Rhein-Erft-Kreis – Wohnen, Erholung und Landwirtschaft in künftige Projekten in Einklang zu bringen ist das Ziel eines Wettbewerbs „Nachwuchs“ (Nachhaltiges agri-urbanes Zusammenwachsen) des Stadt-Umland-Netzwerkes (S.U.N.), dessen Siegerinnen und Sieger jetzt vorgestellt wurden.
Durch den stetigen Zuwachs der Bevölkerung werden mehr Flächen benötigt. Um Konflikte zwischen Land-, Erholungs- und Wohnraum zu vermeiden, haben 47 Studentengruppen mit über 100 Studierenden flächensparende und in das Umland integrierte Siedlungsmodelle entwickelt.
„Forschungsfeld Brühl“ vorgestellt
Zwischen dem Fortunafeld (Landwirtschaft) und der Paffendorfer Erftaue (Erholung) stellten Tim Schmelz, Florian Stelter und Lars Fleischer der Hochschule Bochum ein mögliches Neubaugebiet als Mischung der Interessensgebiete unter dem Namen „Knotenpunkt“ vor.
Mehrgenerationswohnungen, Gemeinschaftsgärten, Obstbaumstreifen und ein kleiner, begrünter Marktplatz gehören zum Ensemble, das Natur, Acker- und Wohnland in Verbindung bringt. Ebenfalls von der Bochumer Hochschule war das Team mit Melina Maren Kurz, Charlotte Landen und Julian Merle erfolgreich. Ihr „Forschungsfeld Brühl“ am Brühler Dreichtenweg bei Badorf, wo Anwohner, Landwirte und Wissenschaftler „sozial-biologischen Anbau“ im Schatten neuer Wohnhäuser betreiben und begleiten sollen.
Entwürfe könnten in Zukunft auch in Rhein-Erft umgesetzt werden
Weitere Projekte sind im Beritt der Netzwerk-Teilnehmer, dem Rhein-Erft-Kreis, den Städten Köln, Bedburg, Bergheim, Brühl, Elsdorf, Erftstadt, Frechen, Hürth, Kerpen, Pulheim, Wesseling und Dormagen sowie die Gemeinde Rommerskirchen angesiedelt.
Die siebenköpfige Fachjury aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Landwirtschaft und Wohnungswirtschaft wählte unter Vorsitz des Bonner Städtebau-Professors Theo Kötter fünf besonders innovative Entwürfe aus, die von den Studierenden in einer Video-Konferenz vorgestellt wurden. „Viele qualitativ sehr gute Arbeiten waren im Wettbewerb dabei“, so die positive Bilanz von Kötter nach einem Grußwort von Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises.
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Auf Grundlage der eingereichten Entwürfe erarbeitet das „Nachwuchs“-Team in den kommenden Monaten unter Beteiligung der Kommunen, der Landwirtschaft, der Wohnungswirtschaft und weiteren Akteursgruppen einen Werkzeugkasten und Leitfaden, der eine Übertragbarkeit der Modelle und ihrer Aspekte auch auf andere Wachstumsregionen mit intensiver Landwirtschaft ermöglichen soll.