatt Leistung.“ Im Prinzip könne man so auch einen Luxuswagen antreiben. Die Autoindustrie arbeite inzwischen daran. Für ihn ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese Möglichkeit genutzt werde.
Die Firma Roth ist ein junges Unternehmen, das im Jahr 2012 von Andreas Roth gegründet wurde. Er war in verantwortlicher Stellung als Konstruktionsleiter bei einem großen Hersteller für Antriebstechnik angestellt. Doch der damals 48-Jährige suchte eine neue Herausforderung und kam auf die Idee der Gründung eines eigenen Konstruktionsbüros. Los ging es im Keller seines Hauses in Wolperath als Firmensitz. Michael Keil war sein erster Mitarbeiter.
2017 hatte das Unternehmen schon 13 Mitarbeiter, heute sind es 19. „Wir sind schnell gewachsen, und es gibt ständig neue Antriebsaufgaben; diese werden immer anspruchsvoller“, so Roth über seine Kunden aus ganz Europa. Deshalb wurde das Firmengelände im vergangenen Jahr auf 1400 Quadratmeter auf das Doppelte vergrößert. Und ein neues Standbein ist gleich hinzugekommen. In einer neuen Montagelinie werden von der Firma entwickelte Getriebe mit spezieller Sensortechnik gebaut. Mehr als 1000 Stück sind schon gebaut und finden weltweiten Einsatz. „Wir bauen jedoch nur Produkte mit Mechatronik- oder Elektronik-Inhalt“, so der Firmenchef.
„Das Hauptaugenmerk unserer Firma liegt aber weiterhin auf der Entwicklung von Antrieben für mobile Arbeitsmaschinen“, betont Roth. 40 Prozent seiner Forschungs- und Entwicklungskapazitäten würden zurzeit für Elektroantriebe belegt. Die Tendenz sei steigend. Dafür braucht das Unternehmen Ingenieure. Roth gibt gern jungen Talenten eine Chance. Dazu gehört auch Noah Kläsener aus Hennef, der in Karlsruhe Fahrzeugtechnik studiert. Er absolviert sein Praxissemester bei Roth. „Eine innovative Firma, ich könnte mir gut vorstellen, hier später auch zu arbeiten“, sagt der Student.