Lohmar – Wird der Dorfkern verschandelt, entsteht an der Donrather Straße ein „60 Meter langer Kasernenbau“, wie Heinz-Gerd Pahl (CDU) beklagt? Achim Haas (FDP) erkennt in den Plänen gar eine „Straßenschlucht“. Im Sonderausschuss wurde um drei Reihenhäuser erbittert gestritten.
Diese werden auf dem Gelände des alten Sägewerks errichtet, wo insgesamt 16 Wohneinheiten entstehen, 13 davon im Inneren, erschlossen durch eine Stichstraße. Ein privater Investor hat die Pläne vorgelegt. Diese entsprechen laut Stadtverwaltung und Koalition aus Grünen, SPD und UWG in großen Teilen dem Bebauungsplan. Dieser wurde einst unter der Schwarz-Grünen Koalition aufgestellt. Ziel: dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
Fassade der Reihenhäuser in Donrath wird kritisiert
Im Ausschuss gab es zum einen Kritik an der Fassade der drei Reihenhäuser. Diese soll nun optisch schöner werden durch Versetzungen und mehr Struktur. Dass die Gebäude direkt an der Straße stehen, ohne Vorgärten, wurde von der CDU bemängelt. „Das kann doch nicht das Ergebnis von zehn Jahren Dorfentwicklungskonzept sein“, sagte Pahl. „Wollten wir eine Siedlung oder einen Dorfkern?“ Er prophezeite: „Es wird einen Aufschrei geben in Donrath.“
Bauen in Lohmar-Donrath
Insgesamt 80 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern sollen zwischen der Bundesstraße 484 und der Donrather Straße, zwischen dem Weißen Haus und dem Bolzplatz entstehen. Dazu ein Nahversorger. Das wurde vor Jahren einstimmig beschlossen. Ein Teil der Flächen gehört der Stadt, die einen städtebaulichen Wettbewerb ausschreiben will. Zwei weitere Investoren bauen hinter dem Weißen Haus und auf dem Areal des alten Sägewerks. Bezahlbare Wohnungen entstehen auch in Wahlscheid, in Birk und im Zentrum. (coh)
Straßenbegleitgrün regte sein Parteifreund Rüdiger Ramme an; darum gehe es erst im späteren Verfahren, wandte Horst Becker (Grüne) ein. Becker zeigte sich überrascht von der Kritik, schließlich sei die Bebauung auch von der CDU gewollt gewesen.
Hans-Gerd Pahl wandte sich auch gegen die vom Investor bevorzugten Flachdächer, für die eine Befreiung von den Vorgaben nötig ist: „Das ist das Einfachste, Billigste und Schnellste.“ Ursprünglich waren geneigte Dächer vorgesehen. Doch auf diesen könne keine intensive, Wasser speichernde Begrünung erfolgen, erläuterte der städtische Beigeordnete Bernhard Esch.
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Horst Becker schloss sich an: „Alle Welt spricht von Starkregen und Überschwemmungen“, sei aber gegen Flachdächer. Der CDU-Antrag, „kreative Dachformen“ zu planen, wurde mehrheitlich abgelehnt. In einer der nächsten Ausschusssitzungen soll der Investor eine Visualisierung präsentieren.