Die SPD kritisiert Landrat Frank Rock (CDU), weil der Ausbau des Radwegenetzes im Rhein-Erft-Kreis stocke. Rock verweist auf Personalengpässe.
Verwaltung fehlt PersonalSPD sieht im Erftkreis Stillstand beim Bau von Radwegen
Ein großes Thema wie die Verkehrswende droht nach Ansicht der SPD bereits an Kleinem zu scheitern: Weil bei der Kreisverwaltung Personal in der Verkehrsabteilung fehle, herrsche seit mehr als einem Jahr Stillstand bei so gut wie allen Radverkehrsprojekten, bemängelt die Kreistagsfraktion. „So kann die Verkehrswende natürlich nicht gelingen“, sagt der Vorsitzende Dierk Timm.
Die Hälfte der Ingenieurstellen sei seit vielen Monaten unbesetzt, berichtet die SPD. Das liege zum einen am Mangel der Fachkräfte, aber die Verwaltung müsse sich auch fragen, ob sie ein attraktiver Arbeitgeber sei. So habe es vergebliche Versuche des Kreises gegeben, Personal aus den umliegenden Kommunen zu rekrutieren. „Diese Kannibalisierung zulasten der Städte sehen wir kritisch“, sagt Timm. „Dass diese aber nicht erfolgreich war, sollte dem Kreis auch zu denken geben.“
Landrat Rock weist den Vorwurf zurück, es herrsche Stillstand
„Zwar wurden Projekte zurückgestellt, es kann aber keine Rede von einem weitgehenden Stillstand beim Radverkehr im Rhein-Erft-Kreis sein“, sagt Landrat Frank Rock (CDU) auf Anfrage. Schon seit mehr als einem Jahr gehe man im Verkehrsausschuss offen mit den Vakanzen bei den Ingenieuren um, die alle kommunalen Straßenbaulastträger beträfe.
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So seien unter anderem Straßenbaumaßnahmen und der Radweg entlang der K 38 zwischen Elsdorf-Niederembt und der K 37 bei Bedburg-Gaulshütte zurückgestellt worden. Andere Projekte habe der Kreis dennoch vorantreiben oder fertigstellen können, etwa beide Bauabschnitte des etwa fünf Kilometer langen Nordrandwegs entlang des Tagebaus Hambach.
Kreisverwaltung hat Stellen wieder besetzen können
Monatelang waren nach Mitteilung der Kreisverwaltung an den Verkehrsausschuss im November von den fünf Ingenieurstellen lediglich 2,5 besetzt: Eine Vollzeitstelle bekleidete der Amtsleiter, zwei Berufsanfänger besetzten je eine Vollzeit- und eine Teilzeitstelle. Nicht besetzt waren zu dem Zeitpunkt die Stelle der Abteilungsleitung „Planung und Baudurchführung“ sowie die Stelle des Fahrradbeauftragten.
Doch laut Kreis ist nun Besserung in Sicht. „Die intensiven Bemühungen der Verwaltung, neues Personal zu finden, waren mittlerweile erfolgreich“, sagt Kreispressesprecher Thomas Schweinsburg. So sei die Stelle des Fahrradbeauftragten seit Anfang des Jahres wieder mit einem Bauingenieur besetzt.
Auch für die Stelle der Abteilungsleitung „Planung und Baudurchführung“ habe eine Bauingenieurin mit langjähriger Berufserfahrung gewonnen werden können, die ihren Dienst voraussichtlich im August aufnehmen könne.