Mit Fördermitteln von fast 1,5 Millionen Euro sollen beim Projekt Chance 7 Amphibientümpel angelegt und artenreiche Feuchtwiesen geschaffen werden.
NaturschutzprojektRhein-Sieg-Kreis erhält weiteren Millionenbetrag für Chance 7
Das Naturschutzprojekt Chance 7 kann bis Ende 2026 mit weiteren Projekten fortgesetzt werden. Nach Angaben des Rhein-Sieg-Kreises haben das Bundesamt für Naturschutz und die Bezirksregierung Köln einen Antrag auf Verlängerung und Fördergelder in Höhe von weiteren 1,49 Millionen Euro bewilligt.
Schwerpunkte liegen unter anderem in Hennef und Windeck
Lokale Schwerpunkte der Arbeiten bis Ende 2026 werden demzufolge das Gebiet um Windeck-Stromberg, das Krabachtalsystem zwischen Eitorf und Hennef und mehrere andere Bachtäler sein. Dort werden vor allem Amphibientümpel angelegt und artenreiche Feuchtwiesen entwickelt. Auf diese Weise sollen zahlreiche für die Region typische Biotope und Arten erhalten werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gelbbauchunke und Ameisenbläuling, einer Schmetterlingsart.
„Die Verlängerung der Förderung dokumentiert, dass Chance 7 bundesweit anerkannt ist“ kommentiert Landrat Sebastian Schuster die Förderzusage. „Der Rhein-Sieg-Kreis zeichnet sich durch eine vielfältige, einzigartige Naturlandschaft, wie dem Siebengebirge, aus. Diese Naturräume gilt es, in Abstimmung mit allen Beteiligten, zu pflegen und weiter zu entwickeln.“
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219 Hektar Flächen in Rhein-Sieg für den Naturschutz gesichert
Seit Beginn der Umsetzungsphase von Chance 7 im Jahr 2015 hat der Rhein-Sieg-Kreis ein Netzwerk von Kooperationspartnern aufgebaut. Innerhalb des Fördergebiets konnten Flächen in einem Umfang von 219 Hektar angekauft und so langfristig für den Naturschutz gesichert werden. Zusätzlich wurden 21,5 Hektar dauerhaft gepachtet. 170 Hektar Fläche wurden laut Kreisverwaltung in eine extensive, naturverträgliche landwirtschaftliche Bewirtschaftung überführt.
„Die Umsetzung und Pflege der Naturschutzprojekte ist auf lange Sicht hin angelegt und funktioniert nur in Zusammenarbeit mit den vielen Partnerinnen und Partnern, die sich ebenfalls für den Naturschutz einsetzen“, sagt Tim Hahlen, der Umweltdezernent des Kreises. Unter diesen Partnern seien unter anderem Landwirte, Kommunen, Inhaberinnen und Inhaber von Flächen des Landesbetriebs Wald und Holz, des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), der Biologischen Stationen.
Mit ihnen hat Chance 7 für rund 285 Hektar dauerhafte Duldungsverträge abgeschlossen. Dadurch konnten seltene Lebensräume wie Heideflächen, artenreiche Wiesen und Feuchtwiesen, trockenwarme Lebensräume, Still- und Fließgewässer sowie vom Aussterben bedrohte Arten wie Zippammer, Mauereidechse, Wiesenkopf-Ameisenbläulinge und Gelbbauchunke gefördert werden. Zu den besonderen Chance-7-Projekten gehört die Beweidung durch eine Wanderschafherde, die für den Erhalt und die Pflege sogenannter Offenlandlebensräume im und rund um das Siebengebirge eingesetzt wird. Die Kosten belaufen sich seit 2015 auf insgesamt 14,7 Millionen Euro.