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Spülmittel aus Neunkirchen-SeelscheidThurn spült Teller unter Laborbedingungen

Lesezeit 3 Minuten
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 Axel Nawrath und Laborantin Irene Gaevskij an einer Versuchsanordnung zur Analyse von Kalkflecken.

  1. Im Neunkirchener Labor des Spülmittelherstellers Thurn Germany kommt es im Praxistest auf Genauigkeit an.
  2. Das Unternehmen expandiert. Auch die in Neunkirchen angesiedelte Forschung und Entwicklung wird ausgebaut.
  3. Ein Unternehmensbesuch.

Neunkirchen-Seelscheid – Vom Tellerwäscher zum Millionär – solche Karrieren sind bekannt. Doch dass man für diese einfache Reinigungsarbeit per Hand manchmal eine dreijährige Ausbildung braucht, wissen wohl nur die wenigsten. Das ist zumindest bei der Firma Thurn Germany Voraussetzung, wenn man im Labor arbeiten will.

„Gerade beim Tellerwaschen im Vergleichstest kommt es auf Kleinigkeiten an“, erklärt Axel Nawrath. Er ist der neue Forschungschef für Flüssigspül- und Waschmittel bei Thurn Germany und in der Branche als Spezialist dafür bekannt. Kamila Ciurysek ist hochkonzentriert. Einen verdreckten Teller nach dem anderen führt die Laborantin immer mit derselben Handbewegung vorsichtig ins Spülwasser.

Gleicher Anpressdruck, gleiche Wassertemperatur

„Der Druck auf die Abwaschbürste muss stets gleich sein, genauso wie die kreisenden Bewegungen auf der Fläche“, erklärt Nawrath. Nur so sei dieses Produkt mit anderen vergleichbar. Deshalb ist das Spülwasser immer 40 Grad heiß, die Menge des Reinigungsmittels im Wasser stets gleich.

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Jeder Handgriff  ist wichtig:  Laborantin Kamila Ciurysek (rechts) spült Teller im Testlabor.

Und nicht nur das. Es muss aus exakt einem Meter Höhe in die Waschschüssel fließen, damit die Schaumbildung immer wieder dieselbe ist.

Nawrath ist zufrieden. Nach 42 Tellern bricht die geschlossene Schaumfläche im blau gefärbten Spülwasser auf. „Jetzt ist mit den Tensiden die optimale Spülkraft verbraucht“, sagt der Forscher. „Manche Konkurrenzprodukte schaffen nur zwölf Teller bei einem vergleichbaren Spülvorgang mit der Hand“, berichtet Nawrath stolz.

Thurn Germany stellt in Sachsen-Anhalt ein

Die Firma Thurn Germany hat sich neu aufgestellt. „Wir sind zufrieden mit den Entwicklungen in letzter Zeit“, sagt Peter Schoof, geschäftsführender Gesellschafter bei Thurn.

Das Unternehmen expandiert, neue Arbeitsplätze werden geschaffen. „Eigentlich wollten wir den Bereich von Flüssigwaschmitteln hier am Standort in Neunkirchen ausbauen“, berichtet Schoof.

130 Beschäftigte in Neunkirchen

Die Produkte von Thurn Germany sind weltweit im Lebensmittel-Einzelhandel sowie in Super- und Drogeriemärkten zu finden.

Am Standort in Neunkirchen arbeiten 130 Menschen. Rein rechnerisch werden dort pro Minute 3600 Tabs für Spül- und Waschmaschinen erstellt. 35 Millionen Flaschen mit Reinigungsmitteln im Volumen von 500 Millilitern bis 2,2 Litern sollen im nächsten Jahr in Genthin/Sachsen-Anhalt produziert werden. (vr)

Das hätte bis zu 30 neue Arbeitsplätze gebracht. Aber die Stromversorgung sei zu schwach gewesen für die neuen Maschinen. 1,5 Millionen Euro hätte die Aufrüstung der Leitung vom Tal hoch zum Firmengelände gekostet.

„Als wir noch kalkulierten, wurde uns ein Werk in Genthin angeboten“, sagt Schoof. Dort sei alles vorhanden gewesen. „Wir haben uns dann für diesen Standort entschieden.“

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Back-Oblaten dienen als Testobjekte, die sich langsam auflösen. Sie zeigen an, wie  flüssige Waschmittel wirken.

Die Forschung und Entwicklung in Neunkirchen wird ausgebaut. „Deshalb haben wir Dr. Nawrath zu uns geholt“, sagt Schoof. Er entlastet Erik Brückner, der den Einkauf sowie die Forschung und Entwicklung bisher allein verantwortete.

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Im Labor sind drei Arbeitsplätze entstanden, um auf die Herausforderungen reagieren zu können. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema“, so Schoof. Das werde auch erreicht, wenn mit weniger Mitteln dieselbe Reinigungskraft erzielt werde.