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ImmobilienmarktFachleute sehen Trendwende im Rhein-Sieg-Kreis

Lesezeit 3 Minuten
Gerüste stehen an einem Haus einer Neubausiedlung

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Vertragsabschlüsse um 17 Prozent.

Nach historischem Tiefstand im Vorjahr stieg die Zahl der Immobilien-Transaktionen im Jahr 2024 deutlich um 17 Prozent

Von einer „Trendwende auf dem Immobilienmarkt“ des Rhein-Sieg-Kreises spricht die Kreisverwaltung nach dem Jahr 2023 mit einer historisch niedrigen Anzahl an Transaktionen. „Bei der Anzahl der Vertragsabschlüsse stellten wir ein deutliches Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr fest“, sagt Martin Kütt, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte. „Auch der Geldumsatz stieg deutlich auf 1,77 Milliarden Euro im Jahr 2024. Das ist ein Plus von 14 Prozent.“

Preise für unbebaute Grundstücke blieben stabil

Dies geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses hervor. Dieser ist eine unabhängige Behörde, deren Geschäftsstelle beim Amt für Katasterwesen und Geoinformation des Rhein-Sieg-Kreises angesiedelt ist. Die Preise für unbebaute Baugrundstücke blieben demnach überwiegend stabil. In einigen Kommunen konnte ein leichtes Plus festgestellt werden, bei den bebauten Grundstücken stagnierten die Preise indes, trotz einer starken Zunahme der Transaktionen.

336 unbebaute Baugrundstücke wurden im Rhein-Sieg-Kreis veräußert, ein Plus von mehr als 20 Prozent. Am höchsten sind die Baulandpreise (Bodenrichtwerte) in Bad Honnef und Siegburg; in guten Wohnlagen liegen die Werte bei mehr als 700 Euro je Quadratmeter. Die niedrigsten Werte hat die Gemeinde Windeck mit rund 125 Euro je Quadratmeter in guten Lagen.

Bodenrichtwerte liegen weit auseinander zwischen Windeck und Hennef

Der durchschnittliche Bodenrichtwert für unbebaute Gewerbegrundstücke lag im vergangenen Jahr bei rund 100 Euro je Quadratmeter, auch hier gibt es eine breite Spanne zwischen 34 Euro je Quadratmeter (Windeck) und 185 Euro je Quadratmeter (Alfter und Hennef). Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Preise gleich.

Reihenmittelhäuser sind teurerAuch die Zahl der verkauften bebauten Wohngrundstücke lag um circa 20 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Geldumsatz der Ein- und Zweifamilienhäuser stieg um ebenfalls 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 800 Millionen Euro. Für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Wiederverkauf wurden im Rhein-Sieg-Kreis im Durchschnitt 446.000 Euro gezahlt, etwa das Vorjahresniveau von rund 447.000 Euro. Bei den Durchschnittspreisen bestehen jedoch deutliche regionale Unterschiede: In Windeck kostet ein frei stehendes Einfamilienhaus durchschnittlich 235.000 Euro, in Wachtberg sind es 585.000 Euro.

Durchschnittspreis für Reihenendhäuser im Rhein-Sieg-Kreis lag 2024 bei 368.000 Euro

Für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser lag der Durchschnittspreis bei rund 368.000 Euro, etwa zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Einen großen durchschnittlichen Preisanstieg verzeichneten die Reihenmittelhäuser; dort wurden durchschnittlich 373.000 Euro aufgerufen (plus 25 Prozent gegenüber 2023). Die Anzahl der Transaktionen ist mit 213 im Verhältnis jedoch relativ gering.

Die Anzahl der übertragenen Eigentumswohnungen stieg um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eigentumswohnungen im Gesamtwert von rund 310 Millionen Euro wurden verkauft (ein Plus von 49 Prozent gegenüber 2023), den größten Anteil haben die Weiterverkäufe. Der Kaufpreis von Eigentumswohnungen der Baujahre ab 2011 (ohne Stellplatzanteil) liegt in Abhängigkeit von der Wohnungsgröße maximal bei 8800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (Niederkassel), die niedrigsten Preise liegen bei rund 600 beziehungsweise 700 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche (Königswinter und Sankt Augustin). Auch in diesem Marktsegment stagnierten die Marktanteile.

Basis für die Auswertungen des Gutachterausschusses sind die Kaufverträge. Die Transaktionen werden anonymisiert erfasst. Der Grundstücksmarktbericht 2025, die aktuellen Bodenrichtwerte und die Immobilienrichtwerte können kostenfrei im Internet eingesehen werden.