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„Loss mer singe“ in HennefDieses Stück wählten die Hennefer Jecken zum Siegburger

Lesezeit 3 Minuten

„Loss mer singe“-Moderator Kai Hilski (r.) feierte mit den 400 ausgelassenen Jecken im Wirtshaus.

Hennef – Das Wirtshaus ist ein gutes Pflaster für die „Loss mer singe op jöck“-Tour. Kein Wunder also, dass die Organisatoren das Finale der diesjährigen Mitsing-Runde durch das Umland nach Hennef legten. 400 stimmgewaltige und bunt kostümierte Jecken feierten die neuen Hits.

Und sie kürten „Dä Plan“ von Querbeat zum Sieger – mit großem Vorsprung. Christoph Lorber von der Truppe mit den wuchtigen Bläsersätzen überraschte Moderator Kai Hilski mit seinem Besuch.

Der Hennefer freute sich über den Erfolg des Songs über den einen, der einen kennt, „dä säht et jeiht noch jet“. Der Titel hat übrigens bisher bei allen „Loss mer singe“-Abenden gewonnen – außer in der „Ständigen Vertretung“ in Berlin.

Es war nicht die einzige Überraschung für Hilski. Schon zu Beginn wunderte er sich, dass vorne links in der Ecke junge Mädels bei jedem „Bläck Fööss“-Lied schier ausrasteten.

Da wusste er noch nicht, dass die beiden Töchter des neuen Sängers Mirko Bäumer mit ihren Freundinnen gekommen war. Und er wunderte sich, dass auch der Rest des Publikums mit Jubel und fettem Applaus auf die beiden Fööss-Titel im Wettbewerb reagierten.

Bäumer-Töchter spielte Glücksfee

Erst, als er fragte, ob Bäumer denn hier zur Schule gegangen sei und die lautstarke Antwort ihm entgegenschallte, war ihm klar, woher die Begeisterung kam. Also schnappte er sich Luisa, eine der beiden Bäumer-Mädchen, und erhob sie zur Glücksfee bei der Verlosung der Preise: Zwei Gruppen-Tagestickets vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und der DB Regio, der die Tour überhaupt erst ermöglicht hat, einer guten Flasche Wein, einer Karnevals-CD von Sponsor Kreissparkasse Köln und einem Kranz Kölsch vom Wirtshaus.

Luisa erledigte den Job mit Charme, ihr Vater wird stolz auf sie sein, wie auch auf „seine“ Hennefer. Denn verhalfen sie doch der von ihm gesungenen Ballade „Schön dat mir noch zosamme sin“ auf den dritten Platz, zwei Positionen besser als in der Gesamtwertung von „op jöck“.

Seit 15 Jahren gibt es „Loss mer singe“. Der Freundeskreis, der das damals angefangen hat, ist immer noch dabei. Vor sieben Jahren ging es raus ins Umland, vor fünf Jahren erstmals nach Hennef. Dauergast hier ist VRS-Geschäftsführer Norbert Reinkober: „Mit unserer Unterstützung wollen wir den Menschen, die sich die teuren Karten für die großen Sitzungen in Köln nicht leisten können, ermöglichen, die neuen Karnevalslieder mitzusingen. Bahn und Karneval, das passt wunderbar zusammen.“ Das Konzept ist so simpel wie erfolgreich. Eine Kamikaze-Aufgabe nannte Hilski das, was sich das Findungsteam im Sommer antut. Sie hören jedes Jahr sämtliche rund 300 Titel, die für die Session veröffentlicht werden. Daraus suchen sie 20 Stücke aus, die bei den Kneipenabenden zur Wahl gestellt werden.

Die Karten werden kostenlos vergeben. Damit die Jecken die Texte schon mal einüben können, gibt es ein Textheft. Und das nutzte der Riesenchor weidlich aus, kräftig scholl es den Machern aus dem Saal entgegen. Übrigens landete Kasalla mit „Mir sin Eins“ auf Platz zwei. Des Moderators Frage, ob er und sein Team im 2018 wiederkommen sollen, beantwortete die Menge mit einem ohrenbetäubenden „Ja“.

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