Auch die anderen Spargelbauern – aus Sankt Augustin und Troisdorf – wollen Anfang April ernten. Wir sagen, wann es das Frühlingsgemüse wo gibt.
16 Euro pro KiloIn Niederkassel gibt es im April den ersten Spargel im Rhein-Sieg-Kreis

Noch nichts in Sicht - Magret Fritzen an einem mit schwarzer Folie abgedeckten Spargelwall auf dem Feld der Familie in Eschmar.
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„Rund 16 Euro wird das erste Kilo frisch gestochener Spargel aus dem Pleisbachtal im April kosten“, schätzt Landwirt Thomas Nordhorn aus Sankt Augustin. Nur im eigenen Hofladen auf Burg Niederpleis kann das Gemüse gekauft werden. „Zur Spargelzeit haben wir sieben Tage die Woche geöffnet“, berichtet seine Schwester Verena Nordhorn. Und einen Termin haben die Nordhorns schon angepeilt. „Wenn alles gut geht, dann könnte am Mittwoch, 9. April, der Spargel in den Verkauf kommen.“
Ganz so mutig ist Margret Fritzen aus Troidorf-Eschmar nicht. „Zu Ostern, also am 19. April, werden wir sicher in unserem Hofladen frischen Spargel haben, wenn alles gut läuft“, schätzt sie. „Vielleicht aber auch früher.“ Sie geht mit der Redaktion auf eines ihrer Felder neben der Rheinstraße, um zu prüfen, wie weit der Spargel schon ist. Die schwarze Folie wird vorsichtig bei Seite geschoben. Sie beginnt zu graben. Eine weiße Spitze will sich nicht zeigen. Als das Bodenniveau erreicht ist, hört sie auf.
Der erste Spargel in Troisdorf und Sankt Augustin wird um die 16 Euro pro Kilogramm kosten
„Bis zu 70 Zentimeter tief ist die Pflanze in der Erde, da dauert es schon eine gewisse Zeit, bis sie ihre Triebe nach oben gebracht hat“, erläutert Fritzen. Die Oberfläche der Folie auf dem Spargeldamm ist warm, die Erde darunter kalt. Solange es noch Nachtfröste gebe, dauere es seine Zeit, bis tagsüber die Temperatur von mehr als zehn Grad in der Erde erreicht sei, die die Pflanze zum Wachsen anrege. Bis Ostern sei es aber soweit.
Beim Preis des neuen Spargels liege Kollege Nordhorn „ungefähr richtig“. Natürlich sei die Ernte immer etwas teurer, im Laufe der Saison passe sich der Preis an die Nachfrage an. Bei Fritzens wie auch bei Nordhorn gibt es weißen und grünen Spargel. Die Kunden fragten nach beiden Gemüsesorten. „Wir haben aber unseren Schwerpunkt auf dem weißen Spargel“, betont Fritzen. Das sei Tradition in der Familie.

Spargel vom Hof der Familie Fritzen aus Eschmar: links weißer Spargel im Erdwall mit Folie, in der Bildmitte eine Reihe grüner Spargel mit vertrockneten Steilen aus dem vorigen Jahr und rechts ein Feld, vorbereitet für Salat.
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Fast schon auf verlorenem Posten scheint deswegen eine Reihe grüner Spargel auf dem Feld an der Rheinstraße, der ohne Folie die Erdoberfläche durchstoßen kann. Bei ihm werden auch keine Dämme angehäuft. Vertrocknete Stiele zeigen, dass hier im vorigen Jahr Spargel geerntet wurde.
Direkt daneben ist ein Feld vorbereitet. „Kopf- und Eichenblattsalat werden hier angepflanzt“, sagt Fritzen. Noch sei es aber wegen der Kälte zu früh. Um im Hofladen in der Rheinstraße 38 aber schon früh Salat anbieten zu können, haben ihn die Fritzens im Gewächshaus angebaut. Dort wächst er üppig.
In Niederkassel gibt es weißen, grünen und violetten Spargel im Hofladen zu kaufen
Nicht festlegen mit Preis und Erntezeitpunkt möchte sich Werner Mittermair vom Schneppenhof in Niederkassel am Schneppenweg 9. Bei ihm gibt es weißen, grünen und violetten Spargel. „Wenn es so weit ist, dann wird geerntet.“ Alles andere sei ihm zu spekulativ. Er ist sich aber sicher, dass es zu Ostern Spargel bei ihm im Hofladen geben wird.
Nachbarin Maritta Schäfer-Bernschein vom Spargelhof Bernschein an der Bachstraße 82 in Niederkassel ist da mutiger. Am Donnerstag, 3. April, gibt es bei ihr den ersten Spargel im Hofladen. „Das ist sicher.“ Sie verrät auch, warum: „Wir haben eine Doppelabdeckung im Minitunnel. Ein Turbo für die Pflanze.“ Zu den Preisen möchte sie nichts sagen. Das werde zum Erntezeitpunkt entschieden.
Beim grünen Spargel, der etwas später geerntet werde, häufeln die Bernscheins im Gegenteil zu den Fritzens leicht über der Pflanze an. Das erleichtere die Ernte. „Die Nachfrage nach grünem Spargel steigt in den letzten Jahren stetig“, berichtet Schäfer-Bernschein.
Albert Trimborn vom Bauerngut Schiefelbusch in Lohmar geht davon aus, dass am Donnerstag, 10. April, der erste Spargel in seinen drei Verkaufsstellen und zwei Hofläden zu finden ist. Die Kunden warteten im Frühjahr immer darauf, dass das heimische Gemüse auf den Teller kommen könne. Bei Trimborns gibt es ausschließlich weißen Spargel.

Fadime Sezer ist Geschäftsführerin des Marktstandes mit dem Namen 'Spanischer Garten' auf dem Wochenmarkt in Siegburg. Sie bietet Spargel aus dem Linksrheinischen an.
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Und was ist, wenn man schon vorher Spargel essen möchte? In den Läden und Marktständen wird schon jetzt das weiße Gold der Landwirte angeboten. Fadime Sezer, Geschäftsführerin des Marktstandes mit dem Namen „Spanischer Garten“ auf dem Wochenmarkt in Siegburg, bezieht ihren Spargel von einem Landwirt aus Waldfeucht an der Grenze zu den Niederlanden. „Die Erde wird dort erwärmt, deshalb kann früher geerntet werden“, berichtet sie. Das Kilo kostetet zurzeit bei ihr 24 Euro. Grünen Spargel hat sie auch in der Auslage. Der kommt allerdings aus Mexiko und kostet neun Euro für 450 Gramm. Manche Kunden verlangten danach, deshalb müsse sie die Ware aus Übersee anbieten.