Much – Wenn alles gut läuft, können die Mucher den nächsten Weihnachtsmarkt schon auf dem neu gestalteten Kirchplatz feiern. Das hat Bürgermeister Norbert Büscher am Montag beim ersten Spatenstich für das Projekt verkündet. Bis dahin könnte sogar die Hauptstraße in neuem Glanz erstrahlen. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW will sich nämlich mit seiner Erneuerung der Fahrbahndecke an die Arbeiten der Gemeinde hängen.
Die Erneuerung des Kirchplatzes gehe auf eine Bürgerwerkstatt 2015 zurück, berichtete Büscher. Damals habe der Wunsch, die „gute Stube Muchs aus dem Dornröschenschlaf zu wecken“, auf dem zweiten Platz einer Liste gestanden, die die Mucher aufgestellt hätten.
2016 sei das Projekt mit 1,3 Millionen Euro brutto beim Land eingereicht, dort aber aufgrund der hohen Fördersumme nicht berücksichtigt worden. Ein Jahr später war ein weiterer Antrag erfolgreich.
Die Pläne mit einer großzügigen Freitreppe hatte der Planungs- und Verkehrsausschuss 2019 einstimmig beschlossen. Weil es lautstarke Kritik gab, diskutierten Gemeinde und Kirche mit der Bürgerinitiative. Zwei Varianten wurden erarbeitet, und Mitte 2020 wurde eine Kompromisslösung gefunden.
Bürgerinitiative kämpfte für Natursteinpflaster
Als sich bei der Ausschreibung ein Jahr später herausstellte, dass der vorgesehene Naturstein angesichts des klammen Mucher Haushalts nicht zu finanzieren war, beschloss der Gemeinderat im September 2021, Betonsteinpflaster zu verlegen.
Dagegen initiierte die Bürgerinitiative über drei Mucher ein Bürgerbegehren, das zwar die erforderlichen Unterschriften erreichte, aber wegen anderer Formfehler aus Sicht der Gemeindeverwaltung und deren Rechtsberatern nicht zulässig ist. Büscher empfiehlt dem Gemeinderat, der heute ab 18 Uhr in der Gesamtschule tagt, einen entsprechenden Beschluss.
Am Montagvormittag waren zum offiziellen Start der Bauarbeiten Vertreter der Planungsbüros, Gemeindeverwaltung und Nachbarn gekommen. Bis zum Herbst stehen die Entwässerung, der Kirchplatz samt Treppe und barrierefreiem Zugang sowie der Kanal und die B56 auf der Bauagenda. Von 1,3 Millionen Euro zahlt die Gemeinde 400.000 Euro. Ziele seien mehr Leben auf dem Kirchplatz, Kultur und gastronomische Angebote, sagte der Bürgermeister.
Der Landesbetrieb Straßenbau NRW habe sich zuletzt entschieden, nicht nur die Kanal- und Straßenbauten rund um die Kirche mit zu tragen, sondern gleich die gesamte Bundesstraße 56 zwischen den beiden Mucher Kreiseln mit einer neuen Asphaltdecke zu versehen, berichtete der Beigeordnete Karsten Schäfer.
Dort werde die Gemeinde dann die Kanäle sanieren. Derzeit sei geplant, dass auch diese Baustellen bis zum Weihnachtsmarkt 2022 abgeschlossen seien.