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Tödlicher Unfall bei WesselingVier Jungprofis des 1. FC Köln in beteiligten Fahrzeugen

Lesezeit 3 Minuten
Der Wagen brannte völlig aus, die Feuerwehr konnte die Insassen nicht mehr retten.

Der Wagen brannte völlig aus, die Feuerwehr konnte die Insassen nicht mehr retten.

Nach dem schrecklichen Unfall auf der A 555 bei Wesseling am Freitagabend mit zwei Toten sind neue Details bekannt geworden.

Bisher war nur bekannt, dass zwei Jungprofis (U 21) des 1. FC Köln im Alter von 20 Jahren an dem Unfall beteiligt gewesen sein sollen. Nun wurde bekannt: Insgesamt saßen vier Jungprofis des FC in den zwei beteiligten Autos. Dies wurde der Rundschau aus Polizeikreisen bestätigt.

Fuhren die jungen Männer ein Rennen?

Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Nachwuchsspieler des 1. FC Köln im Alter von 20 Jahren. Es bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Gegen die Beifahrer werde nicht ermittelt, so ein Polizeisprecher. Die Behörde prüft, ob die beiden 20-Jährigen mit ihren Autos ein Rennen gefahren sind.

Einer der beiden soll mit einem VW Polo zusammengestoßen sein, in dem zwei Insassen starben. Die Männer kamen am Freitagabend vom Regionalligaspiel gegen Fortuna Köln. Der VW Polo war nach Angaben der Polizei von einem der Wagen von hinten angefahren worden. Daraufhin scherte dieser aus, geriet in Flammen und brannte völlig aus. Die beiden Insassen konnten nur noch tot aus dem Fahrzeug geborgen werden. Von der Staatsanwaltschaft heißt es zum Unfallhergang: Fest stehe, dass ein Mercedes und ein Audi Unfallschäden aufweisen. Seitliche Schäden deuteten darauf hin, dass die Autos sich auf der Fahrt in Richtung Bonn berührt haben. Ein Frontschaden am Audi lasse nach erster Bewertung auf einen Aufprall auf das Heck des VW Polo schließen.

Das getroffene Fahrzeug habe sich gemäß der Unfallspuren auf der Fahrbahn gedreht und dann Feuer gefangen. Im Bereich der Unfallstelle gilt nach Angaben der Polizei Tempo 80. Das Verkehrskommissariat sucht weiter dringend Zeugen, die Angaben zum Unfallgeschehen machen können. Die Ermittler suchen vor allem Menschen, die Angaben zur Fahrweise eines silbernen Audi und eines silbernen Mercedes machen können. Sie wollen wissen, ob die beiden Fahrzeuge zwischen 23.20 und 23.30 Uhr möglicherweise hinter- oder nebeneinander auf der A555 zwischen Köln und Wesseling fuhren.

1. FC Köln meldet sich zu Wort

Nach dem Unfall, hat sich nun erneut der 1. FC Köln zu Wort gemeldet. Nach Angaben des Vereins sind die beiden U 21 Spieler, die im Verdacht stehen, den Unfall verursacht zu haben, vom Trainings- und Spielbetrieb befreit. Weiter heißt es: „Ihnen wird weitergehende Unterstützung angeboten.“ Der Verein komme so seiner Fürsorgepflicht nach. Es bestehe die Unschuldsvermutung. Am Ende der Erklärung steht auch noch , dass es keine weiteren Äußerungen des Vereins gibt und auch Cheftrainer Steffen Baumgart nicht für Fragen zu diesem Thema zur Verfügung steht.

Die Unfallopfer sind noch nicht abschließend identifiziert. Eine offizielle Erklärung wollen Polizei und Staatsanwaltschaft vermutlich am Dienstag oder Mittwoch abgeben. Der ausgebrannte Unfallwagen war im Märkischen Kreis gemeldet.

Am Tatort wurden nach dem Unfall moderne Technik aufgefahren, beispielsweise Drohnen. Die „Ermittler in der Luft“ wurden in den vergangenen Monaten nach dramatischen Unfällen häufig eingesetzt und gehören zu den festen Einsatzgeräten der Beamten. In Köln sind die Helfer aus der Luft bisher weit über 130 Mal aufgestiegen. Beispielsweise beim dramatischen tödlichen „Betonplatten-Unfall“ auf der A3 im November 2020, bei einem tödlichen Unfall mit einem von einem Lastwagen erfassten Kind in Zollstock, nach der Haus-Explosion im April 2020 in Buchheim oder bei der Suche nach vermissten Personen. Insgesamt flogen die Drohnen allein in Köln mehrere hundert Stunden . „Die Drohnen eröffnen der Polizei im wahrsten Sinne des Wortes einen neuen Blickwinkel“, erklärte eine Polizistin. Mit dabei auf der A 555 waren auch 3-D-Kameras. Die Geräte analysieren Unfall- und Tatorte millimetergenau – früher mussten die Beamten alles per Hand vermessen und in Skizzen einzeichnen.