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Invasive PflanzenartenRhein-Sieg-Kreis feiert Erfolge bei der Bekämpfung

Lesezeit 2 Minuten
Vorkommen des gefährlichen Riesenbärenklau gibt es im Kreisgebiet vor allem an der Oberen Sieg. Bis zu 30 000 Samen produzieren die Stauden, die aus dem Kaukasus stammen.

Vorkommen des gefährlichen Riesenbärenklau gibt es im Kreisgebiet vor allem an der Oberen Sieg. Bis zu 30 000 Samen produzieren die Stauden, die aus dem Kaukasus stammen.

Vor allem an der Oberen Sieg breitet sich der für Menschen gefährliche Riesenbärenklau aus. Bei der Bekämpfung der invasiven Art gibt es aber Erfolge.

Die Kreisverwaltung schlägt bei der Bekämpfung von invasiven Pflanzenarten wie vor allem des gefährlichen Riesenbärenklaus vor, bei den bisher durchgeführten Maßnahmen zu bleiben. Das erklärte sie nach einem Antrag von CDU und Grünen in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft. Die Herkulesstaude soll demnach auf den naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen (NBF) weiterhin im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde und mit Fördergeldern des Landes manuell bekämpft werden.

Am Rand von Wegen sollen die jeweiligen Unterhaltungsträger alle Neophyten maschinell beseitigen. Auf weiteren Flächen sollen Ehrenamtler bei ihren Einsätzen wie bisher organisatorisch und auch finanziell unterstützt werden.

Wie aus dem Bericht von Umweltdezernent Tim Hahlen hervorgeht, sind die Erfolge der Bekämpfung des Riesenbärenklaus durch die Untere Naturschutzbehörde und das Projekt Chance 7 seit 2017 belegbar. Die Vorkommen des Riesenbärenklaus auf den NBF seien um über 85 Prozent reduziert worden. Wurden 2017 noch 40.289 Pflanzen dieser Art gezählt, so seien es 2024 nur noch 5919 gewesen. Aus den im Boden vorhandenen sowie neu angeschwemmten Samen aus dem Siegoberlauf wachsen aber jedes Jahr auch wieder neue Jungpflanzen.

Rinder helfen in Windeck bei der Bekämpfung

Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Lisa Anschütz (Grüne) schilderte allerdings, dass die Herkulesstaude nach ihrem Eindruck nicht weniger werde. Wegen der Wasserrahmenrichtlinie dürften wohl auch oft keine Tiere mehr an die Gewässerufer, sodass die Bekämpfung durch Beweidung oft schwierig sei. Dafür sucht die Verwaltung noch weitere Kooperationspartner.

Das Potenzial für weitere Weideflächen an der Sieg ist laut Verwaltung allerdings begrenzt. Für Haupterwerbsbetriebe sei der zeitliche Aufwand regelmäßig zu groß und kleinere Flächen hätten bei Hochwasser meist keine Rückzugsgebiete für Weidetiere. Ufernahe Weidezäune würden zudem oft von Schwemmgut beschädigt und Weidetiere könnten dann ausbrechen. Beweidung könne aber trotzdem auch zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus beitragen, wie Highland- und Gallowayrinder zeigten, die in Windeck den Riesenbärenklau effektiv verbissen.

In Eitorf helfen Ziegen in einem Naturschutzgebiet effizient gegen Riesenbärenklau und Staudenknöterich. Eine gezielte Bekämpfung der Herkulesstaude durch Schaf- oder Ziegenwanderherden scheiterte bisher aber daran, dass keine geeigneten Tierhalter gefunden werden konnten. Nur bedingt erfolgversprechend zur Unterdrückung von invasiven Arten eignen sich Nach- oder Neupflanzungen von standortheimischen Gehölzen. Die Höhere Naturschutzbehörde lehnt in der Regel die Anpflanzung von kleineren Auwäldern mit Blick auf einen ungehinderten Hochwasserabfluss ab.